Kohleausstieg: Milliardenschweres Finanzpaket für Südafrika

Die diesjährige UN-Klimakonferenz COP27 tagt noch bis zum 18. November im ägyptischen Scharm al-Scheich. Deutschland sagte für den Kohleausstieg finanzielle Mittel für Südafrika zu.
Titelbild
Bundeskanzler Olaf Scholz nach seiner Rede auf der Klimakonferenz COP27 am 7. November 2022 in Sharm El Sheikh, Ägypten.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 11. November 2022

Auf der Weltklimakonferenz COP27 sagte Deutschland dem Süden Afrikas finanzielle Hilfen für den Ausstieg aus der Kohle zu. Das Hilfspaket im Umfang von 8,5 Milliarden Euro, welches gemeinsam mit den USA, Großbritannien, Frankreich und der Europäischen Union aufgelegt wurde, soll in Südafrika unter anderem für die Stilllegung von Kohlekraftwerken und die Förderung erneuerbarer Energie verwendet werden.

Deutschland stellte bereits in den vergangenen Jahren für den Kohleausstieg Südafrikas 700 Millionen Euro bereit. In kürzlich abgeschlossenen Verhandlungen sagte das Entwicklungsministerium weitere Mittel in Höhe von 320 Millionen Euro zu. 50 Millionen Euro werden für die kommenden zwei Jahre als Zuschuss zur Verfügung stehen, 270 Millionen Euro als zinsvergünstigte Darlehen.

Weitere 170 Millionen Euro werden von Berlin im Rahmen des Globalen Schutzschirmes, welches Entwicklungsländer bei der Bewältigung von Klimaschäden unterstützen soll, bereitgestellt. Deutschland werde „die vom Klimawandel am schwersten betroffenen Länder gezielt im Umgang mit Verlusten und Schäden unterstützen“, sagte Scholz am 7. November in seiner Rede vor dem Konferenzplenum der COP27.

Deutschland und Südafrika kooperieren den Angaben zufolge unter anderem beim Bau von Solar- und Windkraftanlagen sowie von Leitungen zur Übertragung von Ökostrom. Diese Investitionen sollen vor allem in den Kohleregionen neue Arbeitsplätze schaffen. Auch Programme zur Umschulung ehemaliger Kohlearbeiter und zur Ausbildung in den in der Energiewende dringend benötigten Berufen werden von Deutschland gefördert.

Partnerschaft mit Südafrika

Südafrika, die größte Volkswirtschaft des afrikanischen Kontinents, ist für seine Stromerzeugung zu 85 Prozent auf Kohle angewiesen. In der Kohleindustrie sind 90.000 Menschen beschäftigt.

Bereits im vergangenen Jahr wurde bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow eine Partnerschaft mit Südafrika angekündigt, die das Ziel einer Energiewende verfolgen soll. Vor allem Länder, deren Energiepolitik als kritisch für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens eingestuft werden, sollen in solche Partnerschaften eingegliedert werden.

Geplant und festgehalten werden diese Partnerschaften in der JETP („Just Energy Transition Partnership“) mit Vertretern der G7 und EU. Sie verfolgen das Ziel, weltweit den Kohleausstieg voranzutreiben und gleichzeitig die erneuerbaren Energien massiv auszubauen, um so einen wachsenden Energiebedarf decken zu können.

Die COP27 bringt politische Führer und Vertreter aus 190 Ländern zusammen, um klimarelevante Themen wie Anpassung an die Klimaveränderungen, Klimafinanzierung, Dekarbonisierung, Landwirtschaft und Biodiversität zu diskutieren. Die Konferenz findet vom 6. bis 18. November in Ägypten statt.



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