Angehörige: Zwei weitere von der Hamas entführte israelische Geiseln tot

Zwei israelische Geiseln sind in Gefangenschaft gestorben. Außerdem ordnet die israelische Armee die Evakuierung von Chan Junis an.
Zahlreiche israelische Geiseln werden noch immer im Gazastreifen von der islamistischen Hamas festgehalten. (Archivbild)
Zahlreiche israelische Geiseln werden noch immer im Gazastreifen von der islamistischen Hamas festgehalten. (Archivbild)Foto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa
Epoch Times22. Juli 2024

Angehörige haben den Tod von zwei weiteren in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln bekannt gegeben. Der Tod von Jagev Buchschtab und Alex Dancyg sei eine „deutliche Erinnerung an die Dringlichkeit“, die Geiseln so schnell wie möglich zurück nach Hause zu bringen, hieß es am Montag in einer Erklärung des Forums der Geisel-Familien.

Die israelische Armee erklärte, die Leichen würden „von der Terrororganistion Hamas“ festgehalten. Die genauen Umstände ihres Todes würden von den Behörden untersucht.

Der 35-jährige Buchschtab war nach Angaben des Forums der Geisel-Familien gemeinsam mit seiner Frau aus dem Kibbutz Nirim entführt worden. Seine Frau wurde demnach nach 50 Tagen Gefangenschaft freigelassen.

Der 76-jährige Dancyg, Sohn von Holocaust-Überlebenden, habe für die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem gearbeitet und dort Fremdenführer ausgebildet. Nach Angaben anderer Geiseln hatte Dancyg seinen Mitgefangenen Geschichtsunterricht erteilt.

„Jagev und Alex wurden lebend gefangen genommen und hätten lebend zu ihren Familien und in ihr Land zurückkehren sollen“, erklärte das Forum. „Ihr Tod in Gefangenschaft ist ein tragisches Beispiel für die Folgen des Zauderns bei den Verhandlungen“, kritisierten die Vertreter der Angehörigen mit Blick auf die seit Monaten andauernden und bisher erfolglosen Verhandlungen über eine Waffenruhe und Freilassung der Geiseln.

Israelische Armee ordnet teilweise Evakuierung von Chan Junis im Gazastreifen an

Angesichts eines Militäreinsatzes hat die israelische Armee die Evakuierung des östlichen Teils von Chan Junis im südlichen Gazastreifen angeordnet. „Aufgrund erheblicher terroristischer Aktivitäten und von Raketenbeschuss in Richtung Israel aus dem östlichen Teil der humanitären Zone ist es nun gefährlich, sich dort aufzuhalten“, hieß es in einer Erklärung der Armee am Montag.

Die Armee sei „im Begriff, gewaltsam gegen die terroristischen Organisationen vorzugehen“, und rufe daher die Bevölkerung in den östlichen Vierteln von Chan Junis auf, „sich vorübergehend zurückzuziehen“, hieß es weiter.

Anfang des Jahres hatte Israel in Chan Junis einen monatelangen Einsatz begonnen. Weite Teil der Stadt wurde zerstört, zehntausende Menschen flohen in ein als humanitäre Zone ausgewiesenes Gebiet. „Zu diesem Zeitpunkt wird die humanitäre Zone angepasst“, erklärte die Armee nun mit Blick auf die jüngste Evakuierung.

Israel vermutet terroristische Infrastruktur

Die Anpassung erfolge „in Übereinstimmung mit präzisen Erkenntnissen, die darauf hindeuten, dass die Hamas terroristische Infrastruktur in dem als humanitäres Gebiet ausgewiesenen Bereich eingerichtet hat“, hieß es weiter.

Bewohner des östlichen Teils von Chan Junis sowie der angrenzenden Vororte und Dörfer berichteten der Nachrichtenagentur AFP am Montagmorgen von Beschuss und Panik.

„Wir sind inmitten von Luft- und Panzerangriffen und Drohnenbeschuss losgezogen“, erklärte der 27-jährige Yussef Abu Taimah. Er habe „Verletzte und Tote“ gesehen, die auf Dreirädern und Eselskarren zum Krankenhaus gebracht wurden.

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden am Montagmorgen mindestens 14 Menschen bei Angriffen der israelischen Armee getötet.

Der Krieg im Gazastreifen war durch einen Großangriff von Terroristen der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei waren nach israelischen Angaben 1.195 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. 116 Geiseln werden immer noch dort festgehalten, 44 von ihnen sind offiziellen Angaben zufolge tot.

Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 39.000 Menschen getötet. (afp/red)



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