Pakistans Regierung ruft Armee gegen gewaltsame Islamisten zur Hilfe

Nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen islamischen Hardlinern und pakistanischen Polizisten in Islamabad rief die Regierung das Militär zur Hilfe. Die rund 2.000 Demonstranten einer islamischen Gruppe blockierten seit dem 6. November eine Hauptautobahn und lähmten die Stadt.
Titelbild
Pakistans Regierung rief die Armee zu Hilfe, um eine Demonstration der religiösen Gruppe "Tehreek-i-Labaik Yah Rasool Allah Pakistan" in Islamabad zu vertreieb. 25. November 2017.Foto: AAMIR QURESHI/AFP/Getty Images
Epoch Times25. November 2017

Nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen islamistischen Teilnehmern eines Sitzstreiks und pakistanischen Polizisten in der Hauptstadt Islamabad hat die Regierung das Militär zur Hilfe gerufen. Nach Angaben des Innenministeriums genehmigte die Regierung am Samstag den Einsatz „von genügend Soldaten“, um „Recht und Ordnung“ wiederherzustellen.

Zuvor war es der Polizei nicht gelungen, einen seit Tagen anhaltenden Sitzstreik von rund 2.000 islamischen Hardlinern auf einer der Hauptverkehrsachsen in Islamabad aufzulösen.

Der Protest schlug in Gewalt um, bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei wurde ein Beamter getötet. Mehr als 130 Menschen erlitten Verletzungen.

Video: Police, FC tear gas Islamabad protesters at Faizabad | SAMAA TV | 25 November 2017

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Die Behörden hatten lange gezögert, gegen die Sitzstreikenden vorzugehen, da sie Gewalt befürchteten. Doch angesichts des anhaltenden Verkehrschaos wuchs der Druck auf die Behörden, nicht länger untätig zu bleiben.

Tausende Sicherheitskräfte versuchten daraufhin am Samstag kurz nach der Morgendämmerung, die Blockade zu beenden. Inzwischen weiteten sich die Proteste auch auf die beiden Großstädte Lahore und Karachi sowie auf eine Reihe kleinerer Städte im ganzen Land aus.

Mit der Aktion protestieren Vertreter der wenig bekannten islamistischen Gruppierung TLYRAP gegen eine von ihnen als Gotteslästerung bezeichnete Abmilderung des Eids, den Kandidaten für Wahlen leisten müssen. Nach ihren Angaben soll der Schritt eine Wahlbeteiligung der Minderheit der Ahmadis, einer seit langem verfolgten islamischen Sekte, ermöglichen.

Kritiker monieren, die Untätigkeit der Regierung habe nun dazu geführt, dass ein kleinerer Konflikt sich zu einer möglicherweise gefährlichen Situation ausgeweitet habe. (afp)

Pakistanische Teilnehmer der Tehreek-i-Labaik Yah Rasool Allah Pakistan (TLYRAP) rufen während des Protestes in Islamabad am 24. November 2017 religiöse Slogans auf einer blockierten Überführungsbrücke.
Die rund 2.000 Demonstranten der Tehreek-i-Labaik Ya Rasool Allah Pakistan Gruppe haben seit dem 6. November eine Hauptautobahn blockiert, die von Tausenden von Pendlern benutzt wird und die Stadt gelähmt. Foto: AAMIR QURESHI/AFP/Getty Images

Ein brennender Gefangenentransport, der von den Demonstranten während der Zusammenstöße mit der Polizei in Rawalpindi am 25. November 2017 angezündet wurde. Mindestens eine Person wurde getötet und 190 verletzt, etwa 137 von ihnen waren Sicherheitspersonal. Foto: STR/AFP/Getty Images



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