Handel mit Sexsklaven in Syrien: Arabische Scheichs kaufen Flüchtlings-Kinder

Der Menschenhandel in Syrien boomt. Arabische Scheichs nutzen die Notlage syrischer Flüchtlingsfamilien aus, um sich vor allem Frauen und minderjährige Mädchen zu „kaufen“. Vorgeblich zur Heirat – in Wirklichkeit geht es nur um sexuelle Ausbeutung. 
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Menschenhandel in jordanischen Flüchtlingscamps: Viele syrische Familien verkaufen ihre Kinder aus Not als Sexklaven an reiche Araber.Foto: KHALIL MAZRAAWI / AFP / Getty Images
Epoch Times7. Mai 2015

Durch den Syrien-Konflikt boomt der Menschenhandel: Arabische Scheichs nutzen die Notlage syrischer Flüchtlingsfamilien aus, um sich vor allem Frauen und minderjährige Mädchen zu „kaufen“. Vorgeblich zur Heirat – in Wirklichkeit geht es nur um sexuelle Ausbeutung.

Der Umfang dieses Sklavenhandels ist so dramatisch, dass er nicht mal im Verborgenen stattfindet. Trotzdem ist er in Politik und Medien kaum Thema, wie gestern die Deutsch-türkischen Nachrichten berichteten.

„Die Frauen und Kinder werden offenkundig verkauft. Sie werden als Sex-Sklaven oder Sklaven-Arbeiter benutzt und werden gegen Entgelt verheiratet“, sagte die CHP-Abgeordnete Sakine Öz 2014 in einer Rede im türkischen Parlament. Besonders erschütternd sei die Tatsache, dass es Frauen-Kataloge gibt, anhand derer die Araber-Scheichs ihre Auswahl treffen.

Not der Flüchtlinge ausgenutzt

Schon kurz nach Beginn der Flüchtlingswellen in Syrien wurde der Kinder- und Mädchenhandel bekannt. 2013 berichtete das Flüchtlingshilfswerk UNHCR bereits, dass es einen regelrechten Heiratsmarkt gebe, auf dem sich reiche Saudis eine „syrische Braut auf Zeit“ aussuchen würden.

Rund 2.000 Euro zahlen die Scheichs für sexuelle Dienste. Weil die Familien auf eine bessere Zukunft hoffen, stimmen die Mädchen oft freiwillig zu. Doch die Versprechungen, die ihnen die „Bräutigame“ machen, werden nicht eingehalten.

Wie zum Beispiel im Fall der 17-jährigen Nawar, deren Geschichte der Independent im März 2014 beschrieb: Sie und ihre 16-jährige Schwester waren in Jordanien für knapp 5.700 Euro verkauft worden – an zwei Saudi-Arabier, 55 und 45 Jahre alt. Nach 20 Tagen in einem möblierten Appartement waren die Käufer weg, und die beiden Mädchen wieder zurück in ihrer schäbigen Notunterkunft – zum Glück war keine schwanger.

Die Männer hatten ihnen gesagt, dass sie den Papierkram erledigen würden, um sie und ihre Familie nach Saudi-Arabien zu holen. Doch die Ehe galt nicht mal nach jordanischem Recht. „Zurück bleibt nichts als Reue über das was passiert ist“, meint Nawar.

RTL beschrieb 2013 den Fall der 16-jährigen Ghazal, die sich aus wirtschaftlicher Not entschloss, sich noch einmal verkaufen zu lassen, obwohl sie zwei Monate Horror erlebt hatte. Sie war eingesperrt, geschlagen und vergewaltigt worden. „Ich hasse mich sehr, ich bin total fertig. Ich will keinen Mann mehr haben, aber ich muss. Wir haben Schulden. Ich wünsche keinem Mädchen so verletzt zu werden wie ich“, sagte Ghazal, die keinen anderen Ausweg sah.

Wenn die Mädchen Glück haben, werden sie schon nach 24 Stunden wieder freigelassen, berichtete der Independent.

Umfang des Menschenhandels unbekannt

„Wir hören eine Menge Geschichten über Händler, die Mädchen aus der syrischen Community an Ortsansässige und Ausländer vermitteln.“, sagte Dr. Amira Mohamed, Beauftragte gegen Menschenhandel der IOM (International Organisation for Migration) in Amman.

Die Ehe dauert sehr kurz, manchmal gerade 24 Stunden, um die sexuelle Ausbeutung juristisch zu tarnen.

Ein Problem sei, dass Mädchen im muslimisch geprägten Syrien traditionell früh verheiratet werden. Eine Ehe zwischen 15 und 17 finden die Hälfte der syrischen Flüchtlinge ganz normal, speziell Leute, die aus ländlichen Gebieten kommen. Umso schwieriger ist es, Bewusstsein für die Menschenrechtsverletzungen zu schaffen, so Mohamed. Eine Aufklärungskampagne zum Thema Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung wurde bereits gestartet.

Wie groß das Problem ist, ist völlig unklar, weil es keine Statistiken dazu gibt, doch täglich wurde Anfang 2014 mindestens ein Fall auf der 24-Stundenhotline des IOM gemeldet.

Fünf Bordelle in einem Flüchtlings-Lager

Laut RTL berichtete auch der österreichische Sozialdemokrat Stefan Schennach von sexuellen Übergriffen auf Frauen und Kinder in Flüchtlingslagern, die er besucht habe. Diese Lager seien zu „Supermärkten für Frauenhandel“ geworden, wurde er 2013 zitiert. Mitten in einem Lager in Jordanien mit 166.000 Flüchtlingen gebe es fünf Bordelle.



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