Bayerische Politiker für regenbogenfarbenes Olympiastadion im EM-Spiel gegen Ungarn
CSU-Chef Markus Söder hat sich hinter die Idee gestellt, die Allianz-Arena in München beim letzten EM-Vorrundenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn am Mittwoch in den Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen.
„Ich fände es gut, wenn die Regenbogenfarben strahlen würden“, sagte Söder am Montag in Berlin. Dies wäre „ein Signal für die Offenheit unserer Gesellschaft“.
OB Reiter: „Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz unterstützen“
Auch der FDP-Politiker Marco Buschmann begrüßte die Pläne. „Wenn in Ungarn Menschen wegen ihrer sexuellen Identität diskriminiert werden, dann widerspricht das dem Wertegerüst der Europäischen Union und auch dem Wertegerüst der Freien Demokraten“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Bundestag der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Die FDP trete für Toleranz und Selbstbestimmung ein und habe deshalb auch den entsprechenden Antrag im Münchener Stadtrat initiiert.
Der Münchner Stadtrat hatte sich in einem fraktionsübergreifenden Antrag dafür ausgesprochen, das Fußballstadion zum Gruppenspiel gegen Ungarn am Mittwoch in den Regenbogenfarben zu beleuchten.
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bat die Europäische Fußball-Union (UEFA) und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Montag in einem Schreiben, „dieses Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz zu unterstützen“. Die endgültige Entscheidung liegt bei der UEFA als Ausrichter der Fußball-Europameisterschaft.
UEFA genehmigt Tragen der Spielführer-Binde in den Regenbogenfarben
Am Sonntag (20.6.) hatte die UEFA das Tragen der Spielführer-Binde in den Regenbogenfarben genehmigt. Eigentlich müssen die Kapitäne beim Turnier eine vom Verband gestellte Binde mit dem Kampagnen-Schriftzug „Respect“ tragen.
Der deutsche Nationaltorwart Manuel Neuer hatte die Kapitänsbinde in beiden deutschen EM-Spielen gegen Frankreich (0:1) und gegen Portugal (4:2) jeweils in München getragen. Daraufhin hatte die UEFA Ermittlungen gegen den Deutschen Fußball-Bund aufgenommen.
Politische Botschaften werden von den UEFA-Regularien und dem DFB eigentlich untersagt. Wer „Sportveranstaltungen für sportfremde Kundgebungen benutzt“, verstößt laut den UEFA-Statuten gegen die „Allgemeinen Verhaltensgrundsätze“. Die Proteste gegen Rassismus während der EM hatte der Dachverband zuletzt aber sogar begrüßt.
Hintergrund ist, dass Ungarns Parlament am Dienstag vergangener Woche ein Gesetz verabschiedete, das „Werbung“ für Homosexualität oder Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen verbietet. Die EU-Kommission hat bereits angekündigt, das umstrittene Gesetz zu prüfen. (dpa/er)
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