Deutsche Bank schreibt Verlust wegen Postbank-Rückstellung

Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal von April bis Juni einen Verlust von 143 Millionen Euro ausgewiesen. Grund ist eine hohe Rückstellung von 1,3 Milliarden Euro für den Rechtsstreit um das Postbank-Übernahmeangebot. Im Tagesgeschäft läuft es hingegen rund.
Die Zahl der Postbank-Filialen soll bis Mitte 2026 von 550 auf 320 verringert werden.
Die Deutsche Bank schreibt wegen Spätfolgen der Postbank-Übernahme im zweiten Quartal Verlust.Foto: A. Dedert/M. Skolimowska/dpa
Epoch Times24. Juli 2024

Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal erstmals seit 2020 wieder einen Verlust ausgewiesen. Das Minus im Zeitraum von April bis Juni betrug 143 Millionen Euro.

Grund ist eine hohe Rückstellung von 1,3 Milliarden Euro für den Rechtsstreit um das Postbank-Übernahmeangebot, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahresquartal stand noch ein Gewinn von 763 Millionen Euro unter dem Strich.

Der Umsatz der Bank stieg im zweiten Quartal dieses Jahres um zwei Prozent auf 7,6 Milliarden Euro – im Halbjahr lag er bei 15,4 Milliarden Euro. Für die ersten sechs Monate des Jahres steht ein Gewinn von rund 1,1 Milliarden Euro unter dem Strich; das erste Quartal war das beste seit mehr als zehn Jahren gewesen.

Streit um die Postbank

Im Rechtsstreit um die Übernahme der Postbank im Jahr 2010 hatte das Oberlandesgericht Köln Ende April in einer mündlichen Verhandlung angedeutet, dass die Ansprüche früherer Postbank-Aktionäre zumindest teilweise begründet seien.

Die Kläger argumentieren, ihnen hätte damals ein höherer Preis gezahlt werden müssen.

Die Deutsche Bank hatte 2019 infolge zahlreicher Skandale rund um ihr Investmentgeschäft einen Strategiewechsel hin zu einem mehr auf Europa und weniger auf hohe Risiken ausgerichteten Profil eingeleitet.

Auch die Ausgaben sollten sinken, tausende Arbeitsplätze wurden abgebaut. Seit 2020 schreibt die Bank wieder schwarze Zahlen.

Fondstochter DWS mit guten ersten Halbjahr

Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS erhöht nach einem guten ersten Halbjahr die Ziele für das laufende Jahr. Das Ergebnis stimme zuversichtlich, die Prognose für das Gesamtjahr anzuheben, sagte Firmenchef Stefan Hoops am Mittwoch in Frankfurt.

„Dieses Jahr ist für die DWS ein wichtiger Schritt vorwärts, um unsere ambitionierten Finanzziele, die wir uns für das Jahr 2025 gesetzt haben, zu erreichen.“

Bei den Zielen für das kommende Jahr steht die Steigerung des Gewinns je Aktie ganz oben. Dieser soll auf 4,50 Euro klettern. Basierend auf der Aktienzahl von 200 Millionen wäre das ein Überschuss von 900 Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr hatte der Gewinn gerade mal bei etwas mehr als 550 Millionen Euro gelegen. Erreicht werden soll das Ziel über steigende Erträge, den Wegfall von Einmalkosten und Effizienzsteigerungen.

Die Erträge – also die gesamten Einnahmen – legten um Sondereffekte bereinigt im ersten Halbjahr auf 1,33 Milliarden Euro zu, vier Prozent mehr als im Vorjahr. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern zog im Jahresvergleich um drei Prozent auf 480 Millionen Euro an. Das Ergebnis fiel damit etwas schlechter aus, als Fachleute erwartet hatten. (afp/dpa/red)



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