Wie Chinas Polizisten gegen Falun Gong-Verfolgung opponieren
Bis vor kurzem haben sie noch aus Angst mitgemacht – nun beginnen Chinas Polizisten, sich offen von der Verfolgung von Falun Gong zu distanzieren.
Seit mehr als 14 Jahren betreibt die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die umfassende Unterdrückungs-Kampagne gegen die Anhänger der buddhistischen Meditationsmethode. Bisher wurde aus Chinas Polizeistationen vor allem von Gewaltexzessen und Schikanen berichtet. Tausende Falun Gong-Praktizierende wurden zu Tode oder zu Invaliden gefoltert. Seit der Verhaftung von Ex-Stasi-Chef Zhou Yongkang und der Entmachtung des Polizeichefs Li Dongsheng im Dezember scheint sich das Blatt zu wenden. Immer öfter stellen sich Polizisten schützend vor ihre zum Staatsfeind erklärten Mitbürger. Dies berichtete Minghui.org, eine Falun Gong-betriebene Website.
Beamte verweigern den Gehorsam
Die neue Entwicklung spiegelt die Folgen des Machtkampfs der KPCh an der Basis wider. Indem die Regierung Xi Jinpings unter dem Deckmantel der „Anti-Korruptions-Kampagne“ die Hauptdrahtzieher der Verfolgung von Falun Gong entmachtet hat, trauen sich auch Menschen innerhalb des Systems, die blutige Politik der „Jiang Zemin-Bande“ offen abzulehnen, so Beobachter. Allerdings habe Xi bis jetzt vermieden, das Thema Falun Gong offiziell anzusprechen, da er einen Zusammenbruch des Regimes befürchtet, sollten die Verbrechen umfassend ans Tageslicht kommen.
Telefon-Offensive wirkt
Täglich rufen Falun Gong-Praktizierende aus aller Welt in Chinas Polizeidienststellen und Justizeinrichtungen an. Sie appellieren an Menschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein der dortigen Beamten und weisen sie auf ihre Möglichkeit des passiven Widerstands hin. Diese Telefon-Offensive bewegte in letzter Zeit einiges, wie Minghui berichtete.
Eine Frau namens Benny rief Anfang Januar eine Dienststelle an. Zuerst wollte ihr der dortige Beamte nicht zuhören. Als er jedoch erfuhr, dass Li Dongsheng, Chef des gestapo-ähnlichen Büro 610, offiziell verhaftet worden war, änderte er seine Haltung. Er schrieb die Nummer von WOIPFG auf, der New Yorker Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong, und erklärte, Leute anzeigen zu wollen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben.
Ein anderer Praktizierender wurde von einem Polizisten, den er anrief, heftig beschimpft – doch dann gab ihm der Beamte seine Privatnummer. Als Benny ihn anrief hatte sie einen höflichen Menschen in der Leitung: “Mein Telefon wird abgehört, deshalb habe ich deinen Kollegen zur Sicherheit beschimpft. Ich weiß, dass er es gut meint und mir helfen wollte. Er hat Recht, dass die KPCh immer Sündenböcke für ihre Verbrechen findet.” Er wolle in Zukunft Falun Gong-Leuten helfen, denen er begegnet, meinte der Beamte.
Polizisten gehen grinsend weiter
Am 17. Januar verteilten zwei Falun Gong-Praktizierende in der Provinz Shandong Flugblätter, als zwei Polizisten auf sie zukamen. “Falun Gong verteilt Flyer”, stellten sie fest. Dann grinsten sie und schlenderten weiter.
In der Stadt Chongqing wollte ein Mann seinen Falun Gong praktizierenden Nachbarn anzeigen und erntete statt der erhofften Belohnung vom diensthabenden Beamten die entnervte Antwort: “Sein Praktizieren geht Sie nichts an. Je mehr Leute das machen würden, umso besser!”
Als ein Mitarbeiter des Büro 610 in Chongqing entlassene Falun Gong-Gefangene aus dem Shabao Frauenzwangsarbeitslager abholte, sagte er: “Wir machen einen großen Fehler mit dieser Verfolgung. Ich werde die Politik der KPCh nie verstehen.”
In einem anderen Fall kündigte ein Büro 610-Chef auf Landkreisebene seinen Job, nachdem ihm ein Praktizierender gemailt hatte.
Angst vor „schlechtem Karma“
Ein weiterer Polizist, der 20 Jahre lang im Dienst gewesen war, trat auf der chinesischsprachigen Website von EPOCH TIMES unter einem Decknamen aus der KPCh aus. Er kenne viele an der Verfolgung beteiligte Polizisten, denen mittlerweile schweres Unglück widerfahren sei, schrieb er. Er ziehe es vor, sein Leben nicht an die KPCh zu verkaufen und die Falun Gong-Praktizierenden in Frieden zu lassen. Auch riet er seiner Frau und seinem Kind dringend vom Parteibeitritt ab. (rf)
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