Flüchtlinge in Ellwangen entziehen sich weiterhin Rückführungen

Ellwangen (dpa) - Rund 100 Tage nach der Großrazzia in der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen in Baden-Württemberg hat die Polizei immer noch Probleme, dort ausreisepflichtige Flüchtlinge abzuholen. Aktiven Widerstand habe es seit dem…
Epoch Times10. August 2018
Rund 100 Tage nach der Großrazzia in der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen in Baden-Württemberg hat die Polizei immer noch Probleme, dort ausreisepflichtige Flüchtlinge abzuholen. Aktiven Widerstand habe es seit dem Einsatz von mehreren Hundert Beamten am 3. Mai nicht mehr gegeben, hieß es zwar bei der Polizei. Jedoch sei nach wie vor im Schnitt nur einer von fünf Versuchen erfolgreich, Flüchtlinge für Rückführungen abzuholen, sagte der Leiter der Erstaufnahmeeinrichtung (Lea), Berthold Weiß, der Deutschen Presse-Agentur. Als Grund gaben befragte Flüchtlinge sowie Mitarbeiter humanitärer Organisationen an, vor allem afrikanische Bewohner der Lea würden sich verstecken, sobald die Polizei anrücke. Einige würden im Freien schlafen, andere würden ihre Zimmer tauschen, um nicht anhand des Belegungsplans gefunden werden zu können. Es gebe in der Lea – ähnlich wie in vergleichbaren Einrichtungen – ein «bewohnerinternes Alarmierungssystem» samt Nachtwachen, hieß es.Die zunächst gescheiterte Abschiebung eines Asylbewerbers aus Westafrika Ende April hatte bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Polizisten sahen sich nach Angaben der Polizei durch eine Menge von rund 150 Flüchtlingen bedroht und zogen sich zurück. Erst ein Großeinsatz in der Landeserstaufnahme machte drei Tage später die Abschiebung möglich. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) wertete den Großeinsatz im Rückblick als Erfolg. Die Polizei habe die Lage umfassend bewertet und eine massive Eskalation verhindert. «Das Signal ist sehr deutlich: Rechtsstaat und Polizei setzen sich durch, nicht der Mob!» Strobl verwies darauf, dass der seinerzeit gesuchte 23-jährige Flüchtling in Abschiebehaft genommen und nach Italien rücküberstellt worden sei, wo er zuerst in der EU angekommen war.

(dpa)


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