„Fremdschämen“ – Freiberger Oberbürgermeister verlässt SPD
Aus Protest gegen die Linie der SPD tritt der Oberbürgermeister des sächsischen Freiberg, Sven Krüger, aus der Partei aus. „Seit heute gehöre ich keiner Partei mehr an“, schrieb Krüger bei Facebook.
„Schaut man diese Tage nach Berlin, drückt das Wort „Fremdschämen“ nicht einmal ansatzweise aus, was ich derzeit empfinde.“ Künftig werde er sich als parteiloser Oberbürgermeister um die Geschicke der 42 000-Einwohner-Stadt im Landkreis Mittelsachsen kümmern.
Er sei seit fast 20 Jahren Mitglied der SPD und lange stolz darauf gewesen, einer Partei von Helmut Schmidt und Willy Brandt anzugehören. „Einer Partei, die oft Haltung bewiesen und sich für die Menschen in unserem Land eingesetzt hat. Wenn ich nun allerdings in mich hineinhöre, stelle ich für mich fest: Es gibt diese SPD nicht mehr!“, erklärte Krüger am Donnerstag.
Nach der Bundestagswahl sei viel diskutiert und vor allem ein Neuanfang versprochen worden. „Mehr miteinander reden, mehr einbeziehen, mehr auf das hören, was die Menschen und die Mitglieder bewegt. Leider muss ich feststellen, dass fast nichts von dem auch nur ansatzweise umgesetzt wurde.“ (dpa)
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