Sabotageverdacht bei der Bundeswehr: Auch NATO-Stützpunkt abgeriegelt

Eine Bundeswehrkaserne hat möglicherweise kontaminiertes Trinkwasser, bei der Untersuchung wurden „abnormale Werte“ festgestellt. Einige Feuerwehrleute sind verletzt. Polizei, Feldjäger und MAD sind vor Ort. Zudem ist auch der Sabotageverdacht bei einem NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen aufgekommen.
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Neben der Kaserne in Köln-Wahn wurde auch ein NATO-Stützpunkt abgeriegelt.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times14. August 2024

Die Bundeswehrkaserne Köln-Wahn ist abgeriegelt worden – womöglich wegen Sabotage. Die Kaserne wurde nach Angaben des Territorialen Führungskommandos am Mittwochmorgen geschlossen.

Bei der Untersuchung von Trinkwasser auf dem Fliegerhorst sind „abnormale Werte“ festgestellt worden. Das berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. Bei fünf bis sechs Feuerwehrleuten am Standort gebe es zudem Vergiftungserscheinungen, hieß es. Für die Untersuchung wurden Wasserproben entnommen.

In internen Mitteilungen seien die Soldaten sowie zivile Kräfte dringlich dazu aufgerufen worden, keinesfalls Trinkwasser zu entnehmen. Weitere Soldaten dürften das Gelände derzeit nicht mehr betreten.

Verdacht auf Einbruch und Sabotage

Es bestehe der Verdacht auf einen Eindringversuch und auf Sabotage, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Die Ermittlungsbehörden und der Staatsschutz seien eingeschaltet. Weitere Details wollte der Sprecher aber nicht nennen.

Der „Spiegel“ hatte zuerst über die Kasernenschließung berichtet. Polizei, Feldjäger und der Militärische Abschirmdienst der Bundeswehr würden dem Verdacht einer Sabotageaktion nachgehen; möglicherweise sei in die Kaserne eingebrochen worden.

Nach Hinweisen auf eine Störung war nach Informationen der dpa ein Loch in einem Zaun entdeckt worden. Auch eine auffällige Person wurde bemerkt. Im Raum stand damit der zunächst unbestätigte Verdacht, dass die Wasserversorgung sabotiert worden sein könnte. Für die Untersuchung wurden auch Wasserproben entnommen. Unbestätigt blieb, dass Soldaten über Übelkeit geklagt haben sollen.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte sich zu einer möglichen „Verletzung von Menschen“ nicht äußern. Das Territoriale Führungskommando erklärte: „Bundeswehrangehörigen, die möglicherweise im Zusammenhang mit dem Vorfall zu Schaden gekommen sind, wünschen wir schnelle und vollständige Genesung.“

Auch mögliche Sabotage am NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen

Auch der NATO-Stützpunkt im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen ist abgeriegelt worden. Ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos habe am Mittwoch entsprechende Berichte bestätigt, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.

Demnach wurde auch dort die Kaserne geschlossen. Auch hier wird eine mögliche Trinkwasser-Kontamination geprüft, die Kaserne soll ebenfalls über ein eigenes Wasserpumpwerk verfügen. Am NATO-Flugplatz Geilenkirchen sind unter anderem AWACS-Aufklärungsflugzeuge stationiert. Eine verdächtige Person soll vor Ort gesehen worden sein, berichtet die SZ.

Nach noch unbestätigten Informationen soll sich im Zusammenhang mit der Abriegelung der Kaserne in Köln-Wahn der Sabotageverdacht erhärtet haben, angeblich durch Aussagen einer festgenommenen Person. Der Sprecher des Territorialen Führungskommandos bestätigte diese Entwicklungen gegenüber der Zeitung nicht.

Viele Sicherheitsbehörden arbeiten zusammen

Insgesamt sei inzwischen eine Vielzahl an Sicherheitsbehörden eingeschaltet, hieß es. Hochrangige Bundeswehrvertreter forderten, dass man sich dringend besser auf die neuen Formen hybrider Kriegsführung vorbereiten müsse.

Die Kaserne Köln-Wahn beherbergt mehrere Kommandobehörden sowie militärische und zivile Dienststellen der Bundeswehr. Auch die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung hat hier ihren Sitz, da die Kaserne direkt an den Flughafen Köln/Bonn angrenzt. Insgesamt sind am Standort laut „Spiegel“ 4.300 Soldaten und 1.200 Zivilangestellte beschäftigt. (afp/dts/red)



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