Die Queen ist tot – Erschütterung und Trauer in aller Welt

„Wir sind in tiefer Trauer um einen geschätzten Souverän und eine vielgeliebte Mutter“, teilte der neue britische König Charles III mit. Der Tod der Queen ruft weltweit Erschütterung und Trauer hervor.
Königin Elizabeth II. beobachtet vom Balkon des Buckingham Palace aus die Geburtstags-Parade «Trooping the Colour».
Königin Elizabeth II. beobachtet vom Balkon des Buckingham Palace aus die Geburtstags-Parade „Trooping the Colour“.Foto: Jonathan Brady/PA Wire/dpa
Epoch Times9. September 2022

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Charles fügte hinzu: „Ich weiß, dass ihr Verlust das ganze Land schwer bewegt.“ Das gelte auch in den Gebieten ihrer Herrschaft und des Commonwealths – und für Menschen auf der ganzen Welt. Die Queen war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben.

Die britische Premierministerin Liz Truss würdigte Elizabeth II. als „Fels“, „auf dem das moderne Großbritannien errichtet wurde“. Der Tod der Queen sei ein „riesiger Schock für die Nation und die Welt“, sagte die konservative Politikerin in einer Rede in der Londoner Downing Street.

Das Land sei unter ihrer Herrschaft gewachsen und gediehen, so Truss weiter. „Wegen ihr ist Großbritannien heute das großartige Land, das es ist.“ Dafür sei sie von den Menschen im Vereinigten Königreich und auf der ganzen Welt geliebt worden.

Auch ihr Vorgänger Boris Johnson hat äußerte sich bestürzt. „Dies ist der traurigste Tag für unser Land. In den Herzen von uns allen ist ein Schmerz“, schrieb er auf Twitter. „Ein tiefes und persönliches Gefühl von Verlust – viel intensiver vielleicht, als wir es erwartet hatten.“ Noch am Dienstag hatte die Queen Johnson empfangen und sein Rücktrittsgesuch entgegengenommen.

Trauerbekundungen aus Deutschland

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte dem britischen Königshaus zum Tod der Queen. „Königin Elizabeth II. ist eine Frau, die ein Jahrhundert geprägt hat“, schrieb er laut Sprecherin an das Königshaus. Sie habe Zeitgeschichte erlebt und selbst geschrieben. „Ihre Majestät genoss auf der ganzen Welt höchstes Ansehen und Respekt.“

Der Tod der Queen sei „ein tiefer Einschnitt, das Ende einer Epoche“, schrieb das deutsche Staatsoberhaupt. „Wie der furchtbare Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine uns schonungslos vor Augen geführt hat, sind Frieden und Freiheit in Europa keine Selbstverständlichkeit. Königin Elizabeth II. hat aber auch erlebt, dass Krieg in Europa überwunden werden kann. Und sie hat selbst dazu beigetragen, die Wunden des Krieges zu heilen“, betonte Steinmeier. So sei der Staatsbesuch der Queen 1965 in Deutschland eines der wichtigsten Symbole für die nach dem Krieg entstandene britisch-deutsche Freundschaft gewesen.

Altbundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würdigte die „überragende Bedeutung“ der verstorbenen Königin. „Mit ihrem Tod geht eine Epoche zu Ende“, wird Merkel zitiert. „Es gibt keine Worte, die die überragende Bedeutung dieser Königin, ihres Pflichtgefühls, ihrer moralischen Integrität, ihrer Hingabe und ihrer Würde über sieben Jahrzehnte für das Vereinigte Königreich, für Europa und die Welt auch nur annähernd würdigen können.“

Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock drückte ihr Bedauern über den Tod der britischen Königin aus. „Wir trauern mit unseren britischen Freund*innen um #QueenElizabeth II. Sie war für ihr Land fast 100 Jahre lang Quelle der Stärke und Zuversicht“, schrieb die Grünen-Politikerin auf Twitter. „Deutschland bleibt ihr ewig dankbar, dass sie uns nach dem Terror des Zweiten Weltkriegs die Hand zur Versöhnung gereicht hat.“

Auch CDU-Parteichef Friedrich Merz bedauerte den Tod von Königin Elizabeth II. Ihr Tod erfülle ihn mit „tiefer Trauer“, schrieb Merz auf Twitter. „70 Jahre lang war sie international ein Symbol für Verlässlichkeit und Würde.“ Die CDU werde ihren Parteitag am Freitag in Hannover mit einer Schweigeminute für die Queen beginnen, schrieb Merz.

Der Deutsche Bundestag unterbrach seine Debatte am Donnerstagabend, um in einer Gedenkminute die verstorbene Monarchin zu würdigen. Die Parlamentarier erhoben sich dazu von ihren Sitzen.

Trauer weltweit

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich angesichts des Todes der britischen Königin Elizabeth II. „zutiefst traurig“. Der Familie der Queen und den Menschen in Großbritannien und dem Commonwealth sprach Guterres per Mitteilung sein Mitgefühl aus.

Elizabeth II., die während ihrer Zeit als Königin auch zweimal im UN-Hauptquartier in New York zu Gast gewesen sei, sei auf der ganzen Welt für ihre „Anmut, Würde und Hingabe“ bewundert worden, sagte Guterres. In Jahrzehnten des Wandels habe sie eine „beruhigende Präsenz“ geboten. „Die Welt wird sich noch lange an ihre Hingabe und ihre Führungskraft erinnern.“

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach der britischen Königsfamilie sein Beileid aus. Er sei „zutiefst traurig“ über den Tod der Queen, schrieb der norwegische Politiker auf Twitter. „Mehr als 70 Jahre lang war sie ein Beispiel für selbstlose Führung und öffentlichen Dienst.“ Sein tiefes Beileid gehe auch an die Nato-Verbündeten Großbritannien und Kanada sowie an die Menschen des Commonwealth.

Biden: Königin Elizabeth II. hat eine Ära geprägt

US-Präsident Joe Biden nannte die Queen eine einzigartige Staatsfrau. „Ihre Majestät Königin Elizabeth II. war mehr als eine Monarchin. Sie hat eine Ära geprägt“, ließ Biden am Donnerstag in Washington mitteilen. „Sie ertrug die Gefahren und Entbehrungen eines Weltkriegs an der Seite des britischen Volkes und sammelte es während der Verwüstung einer globalen Pandemie“. Und weiter: „Königin Elizabeth II. war eine Staatsfrau von unübertroffener Würde und Beständigkeit, die das felsenfeste Bündnis zwischen dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten vertiefte.“

Ex-US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle Obama lobten die engagierte Führung und das politische Vermächtnis der Queen. „Sie hörte gut zu, dachte strategisch und war für beachtliche diplomatische Erfolge verantwortlich. Und doch trug sie ihre hohen Titel mit einer gewissen Leichtigkeit.“

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kondolierte zum Tod der Queen. „Im Namen des ukrainischen Volkes sprechen wir der königlichen Familie, dem Vereinten Königreich und dem Commonwealth aufrichtiges Beileid aus zu diesem nicht wieder gut zu machenden Verlust“, schrieb Selenskyj auf Twitter. „Unsere Gedanken und Gebete sind mit Ihnen.“ Großbritannien ist international einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

„Über viele Jahrzehnte hat sich Elizabeth II. zu Recht der Liebe und Achtung ihrer Untertanen erfreut und auch ihres weltweiten Ansehens“, schrieb Russlands Präsident Wladimir Putin nach Angaben des Kremls in einem Beileidstelegramm an den neuen König Charles III. Putin bat den Nachfolger, seine Anteilnahme der königlichen Familie und der Bevölkerung Großbritanniens zu übermitteln. Die Queen hatte den Kremlchef 2003 in London im Buckingham-Palast empfangen, wobei Putin sie unhöflicherweise warten ließ.

Trump: Möge die Queen „für immer in unseren Herzen regieren“

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump würdigte das „enorme Vermächtnis von Frieden und Wohlstand“ der gestorbenen britischen Königin. „Möge Gott die Königin segnen, möge sie für immer in unseren Herzen regieren und möge Gott sie und Prinz Philip in ständiger Obhut halten“, schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social. Auch im Namen seiner Frau Melania sprach er den Briten sein Beileid aus. Die Queen werde „für immer für ihre Treue zu ihrem Land und ihre unerschütterliche Hingabe an ihre Landsleute und Frauen in Erinnerung bleiben“.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau gedachte nach dem Tod der britischen Königin Elizabeth II. deren „Weisheit, Mitgefühl und Wärme“. Daran würden sich Kanadier für immer erinnern, schrieb Trudeau per Kurznachrichtendienst Twitter. Seine Gedanken und die der Kanadier seien in dieser „schwierigsten Zeit“ bei der britischen Königsfamilie.

Elton John zeigt sich „zutiefst traurig“

Der britische Musiker Elton John (75) zeigte sich angesichts des Todes der britischen Königin Elizabeth II. „zutiefst traurig“. „Queen Elizabeth war ein großer Teil meines Lebens von der Kindheit bis heute und ich werde sie sehr vermissen“, schrieb der Musiker per Kurznachrichtendienst Twitter. „Sie hatte eine inspirierende Präsenz und hat das Land mit Anmut, Anstand und einer ehrlichen mitfühlenden Wärme durch einige unserer größten und dunkelsten Momente geführt.“

James-Bond-Darsteller Daniel Craig reagierte „tief traurig“. „Meine Gedanken sind bei der königlichen Familie, bei denen, die sie liebte, und bei all jenen, die sie liebten“, sagte der 54-Jährige, der in „No Time To Die“ („Keine Zeit zu sterben“) zum letzten Mal als Geheimagent im Dienste Ihrer Majestät auftrat, der britischen Nachrichtenagentur PA. „Sie hinterlässt ein unvergleichliches Vermächtnis und wird sehr vermisst werden.“

Die britische Schauspielerin Helen Mirren würdigte Elizabeth II. als „Inbegriff des Adels“. „Ich bin stolz, elisabethanisch zu sein“, schrieb Mirren bei Instagram. „Wir trauern um eine Frau, die mit oder ohne Krone, der Inbegriff des Adels war.“  (dpa)



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