IWF fordert Deutsche Bank zu weiteren Reformen auf – „Geschäftsmodell soll zukunfstauglich sein“

Die Bank müsse ihre Investoren davon überzeugen, "dass ihr Geschäftsmodell zukunftstauglich ist", sagte der IWF-Finanzmarktexperte Peter Dattels am Mittwoch in Washington.
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Deutsche Bank-Chef John Cryan während der Hauptversammlung des Finanzinstituts im Mai.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times6. Oktober 2016

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die angeschlagene Deutsche Bank eindringlich zu weiteren Reformen ihres Geschäftsmodells aufgefordert. Die Bank müsse ihre Investoren davon überzeugen, „dass ihr Geschäftsmodell zukunftstauglich ist“, sagte der IWF-Finanzmarktexperte Peter Dattels am Mittwoch in Washington. Auch müsse sie überzeugend darlegen, dass sie für die aus Rechtsstreitigkeiten resultierenden Risiken ausreichend gewappnet sei.

Der IWF trug seine in dieser Form ungewöhnlich harte Kritik vor dem Hintergrund der anstehenden Sanktionen gegen die Deutsche Bank in den USA vor. Wegen früherer Geschäfte mit faulen Hypotheken soll das Finanzinstitut dort eine milliardenschwere Strafzahlung leisten.

Allerdings hat die Bank nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP inzwischen in Verhandlungen mit dem US-Justizministerium erreicht, dass die Strafe von den ursprünglich geforderten 14 Milliarden Dollar (rund 12,5 Milliarden Euro) auf etwa 5,4 Milliarden Dollar reduziert wird. Offiziell bekanntgegeben wurde eine Einigung bislang aber noch nicht. Die Deutsche Bank hat 5,5 Milliarden Euro für Rechtsstreitigkeiten zurückgelegt.

Die Probleme der Deutschen Bank hatten die Sorge vor einem möglichen Bankencrash ähnlichen Ausmaßes wie im Jahr 2008 wachsen lassen. Der IWF zeigte sich generell besorgt über den Zustand der Investmentbanken in den Industriestaaten und besonders in Europa.

Die derzeitige Phase schwachen Wachstums und niedriger Zinsen mache strukturelle Reformen der Banken notwendig, heißt es in einer IWF-Finanzmarktanalyse. Die geringe Rentabilität der bisherigen Geschäftsmodelle könne letztlich „die Stabilität“ der Finanzmärkte gefährden. (afp)

 



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