Bericht: Mindestlohn hat weder Armut noch Ungleichheit gesenkt

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EuroscheineFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times5. Oktober 2016

Der Anfang 2015 eingeführte flächendeckende Mindestlohn hat bisher offenbar weder die Armut gesenkt, noch die Ungleichheit der Einkommen in Deutschland verringert. Das gehe aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor, berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“. Demnach galten vor Einführung des Mindestlohns 15,4 Prozent der Bevölkerung als armutsgefährdet, danach 15,7 Prozent.

Selbst wenn man die Flüchtlinge beiseite lasse und nur die Einwohner ohne Migrationshintergrund betrachte, seien nach Inkrafttreten des Mindestlohns ebenso viele Bürger arm gewesen wie davor. Die statistisch gemessene Ungleichheit der Einkommensverteilung ist ebenfalls unverändert geblieben, und selbst die Zahl der Arbeitnehmer, die ergänzend zu ihrem Lohn noch Arbeitslosengeld II beziehen, hat sich nach Angaben der „Zeit“ nur geringfügig verändert. Im Jahr 2014 habe es 1,18 Millionen dieser so genannten Aufstocker gegeben, im vergangenen Jahr waren es 1,13 Millionen. Obwohl der Mindestlohn offenbar nicht ausreicht, um die Armut oder die Ungleichheit der Einkommen spürbar zu verringern, rät Joachim Möller, der Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, davon ab, ihn kräftig anzuheben: „Wenn man den Mindestlohn deutlich erhöht, ist zu befürchten, dass dann doch Arbeitsplätze verloren gehen. Es gibt irgendwo eine rote Linie, die man nicht überschreiten darf.“ Dass der Mindestlohn nur deshalb wenig Effekt zeigte, weil er zu wenig kontrolliert werde, bezweifele er. Die Löhne im unteren Bereich seien, so Möller, nachweisbar gestiegen. Außerdem: „Aufgrund der Erfahrungen in anderen Ländern ist anzunehmen, dass der Mindestlohn nicht in großem Maßstab umgangen wird.“

(dts Nachrichtenagentur)



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