Schäuble hält Niedrigzinsen für schädlich

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EZBFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times27. August 2016

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält die niedrigen Zinsen im Euro-Raum für schädlich. „Auf Dauer sind die Folgen von Niedrigzinsen oder gar negativen Zinsen schädlich – etwa bei der Vorsorge fürs Alter“, sagte der Bundesfinanzminister der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Ausgabe vom 28. August 2016). Den Einstieg in den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik erreiche man nur durch Strukturreformen und mehr Investitionen, sagte Schäuble der F.A.S. In der Umfrage der Zeitung unter Politikern und bekannten Ökonomen rechnete keiner der Befragten damit, dass die Phase niedriger Zinsen bald enden werde.

Sahra Wagenknecht, die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, glaubt gar, dass diese Phase besonders lange andauern wird: „Bei Fortsetzung der gegenwärtigen Politik ist eine Normalisierung der Zinsen im nächsten Jahrzehnt nicht zu erwarten.“ Hans-Werner Sinn, der langjährige Präsident des Ifo-Instituts in München, sagte: „Die niedrigen Zinsen werden uns noch so lange begleiten, wie man die Europäische Zentralbank gewähren lässt.“ Zinssenkungen könnten aber immer nur temporäre Vorzieheffekte bei der Nachfrage erzielen, die rasch verpufften und dann wieder neue Zinssenkungen verlangten, so Sinn. „Es ist wie bei einer Droge.“ Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger sagte der F.A.S., er rechne damit, dass die Niedrigzinsphase noch mindestens fünf weitere Jahre anhalte. Der Ökonom Martin Hellwig, Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, sagte: „Die Niedrigzinsphase kann noch sehr lange gehen, in Japan erleben wir dies seit mehr als 20 Jahren.“ Mohamed El-Erian, früherer Vorstandschef der Fondsgesellschaft Pimco und ökonomischer Chefberater des Versicherungskonzerns Allianz, warnte: „Wenn sich innerhalb der nächsten drei Jahre an der Zinspolitik nichts ändert, gefährdet dies das Wohlergehen künftiger Generationen.“

(dts Nachrichtenagentur)



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