Kinder, Spielen und 25 Kubikmeter Lehm
Die Hände von 3.500 Kindern und 40 Tonnen Lehm waren erforderlich, um die bis zu drei Meter hohen Kunstwerke fertigzustellen. Nach zweieinhalb Wochen Bauzeit fand am Wochenende in Hamburg das Abschlussfest der Baukunst Aktion statt. In der Ausstellungszeit bis kommenden Sonntag können die sechs Objekte der Kinder noch ausgiebig bespielt, bestaunt und beklettert werden. Dann werden die Bauten abgetragen, um den Lehm im nächsten Jahr wieder verwenden zu können.
„Ich freue mich, dass die Kinder so tolle Sachen machen konnten und ihre eigenen Ideen in groß verwirklicht sehen“, sagt der Initiator und Projektleiter Nepomuk Derksen über seinen „Wanderzirkus in Sachen Architekturpädagogik“. Es gäbe den Kindern das befriedigende Gefühl, dass sie etwas schaffen, die Welt verändern und neu erfinden könnten. Die Welt ändere sich so stark wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit, und „wenn die Kinder nicht daran glauben, etwas verändern zu können, hat das alles keine Zukunft“.
Mit großen Augen und einem kaum wahrzunehmenden Kopfnicken reagiert ein dreijähriges ägyptisches Mädchen auf die Frage, wie ihr die ausgestellten Objekte gefielen. Eben war sie noch mit ihrem älteren Bruder auf einem Kunstwerk herumgeklettert. „Obwohl sie etwas schüchtern ist, spielt sie die ganze Zeit und ist kaum noch von hier wegzubringen“, sagt ihr Vater Mohammed El Sayed. Nachdem er in einem Wochenblatt auf die Ausstellung aufmerksam wurde, sei er auf dem Weg zum Einkaufen mit seiner vierköpfigen Familie vorbei gekommen. Auch im nächsten Jahr wolle er unbedingt wieder kommen. „Ich möchte nicht dass meine Kinder das verpassen, es macht ihnen ungemein Spaß.“
Der Kugelfisch, die Riesenschlange und vier weitere gebaute Objekte ohne Namen wurden aus rund 1.000 Entwürfen von Kindern ausgesucht und von Kindern unter der Leitung von ehrenamtlichen Mitarbeitern gemäß den deutschen Spielplatzgesetzen realisiert. Der organisierende, gemeinnützige Verein Bunte Kuh e.V. ist seit seiner Gründung 1985 in Hamburg tätig. Er will mit seiner Arbeit Generationen, unterschiedliche Kulturen mit kultureller Bildung, Architekturpädagogik, Gewaltprävention, Stadtentwicklung und Gesundheitsförderung verbinden. Kinder und Jugendliche aus kooperierenden Schulen, Kitas, Jugendhäusern und Behinderteneinrichtungen nehmen zu gleichen Teilen an der Lehmbau-Aktion teil, ebenso Kinder und Jugendliche mit Eltern und Großeltern in ihrer Freizeit. Das Lehmbau-Projekt soll über die Förderung von Selbstwertgefühl und Interaktionsfähigkeit der seelischen Gesundheit der Kinder dienen. (amh)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion