Putschist und Organraub-Drahtzieher
Der Krebs war sein Todesurteil: Chinas Ex-Militärchef Xu Caihou gestorben

Er war ein Freund des gestürzten Bo Xilai (li.): Chinas Vize-Militärchef Xu Caihou starb heute an Krebs. (Foto von 2012.)
Foto: Feng Li / Getty Images
Chinas ehemaliger Vizemilitärchef Xu Caihou ist tot. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua heute mitteilte, erlag Xu am 15. März seinem langjährigen Krebsleiden.
Details über Xus letzten Aufenthaltsort sind nicht bekannt. Gegen den Jiang Zemin-Gefolgsmann war am 27. Oktober 2014 ein Militärgerichtsverfahren eröffnet worden. Er war einer der mächtigsten Funktionäre, die in Xi Jinpings Anti-Korruptionskampagne zu Fall gebracht wurden. Weil Xu Krebs im Endstadium hatte, verzichtete die Militärstaatsanwaltschaft auf eine Klage gegen ihn, obwohl "eindeutige Beweise für Bestechung und Korruption" vorlagen.
Lange Zeit Chinas mächtigster Militär
Xu Caihou wurde 1943 in der Provinz Liaoning geboren und machte eine steile politische Karriere bis zum „Stellvertretenden Vorsitzenden der zentralen Militärkommission“. Dies ist de facto die Leitung der chinesischen Armee, denn der erste Vorsitzende der Militärkommission ist meist der Staatschef selbst. Xu war Mitglied des 15., 16. und 17. Zentralkomitees der KPCh und gehörte damit dreimal in Folge zum Kreis der 250 mächtigsten Personen Chinas.
Als Jiang Zemin Staats- und Parteichef war, förderte er den Vize-Militärchef als seinen engsten Verbündeten in der Armee. Xu beteilgte sich aktiv an der von Jiang Zemin initiierten Verfolgung von Falun Gong und dem Organraub an Falun Gong-Praktizierenden. Als treuer Anhänger der Jiang Zemin-Clique geriet Xu nach Bo Xilais Entmachtung im Jahr 2012 in Bedrängnis.
Xu war in Putsch gegen Xi verwickelt
Xu selbst betitelte sich als Verbündeten Bo Xilais und war als solcher auch in dessen geplanten Putschversuch gegen Xi Jingping verwickelt. Nachdem Xi Jinping sein Präsidentenamt angetreten hatte, fing er an, seine Gegner innerhalb der KPCh auszuschalten – die Korruptionsvorwürfe gegen Xu begannen. Schon Anfang April 2013 wurde der EPOCH TIMES zugetragen, dass Xu einem geheimen Disziplinar-Verfahren unterzogen worden sei. Offiziell befand er sich damals wegen Blasenkrebs „im Krankenhaus 301“ – von Verhaftung war keine Rede.
Nun gab die Nachrichtenagentur Xinhua bekannt, dass Xu an Blasenkrebs gestorben sei. Er habe Krebs im Endstadium gehabt und Metastasen im ganzen Körper, die schließlich ein tödliches Organversagen verursachten.
Erst vor Kurzem war Xu Caihou durch einen Whistleblower stark belastet worden: Der renommierte Chirurg Jiang Yanyong, 80 Jahre alt und Ex-Mitarbeiter des chinesischen Militärs, hatte gegenüber dem Honkonger Sender Cable TV Xu beschuldigt, Organraub an lebenden Gefangenen in Chinas Militärkrankenhäusern gefördert und gedeckt zu haben.
Siehe dazu:
Armeechef kommt vor Gericht (2014)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.