Jeder Stein wurde umgedreht: Nun sollen Ermittler Arians Verschwinden klären

Taucher und Bundeswehr suchten. Spezialhunde, zu Pferd, mit Drohnen und sogar ein Tornado-Kampfjet: Nach mehr als einer Woche Suche fehlt weiter jede Spur vom kleinen Arian aus Bremervörde. Nun wird die Strategie geändert.
Der sechs Jahre alte Arian aus Elm im Landkreis Rotenburg (Wümme) bleibt auch nach einer Woche Suche weiterhin vermisst.
Der sechs Jahre alte Arian aus Elm im Landkreis Rotenburg (Wümme) bleibt auch nach einer Woche Suche weiterhin vermisst.Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Epoch Times30. April 2024

Eine Ermittlungsgruppe soll das Verschwinden des sechsjährigen Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens aufklären. „Es gilt herauszufinden, wo Arian geblieben ist, was aus ihm geworden ist“, sagte ein Sprecher der Polizei.

Heute stellten die Ermittler die aktive Suche nach dem autistischen Jungen in ihrem bisherigen Umfang ein. Sie kündigten aber an, weiter alles zu tun, um den Fall zu lösen. „Man kann diese hohen Suchmaßnahmen nicht permanent aufrechterhalten“, sagte ein Polizeisprecher. Ab jetzt befinde man sich in der Ermittlungsphase und suche gezielt, wenn es einen Hinweis gibt.

Groß angelegte Suche, erfolglos

Arians Vater hatte das Verschwinden des Kindes am Montagabend vergangener Woche gemeldet. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Junge in einen benachbarten Wald lief. Danach verlor sich seine Spur. Sein Heimatort liegt im Landkreis Rotenburg (Wümme) zwischen Bremerhaven und Hamburg.

In den vergangenen Tagen suchten die Einsatzkräfte 5.300 Hektar zu Land, zu Wasser und aus der Luft ab – das entspricht einer Fläche von mehr als 7.500 Fußballfeldern. Täglich waren rund 800 Menschen auf der Suche, darunter viele Spezialkräfte mit Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchausrüstung – zunächst ohne Erfolg. Arian ist Autist und könnte einer Expertin zufolge auf Rufe nicht reagieren.

Keine Hinweise auf ein Verbrechen

Die Polizei richtete nun eine Ermittlungsgruppe mit Experten für Vermisstenfälle ein, die weiter an dem Fall dranbleiben sollen. Ein fünfköpfiges Team in Zeven koordiniere nun das Vorgehen, hieß es von den Ermittlern. Statt weiter in der Fläche zu suchen, werden die Einsatzkräfte künftig nur noch gezielt Hinweisen nachgehen.

Den Angaben zufolge wurden in den bislang mehr als 160 Stunden durchgehender Suche alle Auffälligkeiten im Gelände und unter der Erde, auf dem Wasser sowie sämtliche Hinweise aus der Bevölkerung abgearbeitet. „Wir stehen nach alledem mit leeren Händen da“, sagte der Polizeisprecher. Hinweise auf ein Verbrechen lägen nicht vor.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) dankte den ehrenamtlichen Helfern, den Einsatzkräften, die oft auch nach Dienstschluss in ihrer Freizeit weiter suchten sowie den Arbeitgebern für die Freistellung ihrer Beschäftigten. Dies sei ein „eindrucksvolles Beispiel für Mitgefühl und Zusammenhalt“. (dpa/red)



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