Heizungsindustrie warnt vor Klimastrafen in Milliardenhöhe
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat die Bundesregierung vor den Folgen klimapolitischer Untätigkeit im Gebäudebereich gewarnt.
Mit Blick auf die jüngste Marktentwicklung „rücken die CO2-Minderungsziele für den Gebäudebereich für das Jahr 2030 in weite Ferne – zumal unsere Kollegen von der Dämmstoffindustrie und Fensterindustrie ebenfalls eine unzureichende Marktentwicklung im Sanierungsbereich beklagen“, heißt es einem Schreiben von BDH-Präsident Uwe Glock und Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Thomas Bareiß, über das die „Welt“ (Montagsausgabe) berichtet.
Zwar habe sich der Absatz von Wärmeerzeugern 2018 um drei Prozent auf rund 730.000 Stück erhöht.
Doch entfällt das Wachstum „praktisch vollständig auf den in 2018 nach wie vor recht dynamischen Neubau“, heißt es in dem Schreiben. „Hingegen stagniert der Heizungstausch.“
Im Rahmen des sogenannten Effort- oder Burden sharing der europäischen Klimapolitik muss der Gebäudebereich in Deutschland seine CO2-Emissionen von heute 119 Millionen Tonnen auf 72 Millionen Tonnen im Jahre 2030 verringern. Gelingt dies nicht „drohen bereits Mitte der Zwanzigerjahre Strafzahlungen für Deutschland im zweistelligen Milliardenbereich“, warnen die Industrievertreter. Es erscheine sinnvoll, „solche Zahlungen egal in welcher Größenordnung zu vermeiden, indem heute bereits die Modernisierungsquote im Bereich der Gebäude- und Anlagentechnik deutlich erhöht, wenn nicht sogar verdoppelt würde.“
Die Heizungsindustrie plädiert bereits seit Jahren dafür, den Austausch veralteter Heizungen unter anderem durch steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten zu fördern, scheiterte damit bislang jedoch an den Bedenken von Finanzpolitikern. (dts)