Bahn-Mitarbeiter befürchten Überlastungen wegen Neun-Euro-Ticket
Die Mitarbeiter der Deutschen Bahn befürchten wegen des von der Bundesregierung angekündigten Neun-Euro-Tickets Überlastungen auf bestimmten Zugstrecken. Vor allem in den Ferienregionen sei während der Gültigkeitsdauer des Tickets mit großem Andrang zu rechnen, sagte der Vizevorsitzende des Gesamtbetriebsrats DB Regio, Ralf Damde, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Sonntag). Um Verspätungen durch überfüllte Züge zu vermeiden, brauche es an Bahnhöfen in Touristengegenden zusätzliches Personal.
„Wir fordern auch zusätzliche Sicherheitskräfte, um überfüllte Züge und Bahnsteige bei Bedarf räumen zu können“, sagte Damde weiter. „Sonst könnte ein Chaos ausbrechen.“
Das von der Politik versprochene Neun-Euro-Ticket nannte er „eine unglaubliche Kraftanstrengung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen“. Es seien auch noch zahlreiche Fragen ungeklärt, etwa ob das Neun-Euro-Ticket zur Mitnahme von Fahrrädern berechtigt.
Eine deutliche Aufstockung des bestehenden Angebots an Zügen und Bussen während der Gültigkeitsdauer des Tickets schloss Damde aus. „Es werden allein bei DB Regio 40 bis 50 zusätzliche Doppelstockwagen betriebsbereit gemacht. Viel mehr Reserven gibt es aber nicht“, sagte er dem RND.
Das Neun-Euro-Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr soll voraussichtlich am 1. Juni starten und drei Monate lang bundesweit gültig sein. Die Kosten von geschätzt 2,5 Milliarden Euro für die dreimonatige Vergünstigung will der Bund übernehmen. Das Ticket ist Teil des Entlastungspakets der Regierung wegen der hohen Energiepreise. (afp/red)
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