„Geteilte Macht ist doppelte Stärke“ – Habeck: Grüne treten erneut mit Doppelspitze an
Die Grünen wollen bei der nächsten Bundestagswahl erneut mit einer Doppelspitze antreten, selbst wenn die guten Umfragewerte einen Einzug ins Kanzleramt denkbar erscheinen lassen.
Die Grünen seien erfolgreich, weil sie „ein neues Verständnis von Macht“ verkörperten – nämlich, „dass nicht Einer der große Zampano ist“, sagte Parteichef Robert Habeck am Montag in Berlin. Er ließ dabei offen, ob die Partei einen Kanzlerkandidaten benennen werde: Diese Frage stelle sich derzeit nicht.
„Nie gab es weniger Grund, an der Doppelspitze zu zweifeln als jetzt“, sagte Habeck. Das Erfolgsrezept seiner Partei sei der „Teamgedanke“. Nach den anstehenden Landtagswahlen in drei ostdeutschen Ländern werde „rechtzeitig über alle weiteren Schritte entschieden werden“, sagte der Parteichef mit Blick auf die K-Frage.
Mehrere Umfrageinstitute sehen die Grünen derzeit als stärkste Partei – noch vor der Union. Der bayerische Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann hatte deshalb eine Abkehr vom Doppelspitzen-Prinzip vorgeschlagen.
Wenn es die Umfragen weiterhin hergeben, bin ich für eine klare Kanzlerkandidatur und gegen eine Doppelspitze bei der nächsten Bundestagswahl“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Habeck wertete die beispiellosen Umfragewerte seiner Partei als besondere Verpflichtung. „Wir wissen, dass mit diesem Zuspruch eine jeden Tag wachsende Verantwortung auf uns zukommt“, sagte er. In den Umfragen zeigten sich „Ausschläge nach oben, die den Anspruch an uns nochmal dramatisch erhöhen“.
Habeck mahnte seine Partei, „dass wir damit so verantwortungsbewusst umgehen, dass wir daraus eine Kontinuität machen“. Er glaube nicht, dass es sich derzeit nur um einen „Hype oder einen Höhenflug“ handele. Für seine Partei bedeute dies „Arbeit an allen Ecken und Kanten“ – inhaltlich, personell und organisatorisch.
Aus der derzeitigen Entwicklung zögen die Grünen inhaltlich die Lehre, „dass wir aus dem Zentrum der Gesellschaft politische Angebote formulieren“, sagte der Parteichef. Damit habe seine Partei auch Aussicht auf Erfolge in den ostdeutschen Bundesländern, wo die Grünen bislang vergleichsweise schwach waren: „Wir kriegen eine zweite Chance als Grüne in Ostdeutschland.“ (afp)
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