Bau von LNG-Terminals: Umweltverbände wollen Widerspruch einlegen

Titelbild
Ölterminal in Wilhelmshaven. Symbolbild.Foto: David Hecker/Getty Images
Epoch Times19. Mai 2022

Die Umweltorganisationen BUND, Nabu und WWF haben juristischen Widerspruch gegen den Baustart von LNG-Terminals in Wilhelmshaven angekündigt. In Wilhelmshaven habe der Bau von LNG-Terminals begonnen, ohne dass die offizielle Genehmigung inklusive Umweltverträglichkeitsprüfung abgewartet wurde, kritisierte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger am Donnerstag. „Wir werden gemeinsam Widerspruch einlegen, weil Planungsbeschleunigung keinen Blankoscheck für schlechte Entscheidungen sein darf.“

In Wilhelmshaven hatte Anfang Mai mit einem Rammschlag der Bau eines Anlegers für ein schwimmendes Flüssiggasterminal begonnen. Dort sollen bis zum Winter zwei schwimmende LNG-Terminals ans Netz gehen, zwei weitere im Mai 2023. Dazu kommen sollen stationäre LNG-Terminals in Brunsbüttel und in Stade.

Bisher verfügt Deutschland über keine eigenen LNG-Terminals. Sie gelten als Baustein, um die Abhängigkeit von russischen Gasimporten schnellstmöglich zu beenden.

Um den Bau voranzutreiben, beschloss das Kabinett vergangene Woche ein LNG-Beschleunigungsgesetz – darüber sollte am Donnerstagabend der Bundestag abstimmen. Das Gesetz betrifft die Errichtung und den Betrieb sowohl von schwimmenden als auch von stationären Flüssiggas-Terminals sowie der erforderlichen Anbindungsleitungen. Vorgesehen ist, dass auf Umweltverträglichkeitsprüfungen verzichtet werden kann.

„Das Beschleunigungsgesetz loggt uns in eine überdimensionierte und klimaschädliche Planung ein“, kritisierte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. Die vorgesehenen Terminals „würden einen russischen Lieferstopp mehr als überkompensieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bis weit über den Zeitraum hinaus verfestigen, an dem wir schon frei von Gasversorgung sein sollten“. Die Laufzeitgenehmigung für LNG-Terminals ist im Gesetz bis Ende 2043 geplant. (afp/dl)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion