Diebstahl, Bankenbetrug, Steuerhinterziehung: US-Anwalt Avenatti drohen 333 Jahre Haft
Gegen den US-Anwalt Michael Avenatti, der die Pornodarstellerin Stormy Daniels in ihrem Rechtsstreit mit Präsident Donald Trump vertreten hat, ist Anklage unter anderem wegen Diebstahls, Bankenbetrugs und Steuerhinterziehung erhoben worden.
Dem 48-Jährigen wird vorgeworfen, Millionen von Dollar von seinen Kunden gestohlen zu haben, wie Ermittler am Donnerstag in Los Angeles mitteilten. Der Diebstahl soll ihm ermöglicht haben, einen Privatjet zu erstehen und eine Kaffeehauskette zu kaufen.
Die Anklage umfasst 36 Punkte, Avenatti droht eine Haftstrafe von bis zu 333 Jahren, wie Bundesanwalt Nick Hanna sagte. Nach seinen Angaben soll Avenatti unter anderem einen querschnittsgelähmten Mandanten um Millionensummen geprellt haben. Die Summe, die er für den Mann mit der Bezirksregierung von Los Angeles ausgehandelt habe, habe der Anwalt großteils für sich behalten.
Avenatti soll ferner unter anderem die Zahlung von Millionen Dollar an Lohnsteuer aus seiner inzwischen eingestellten Café-Kette Tully’s betrügerisch vermieden haben.
Der Anwalt kündigte an, er wolle gegen alle Anschuldigungen ankämpfen und auf nicht schuldig plädieren. Im Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb er, dass er 20 Jahre lang „Davids gegen Goliaths vertreten“ und sich dadurch „viele mächtige Feinde“ gemacht habe.
Avenatti war im März bereits in New York angeklagt worden. Dort wird ihm vorgeworfen, den Sportartikelhersteller Nike zu erpressen versucht zu haben. Gemeinsam mit einem Komplizen soll er bei einem Treffen mit Nike-Anwälten gedroht haben, Vorwürfe des Fehlverhaltens bei dem Sportkonzern publik zu machen. Avenatti war in New York kurzzeitig festgenommen worden, er kam gegen eine Kaution von 300.000 Dollar frei.
Als Verteidiger von Stormy Daniels war Avenatti weit über die USA hinaus bekannt geworden. Mitte März gaben beide aber bekannt, nicht mehr zusammenzuarbeiten. Avenatti hatte sich vergeblich vor Gericht dafür eingesetzt, dass eine Schweigevereinbarung, welche die Pornodarstellerin kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 mit Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen eingegangen war, formell aufgehoben werden sollte.
Der Anwalt hatte im vergangenen Jahr öffentlich mit der Idee geliebäugelt, sich um das Präsidentenamt zu bewerben. Im Dezember verkündete Avenatti dann aber seinen Verzicht auf derartige Ambitionen. (afp/so)
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