Davis-Cup-Chef Kohlmann «sehr stolz»

Der Abstieg ist abgewendet, der Verbleib in der Weltgruppe gesichert. Doch ein paar Fragen sind im deutschen Davis-Cup-Team noch offen.
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Der Vertrag von Deutschlands Davis-Cup-Chef Michael Kohlmann läuft zum Saisonende aus. Die Zukunft ist ungewiss.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times18. September 2017

Klassenerhalt geglückt, Zukunft ungeklärt: Die deutschen Tennis-Herren haben mit Bundestrainer Michael Kohlmann und dem neuen Chefberater Boris Becker den Abstieg aus der Weltgruppe abgewendet. Wie geht es nach dem Sieg in Portugal nun weiter im DTB?

AUSLOSUNG: Wenn am Mittwoch um 15.00 Uhr in London die Partien für das kommende Jahr ausgelost werden, findet sich die Mannschaft des Deutschen Tennis Bundes unter den 16 Teams in der Weltgruppe und nicht unter den Kandidaten der Europa/Afrika-Zone. Nach dem 3:2-Erfolg in der Relegation in Oeiras wurde Kohlmann gefragt, ob die DTB-Auswahl in naher Zukunft um den Titel mitspielen könne. „Wir haben sehr viele gute Spieler, aber erst einmal müssen wir mal wieder das erste Match in der Weltgruppe gewinnen“, sagte der Teamchef. In den vergangenen drei Jahren scheiterte der DTB jeweils in Runde eins.

DAS TEAM: In Portugal fehlten in Alexander Zverev (20), Mischa Zverev (30) und Philipp Kohlschreiber (33) die aktuell besten drei deutschen Profis aus unterschiedlichen Gründen. Tim Pütz (29) und Yannick Hanfmann (25) kamen neben Jan-Lennard Struff (27) und Cedrik-Marcel Stebe (26) zu ihren Davis-Cup-Debüts. Pütz gilt als einer der besten deutschen Doppelspieler und wird auch in Zukunft immer ein Kandidat sein. Mit Struff holte er den wichtigen Punkt zum 2:1. Ob die Zverev-Brüder und Kohlschreiber Anfang Februar in der Erstrunden-Partie wieder dabei sein werden, ist noch offen.

DER KAPITÄN: Auch eine weitere wichtige Personalie ist noch ungeklärt. Der Vertrag von Davis-Cup-Teamchef Kohlmann läuft am Jahresende aus und ist noch nicht verlängert. Auf die Leistung seiner Mannschaft war der 43-Jährige „sehr stolz“, von dem Hype um den neuen Head of Men’s Tennis Becker aber ziemlich genervt. „Da müssen Sie andere Leute fragen, ob überhaupt in die Verhandlungen gegangen wird“, sagte Kohlmann auf die Frage, ob er auch im kommenden Jahr noch auf der Bank sitze. Es gebe „schon ein paar Sachen, die man besprechen muss“, sagte der frühere Profi. Klar ist: Becker ist de facto Kohlmanns Vorgesetzter und wird gemeinsam mit Sportdirektor Klaus Eberhard und dem Präsidium über die Personalie entscheiden.

DER BERATER: Was genau macht Boris Becker jetzt eigentlich? Und was genau ist er eigentlich im Machtgefüge des Deutschen Tennis Bundes? Als Head of Men’s Tennis wurde der dreimalige Wimbledonsieger vorgestellt. In Portugal stieß er am Mittwochabend zum Team, gab am Donnerstag nach der Auslosung eine kurze Pressekonferenz und übermittelte am Freitag via DTB-Sprecher ein Statement. Nach seiner Ankunft war er bei den Trainingseinheiten dabei, führte Gespräche mit Spielern und Kohlmann und feuerte während der Matches von der Tribüne aus an. Nach dem Sieg am Sonntag wollte er sich öffentlich nicht mehr äußern, sondern der Mannschaft die Bühne überlassen. Es wird spannend zu beobachten sein, wie Becker künftig seine Rolle definiert und vor allem auch, wie der DTB diese moderiert und vielleicht noch justiert. (dpa)



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