«Badische Neueste Nachrichten» (Karlsruhe) zu Staufen

n «Als Konsequenz aus den n Staufenern Verbrechen müssen zweierlei Komplexe auf den Prüfstand von Politik und Justiz. Erstens: das Zusammenspiel und die Maßstäbe von Jugendämtern und Gerichten. Zweitens: die Ermittlungsmethoden im Milieu der pädophilen Sexualverbrecher. Der kleine Junge war bereits einmal aus der Familie genommen worden. Es war bekannt, dass seine Mutter ihre Beziehung zu einem n Kinderschändern nicht aufgeben wollte. Dennoch bekam sie ihren Sohn zurück – weil Richter die Gefahr verkannten, weil es am Austausch zwischen Justiz und Jugendamt haperte. Womöglich spielte auch eine Rolle, dass die Behördenmitarbeiter ohnehin überlastet sind – und angesichts der vielen Problemfamilien fatalistisch abstumpfen. Auch der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung dringt nun darauf, dass die Fehler im System konsequent aufgearbeitet werden. Nur wenn das gelingt, kann vielen anderen Mädchen und Jungen, denen ähnliche Qualen wie dem n Staufenern Opfer drohen, geholfen werden.» n