Ex-Nordafrika-Korrespondent: Nur offene und selbstbewusste Islamkritik kann Islamisierung Europas stoppen
Europa erlebt gerade das, was Nordafrika schon hinter sich hat – eine schleichende Islamisierung. Das meinte Samuel Schirmbeck, ehemaliger Nordafrika-Korrespondent, im „Deutschland Funk Kultur“ am Sonntag.
Um diesen „Kreuzzug des Islam“ zu stoppen, sollte der Islam offen kritisiert werden dürfen. Die Menschen, die islamkritisch sind, seien „ja nicht islamophob: Sondern sie sind nur gewaltophob, intolerantophob, sie sind homophobophob. Sie lehnen am Islam das ab, was wir ja auch hatten: die Frauenfeindlichkeit, die Intoleranz im Namen einer Weltanschauung“, erklärt der Ex-Korrespondent.
Islamkritik kann Islamisierung stoppen
Als Schirmbeck 1990 als ARD-Korrespondent nach Algerien kam, hatte das Land gerade seine sozialistische Diktatur unter der „Nationalen Befreiungsfront“ abgeschüttet und entwickelte sich zu einer Demokratie. Die Islamisten machten dem ein Ende, als sie das Land in einen Bürgerkrieg stürzten.
Allen „Ungläubigen“ sei mit dem Tod gedroht worden, meinte Schirmbeck. Er habe dann gelernt, mit der ständigen Angst zu leben, so der Ex-Korrespondent. Sie sei von ihm nur abgefallen, wenn er für wenige Tage wieder nach Deutschland flog.
Dann habe er gemerkt, „was das wert ist: ein öffentlicher Raum, in dem man keinen religiösen Wahnsinn fürchten muss; in dem man vor die Haustür treten kann, ohne Angst zu haben, dass einem jemand, wann man ein ‚Ungläubiger’ ist, einen Kopfschuss gibt.“
Menschen in muslimischen Ländern könnten nicht kurzfristig in ein anderes Land gehen. Trotzdem seien sie mutig genug, um die Gräueltaten der Islamisten anzuprangern.
Diese „muslimischen Freiheitssucher“ kommen in Samuel Schirmbecks neuem Buch „Der islamische Kreuzzug und der ratlose Westen.
Warum wir eine selbstbewusste Islamkritik brauchen“ zu Wort.
So auch der Literaturwissenschaftler Abdelwahab Meddeb, der in einem gewalttätigen Fundamentalismus die „Krankheit des Islam“ sieht.
Schirmbeck habe dies selbst erlebt, als er mit einem jungen Algerier als Sitznachbar nach Frankfurt flog.
„Kaum waren wir über Marseille, fing er an, einen Monolog zu halten, wie toll der Koran ist, und wie der Islam für die Menschheit da ist und die beste Religion, und dass sie jedem gerecht wird und so weiter. Anderthalb Stunden lang. Sodass, als das Flugzeug dann auf dem Rollfeld aufsetzte in Frankfurt, ich gesagt habe: Aber hier ist jetzt die Allah-Zone zu Ende. Und da kam es wie aus der Pistole geschossen: Nein, Monsieur, die Allah-Zone endet nie. Und da kriegte ich einen furchtbaren Schreck: Wie, wenn die Allah-Zone tatsächlich sich ausdehnen würde und mal nach Europa käme? Und man nicht mehr dieses Gefühl der Sicherheit hätte. Et voilá.“
Das lasse sich in Westeuropa bereits beobachten:
Forderung nach Gebetsräumen außerhalb der Moscheen, in Schulen, in Betrieben, an der Uni. Protestbeten unter freiem Himmel, wenn der Forderung nicht nachgegeben wird. Frauen den Handschlag verweigern, weil sie ‚unrein‘ sind. Angst vor einem falschen Wort über den Propheten, das böse Folgen haben könnte: So hat es in Nordafrika angefangen“, so der Ex-Korrespondent in seinem Buch.
„Von-Gestern-Linke“ bezeichnen jeden Islamkritiker als Faschist
Dass sich der Islamismus in Europa ausbreiten kann, gehe nicht nur auf das Konto der radikalen Muslime, sondern auch auf das der Linken, so Schirmbeck. Jeder, der den Islam kritisiere, werde als Faschist beschimpft, so der Experte weiter. Er habe das bereits persönlich erlebt, als er Freunden in Deutschland seinen wachsenden Zweifel an der Friedfertigkeit des Islam schilderte.
Solche Menschen seien laut Schirmbeck „Von-Gestern-Linke“, wegen denen sich der radikale Islam in Westeuropa ausbreiten könne.
Das ist dieses alte Dritte-Welt-Engagement der Linken, ja. Dass sie eben meinen, es gibt einen ontologisch bösen Teil der Welt – das ist der Westen mit Amerika. Und dann gibt es eine ontologische Unschuldszone – das ist die Dritte Welt. Und aus der Dritten Welt kommt nun mal der Islam – und deshalb sollte er nicht angetastet werden“, so der ehemalige ARD-Korrespondent.
Auch die Politiker würde da mitmachen. „[Sie] halten die Muslime hier – und das finde ich im Grunde rassistisch -, die hier im Land sind, für unfähig, eine offene Diskussion über die ‚verfluchte‘ Seite des Islam, wie ein marokkanischer Gelehrter es nennt, auszuhalten. Sie haben Angst, dass die Friedfertigkeit, die ja auch permanent betont wird, durch eine offene Diskussion über den Islam nachlassen könnte“, meint Schirmbeck.
Kirchen fördern Ausbreitung des radikalen Islam
Neben den „Von-Gestern-Linken“ und den Politikern förderten auch die Kirchen – zwar nicht direkt – die Ausbreitung des Islamismus. Sie würden sich zwar jedem anbieten, der Angst vor dem Islam habe, so der Ex-Korrespondent.
Aber sie verbitten sich natürlich jede Islamkritik, weil sie auch gleichzeitig eine Religionskritik ist – und das wollen sie natürlich nicht, weil der Islam ihnen eine neue Bedeutung verschafft hat. Die Re-Religionisierung unserer Gesellschaft – sie ist eben auch ein Teil der Islamisierung“, erklärt Schirmbeck weiter.
Gleichgesinnte in muslimischer Welt und Europa müssen sich gegen radikalen Islam stellen
Auch liberale Muslime und konservative Islamverbände müssten sich eindeutig gegen den radikalen Islam positionieren. das sei bisher nicht passiert. Das sei vor allem darauf zurückzuführen, dass das freie eigenständige Nachdenken über den Islam nicht gefördert werde. Außerdem gebe es einen Unterschied zwischen „Gläubigen“ und „Ungläubigen“. Das müsse geändert werden, fordert Schirmbeck in seinem Buch.
Es gebe aber eine Entwicklung, die Schirmbeck zuversichtlich stimme: Säkulare Muslime aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fordern in einer gemeinsamen Deklaration eine Reform des Islam im Sinne der europäischen Aufklärung.
Denn eines ist laut Schirmbeck sicher: „Dass die Konfrontation nicht zwischen Muslimen hier und Europäern da geht. Sondern dass es Gleichgesinnte in der muslimischen Welt und in der europäischen gibt – und dass die ein Bündnis schließen müssen gegen die anderen. Ich denke, das wird über kurz oder lang auch passieren.“
(as)
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