Hunderttausende bei Trauerzügen für verunglückten Präsidenten des Iran

Nach dem Tod von Präsident Ebrahim Raisi bei einem Helikopterabsturz haben im Iran die mehrtägigen Trauerfeierlichkeiten begonnen. Den Staatsmedien zufolge erwiesen hunderttausende Anhänger in Täbris und Ghom dem Präsidenten die letzte Ehre.
Menschen nehmen an einem Trauerzug für den verstorbenen iranischen Präsidenten Raisi, Irans Außenminister Amirabdollahian und weitere Minister teil, die bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kamen.
Menschen nehmen an einem Trauerzug für den verstorbenen iranischen Präsidenten Raisi, Irans Außenminister Amirabdollahian und weitere Minister teil, die bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kamen.Foto: Mehrvarz Ahmadi/dpa
Epoch Times21. Mai 2024

Am Dienstag erwiesen den Staatsmedien zufolge hunderttausende Anhänger in Täbris und Ghom dem Präsidenten die letzte Ehre. In Täbris folgte die Menge einem Lastwagen, auf dem die Särge der Absturzopfer aufgebahrt waren. Der Leichnam des Präsidenten soll am Donnerstag in dessen Heimatort Maschchad beigesetzt werden.

In Täbris schwenkten viele Trauernde iranische Flaggen und trugen Porträts des 63-jährigen Raisi und weiterer Absturzopfer. Irans Innenminister Ahmad Wahidi würdigte die Opfer in einer Rede als „Märtyrer“. Die Mitglieder der iranischen Regierung hätten die Ehre gehabt, „diesem geliebten Präsidenten, diesem fleißigen Präsidenten zu dienen“, sagte er.

Präsident Raisi war am Sonntag im Nordwesten des Iran auf dem Weg nach Täbris bei schlechtem Wetter mit einem Hubschrauber über bergigem Gelände abgestürzt. Unter den Insassen der Maschine waren auch Außenminister Hossein Amir-Abdollahian, der Chef von Raisis Sicherheitsteam und ein Imam. Ihr Tod wurde nach stundenlanger Suche und Ungewissheit am Montag im iranischen Staatsfernsehen bestätigt.

Der Generalstabschef der iranischen Armee ordnete laut iranischen Medienberichten eine Untersuchung der Absturzursache an. Die Staatsführung rief eine fünftägige Staatstrauer aus. Bereits am Montag kamen zehntausende trauernde Anhänger in der Hauptstadt Teheran zusammen.

Nach dem Trauerzug in Täbris wurde Raisis Leichnam noch am Dienstag in den schiitischen Wallfahrtsort Ghom geflogen, wo ein Trauerzug zum Schrein der Fatima Masuma zog. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, nahmen „hunderttausende“ Menschen an den Trauerfeierlichkeiten teil. Am Abend sollte Raisis Leichnam dann nach Teheran überführt werden. Dort ist für Mittwoch ein weiterer Trauerzug geplant. Am Donnerstag wird Raisi dann in Maschchad im Nordosten des Landes beigesetzt.

Nach dem Tod Raisis wurde sein bisheriger Stellvertreter Mohammed Mochber zum Interims-Präsidenten ernannt, der bisherige Atom-Chefunterhändler Ali Bagheri übernahm vorübergehend das Amt des Außenministers. Als Termin für die Wahl eines neuen Präsidenten wurde der 28. Juni festgelegt.

Am Dienstag trat auch der aus Geistlichen bestehende sogenannte Expertenrat, dem Raisi seit 2006 angehört hatte, erstmals seit seiner Wahl im März zusammen. Für den Präsidenten und den ebenfalls bei dem Absturz ums Leben gekommenen Imam Mohammad Ali-Haschem wurden zwei Sitzplätze freigehalten.

Der ultrakonservative Raisi war seit 2021 Präsident des Iran. Während seiner Amtszeit erlebte das Land Massenproteste, die durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im September 2022 ausgelöst wurden, eine durch US-Sanktionen verschärfte Wirtschaftskrise und eine gefährliche Konfrontation mit dem erklärten Erzfeind Israel, bei der Teheran im April erstmals hunderte Drohnen und Raketen von seinem Staatsgebiet aus auf Israel abschoss.

Raisi galt als einer der Favoriten für die Nachfolge des 85-jährigen geistlichen Oberhaupts des Iran, Ayatollah Ali Chamenei.

Zahlreiche Länder, aber auch militante pro-iranische Gruppen wie die islamistische Hamas und die libanesische Hisbollah, bekundeten am Montag ihr Beileid. Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte Raisi als einen „herausragenden“ Politiker, Beileidsbekundungen kamen auch aus den USA, China und der EU. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion