Frankreich: Le tic-toc-choc ou Les maillotins

Er stammte aus einer berühmten Musikerfamilie, die über 200 Jahre lang Organisten an der Kirche St. Gervais in Paris stellte: François Couperin. Am Hofe von König Louis XIV. gilt er als einer der bedeutendsten Komponisten für Cembalo und Orgel seiner Zeit. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik..
Titelbild
Der Apollo-Brunnen in den Gärten von Versailles, Paris, Frankreich.Foto: Vladislav Zolotov / iStock
Von 17. Juni 2024

François Couperin (1668–1733) war ein französischer Organist und Komponist, der man auch „Le Grand“ nannte. Hier eines seiner Werke für Cembalo, die Nr. 18 in f-Moll/F-Dur in seinem Cembalobuch Nr. 3, das Le tic-toc-choc ou Les maillotins. Es spielt am Klavier Grigory Sokolow.

François Couperin gilt als der wichtigste Vertreter der französischen Organisten-, Cembalisten- und Komponistenfamilie Couperin. Als Hofkomponist Ludwigs XIV. war er eine der wichtigen musikalischen Persönlichkeiten in Frankreich.

Sein Werk Le tic-toc-choc ou Les maillotins ist ein programmatisches Stück, das die Geräusche einer Pendeluhr und eines Schlaginstruments (Mailloche) nachahmt – eine Art großen Holzhammer oder Keule, die an einem langen Stiel befestigt war. Mailloches setzten manche rebellischen Handwerker und Bürger („Maillotins“) ein – als Waffe bei Aufständen und Unruhen gegen die Obrigkeit im 14. Jahrhundert in Paris. Couperin ahmte in seinem Stück vermutlich die dumpfen, schlagenden Geräusche dieser mittelalterlichen Waffe nach, um an die Maillotins zu erinnern.

Organist, Versailles, Lehrer, Hofkomponist

Couperin war im Alter von 17 Jahren Organist an der Kirche St-Gervais in Paris, mit 25 Jahren wurde er Organist in der Königlichen Kapelle in Versailles. Mit dieser Arbeit wurde er zum  Lehrer der königlichen Familie, hatte für drei Monate pro Jahr Orchester- und Organistendienst und blieb gleichzeitig in der Kirche St-Gervais tätig. Ludwig XIV. ernannte ihn auch noch zum Hofkomponisten für sakrale Musik.

Das brachte erheblich mehr Zeitaufwand mit sich – da der musikalisch hochbegabte König jedes Stück nur einmal bei den Festlichkeiten, den Konzerten und dem täglichen Zeremoniell in der Schlosskapelle hören wollte.

Er ging nach 1714 fast jeden Sonntag nach Versailles, um an den königlichen Kammerkonzerten teilzunehmen, den „Concerts royaux“. Das kleine Ensemble mit Cembalo (meist Couperin), Violine, Bassviola, Oboe und Fagott unterhielt den 75-jährigen Ludwig XIV. mit kleinen Konzerten –  ausschließlich für den König komponiert.



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