Anders als von Regierungsseite behauptet, konnte der Programmierer Martin Adam bei seinen Auswertungen der Daten des Robert Koch-Instituts keinen exponentiellen Anstieg der Infektionen zu Beginn der Pandemie in Deutschland erkennen. Auf Social-Media-Plattformen wurde er für seine Auswertungen beschimpft und als „Nazi“ bezeichnet – auch von seinen Freunden und Bekannten.
Später stellte er bei Recherchen in Bezug auf Impfungen fest, dass in zahlreichen deutschen Pflegeheimen Todesfälle durch Corona erst nach Impfungen auftraten. Ob das mit den Impfstoffen zusammenhing oder am Stress lag, kann er nicht sagen. Fest stehe nur, dass in den Fällen nicht ermittelt wird.
Unbekannte teilten seine Auswertungen mit dem Epidemiologen Professor Sucharit Bhakdi, Professor Stefan Hockers und Professor Dr. Stefan Homburg. Diese haben sich das angeschaut und gesagt: „Wenn das wahr ist, was da drin steht, dann muss das sofort an die Öffentlichkeit“. Über seine Analyse zu den RKI-Zahlen können Sie hier nachlesen:
Die Epoch Times sprach mit Adam über seine Person und Engagement – und über seine Datenanalyse und die Reaktionen darauf – und wie er künftig weitermachen wird.
Epoch Times: Wie kam es eigentlich dazu, dass Sie sich mit den Zahlen des RKI genauer beschäftigt haben?
Martin Adam: Das war im März letzten Jahres, als aus Wuhan die Meldung kam, dass ein Virus kommt. In Italien waren inzwischen die Ausbrüche da und in Deutschland hatten wir Angst, was passieren wird.
Ist das ein Virus, das uns betreffen kann, werden wir alle krank? Werden wir alle sterben? Da waren unterschiedliche Meldungen und ich habe die Website des RKI besucht und mich darüber informiert, was sie schreiben. Was ist in den ersten Tagen passiert, als das Virus in Deutschland ankam?
Die Infektionen starteten und ich war sehr verwundert, dass es hieß, dass wir alle sterben werden. Die Zahlen haben das gar nicht hergegeben. Da ich mir das nicht erklären konnte, stellte ich Fragen, und zwar in meiner Community über Facebook. Ich habe eigentlich nur gesagt: „Guckt mal, ich sehe hier, wir haben eigentlich eine Grippe gehabt. Die Grippewelle ist so verlaufen und plötzlich bricht sie ein. Stattdessen haben wir COVID-19.“
Die Rückmeldungen waren interessant. Im Prinzip bin ich verbal verprügelt worden: Wie ich sowas überhaupt fragen könnte, wie ich das RKI in Frage stellen könnte. Ob ich behaupten wolle, dass Ärzte ein falsches Attest ausstellen oder falsche Aussagen treffen und die Grippe sozusagen in SARS-CoV-2 umwandeln würden. Das wollte ich gar nicht aussagen. Ich wollte nur Fragen stellen. Ich wollte wissen, welches Risiko ich habe.
ET: Diese Fragen, die nicht gestellt werden durften: Worum ging es da genau? Um welche Thematik? Sie haben gerade schon die Grippe angesprochen. Aber was waren die Fragen, die in Ihrer Community nicht gestellt werden durften?
Adam: Ich habe mir die exponentielle Entwicklung in diesen Zahlen angeschaut und festgestellt, dass es keine gibt. Ich bin mathematisch sehr bewandert und weiß einfach, wie eine exponentielle Funktion aussieht. Ich konnte immer nur lineare Entwicklungen sehen.
Ihr müsst mir mal erklären, wo das exponentiell ist. Wenn es exponentiell wäre, würden die Daten für die Zahlen sehr schnell steigen. Bei einem gradlinigen Verlauf steigen sie auch, aber es ist nicht so gewaltig, als dass wir morgen alle sterben müssten.
„Nein, du verstehst es falsch und es ist exponentiell und wir müssen alle ganz vorsichtig sein und alle einsperren und nicht rausgehen“, [war die Antwort darauf].
ET: Sie haben die Zahlen angesehen und diese haben ein anderes Bild vermittelt, als Sie es in der breiten medialen Berichterstattung wahrgenommen haben?
Adam: Ja, vollkommen.
ET: Und das haben Sie dann kommuniziert. Was ist danach passiert? Sie haben ja auch persönliche Angriffe erlebt. Würden Sie beschreiben, wie es dazu gekommen ist?
Adam: Man fängt an, sich zu informieren und weitere Quellen hinzuzuziehen. Ich habe mir nicht nur die RKI-Daten angeschaut, sondern mich auch auf anderen Plattformen informiert. Ich habe versucht Informationen zu holen. Ich habe auch Sachen von anderen Leuten gepostet. Es stellte sich irgendwann heraus, dass diese Leute schon mal irgendwo rechts geframed worden waren, die gar nicht rechts waren und niemals gewesen sind.
Aber irgendjemand hat ihnen ein rechtes Label aufgetragen und plötzlich war ich rechts und ein Nazi. Ich bin angegriffen worden – bis zum geht nicht mehr. Warum ich jetzt rechts abgebogen wäre und warum ich Nazi-Parolen vertreiben würde. Und dann kamen auch irgendwann die Demonstrationen: Wie könnte ich mir einbilden, mit Nazis zu marschieren. Ich wäre jetzt auch ein Nazi.
Ich stand da und dachte, ich kann kein Nazi sein. Ich komme aus einem sozialdemokratischen Haushalt. Meine ganze Familie ist eine SPD-Familie – hier Gewerkschaften, da SPD. Ich bin mit dem „Rosaroten Kaninchen“ [Anm. d. Red.: eine Trilogie von Judith Kerr aus den 1970-er Jahren] erzogen worden. Meine Mutter hat mir das Tagebuch der Anne Frank vorgelesen.
Ich kann gar nicht rechts sein, aber ich wurde plötzlich als rechts bezeichnet. Ich hab' es nicht verstanden und es hat unfassbar weh getan. Für mich war dies das schlimmste Schimpfwort, das man mir überhaupt an den Kopf werfen konnte. Meine Eltern haben mir immer gesagt: „Achte auf das und erkenne das, was passieren könnte“.
ET: Jetzt würden vielleicht Kritiker sagen, warum haben Sie denn nicht aufgepasst, wenn Sie Inhalte von Leuten teilen, die vermeintlich schon vorher rechts sind? Sie haben nach Antworten gesucht und sie gefunden. Sie haben die Inhalte dann von Personen geteilt, die vorher gelabelt worden sind?
Adam: Das war nicht zu erkennen. Man kann nur einen Hinweis darauf finden, dass man jemandem schon mal eine rechte Gesinnung nachgesagt hat, wenn man eine Recherche über die Person und ganz viele Webseiten durchsucht hat. Ich kann dazu ein ganz einfaches Beispiel nennen.
Sich Ken Jebsen anzugucken, Ken Jebsen-Inhalte zu teilen und dann zu hören, [ist problematisch]. Er wird als Antisemit bezeichnet. Wenn man sich erkundigt und nachliest, warum er als Antisemit bezeichnet wird, wird einem eigentlich klar, dass er gar kein Antisemit ist, sondern dass er einfach die Politik von Israel in Frage gestellt hat.
Das durfte man in Deutschland zumindest sehr lange nicht. Ich finde, dass man solche Themen heute ansprechen darf und sich auch durchaus Gedanken darüber machen muss. Es geht nicht darum, dass man rechts oder links ist – sondern darum, dass viele Themen sehr breit aufgestellt sind und dass wir ein neues Verständnis dafür erlangen müssen.
Aber an der Stelle war ich tatsächlich an dem Punkt: Ich habe doch nichts Falsches gesagt. Ich habe die Meinung, die ich immer vertreten habe. Meine Leute kennen mich. Ich war immer sozialdemokratisch eingestellt – das hat nicht mehr funktioniert.
ET: Wenn man als rechts, Antisemit oder als Verschwörungstheoretiker abgestempelt wird, wird man sofort abgeblockt. Es wird nicht mehr weiter gesprochen. Wie sehen Sie dieses Phänomen, dass man sagt: „Okay, du bist jetzt für mich ein Nazi oder ein Verschwörungstheoretiker, mit dir spreche ich nicht mehr“?
Adam: Genau das ist mir passiert. Die Fragen, die ich gestellt habe oder die Inhalte, die ich geteilt habe, sind nicht wichtig gewesen. Egal, was ich gesagt habe, ich musste mich dafür immer rechtfertigen, warum ich jetzt rechts wäre oder Verschwörungstheoretiker geworden bin.
Ich hab ein schönes Beispiel dafür: Das sogenannte „Angst-Papier“ aus dem Innenministerium. Ich habe das relativ schnell gefunden, aber unter einem Link, der nicht nachhaltig war.
Ich wusste, dass das Dokument echt war, weil das in unterschiedlichen Kanälen vorher gepostet worden war. Aber dieser eine Link war nicht sicher. Ich habe dann gesagt, ihr könnt hier draufgehen, aber ich lade es herunter und falls das verschwinden sollte, dann könnt ihr es von mir runterladen.
Da kam die Antwort: „Na, das ist doch schon Verschwörungstheorie-Rhetorik, die du da verwendest“. Dabei wollte ich nur, dass ich dieses Dokument habe, falls es dort verschwindet. Plötzlich war ich Verschwörungstheoretiker, ohne dass ich eigentlich eine Theorie verfolgt hätte.
ET: Wenn Sie sagen, „Ich habe hier ein Dokument. Lest doch mal bitte nach“ – wie kommt dann ein Argument von Verschwörungstheorie zustande?
Adam: Nicht wegen des Dokuments, sondern wegen der Art, wie ich es kommuniziert habe: Dass es ein Dokument gibt, das gelöscht werden könnte. „Es wird doch in Deutschland nichts gelöscht. Wir sind ein demokratisches Land. Hier wird nichts gelöscht.“
Wir kennen die Wahrheit. Es wird massivst gelöscht. Aber das ist natürlich für einen ganz großen Teil der Bevölkerung Verschwörungssprache oder Verschwörungstheorie-Sprache. Und das konnte ich dort live erleben und war geschockt. Mein Verständnis ist: Ich muss mich mit Inhalten auseinandersetzen und verschiedene Meinungen hören.
Ich bin mit 16 Jahren in die SPD eingetreten - nicht, weil ich unbedingt gesagt hatte, dass ist die einzige Partei, der ich folge oder das einzige Programm, dem ich folge, sondern weil ich mich politisch bilden wollte. Ich wollte unterschiedliche Meinungen zusammenbringen und mich selber darin bilden.
Und genauso habe ich das auch bei Facebook gemacht. Mir hat man gesagt, Facebook wäre keine Diskussionsplattform. Das konnte ich nicht verstehen. Ich habe das immer so verstanden, dass man Inhalte reingibt und man diskutiert mit den Menschen auf dem digitalen Medium. Nein. Plötzlich ging das nicht mehr.
Jetzt gilt: Wenn man etwas postet, dann vertritt man damit automatisch eine Meinung. Und wenn man eben aus einem bestimmten Bereich etwas postet, beispielsweise eine Frage, die COVID-19 infrage stellt, dann ist man automatisch bei den Verschwörungstheoretikern, egal was man gepostet hat.
ET: Das heißt, man bekommt diesen Stempel aufgedrückt und ist in der Schublade verschwunden und man kommt auch nicht mehr raus.
Adam: Ich hab' tatsächlich ganz viele Freunde verloren. Sie haben den Kontakt beendet. Ich hab' ganz viele behalten, die sich aber nie geäußert haben. Sie haben sich privat an mich gewandt. Sie waren sehr dankbar dafür, dass ich jeden Tag meine Zahlen veröffentlicht und zusammengefasst habe, damit es einfacher lesbar wird.
Viele haben sich dafür bedankt – andere haben mich dafür mit Dreck beworfen. Ich musste es einstellen, weil es mir so wehgetan hat. Ich habe tatsächlich all meine Facebook-Konten deaktiviert und habe aufgehört diese Zahlen zu posten – obwohl ich der Meinung war, es wäre richtig gewesen.
Aber es hat mich persönlich zu sehr belastet. Ich bin logischerweise in eine Depression geraten. Das war so hart: Wenn Freunde einem vorwerfen, man wäre ein Nazi. Die kennen mich seit Jahrzehnten und trotzdem sind sie so zu mir gewesen.
ET: Jeder Deutsche hat das im Hinterkopf, dass es das Schlimmste ist, was es gibt. Wenn man mit dem Wort betitelt wird, macht es einem sicherlich sehr zu schaffen.
Adam: Ich fand das aber sehr interessant, denn im Nachhinein betrachtet wurde der Begriff „Nazi“ in den letzten Jahrzehnten immer wieder genutzt, wenn man Leute loswerden wollte. Dieses Framing gab es schon sehr, sehr lange – es ist ein Teil des Spiels.
Jetzt wird es gegen uns eingesetzt, weil man uns mundtot machen will – weil man weiß, dass wir darauf reagieren. Gerade die Leute, die esoterisch und offen sind, fühlen sich unfassbar angegriffen durch so etwas, weil sie genau das Gegenteil davon sind. Sie würden sich niemals damit identifizieren. Sie sind traurig darüber, dass das funktioniert. Die Leute haben sehr darunter gelitten, dass man sie so bezeichnet hat.
ET: Es ist eine ganz große Herausforderung unserer Zeit, nicht nur mit dem Virus gut umgehen zu können und zu bekämpfen, sondern auch diesen Spalt, den das Virus geschaffen hat.
Adam: Wir werden in beide Richtungen viel entschuldigen müssen, glaube ich. Wir haben zwischendurch sehr harsche Worte an den Kopf geworfen. Es wird eine schwierige Aufgabe sein, das wieder zusammenzubringen.
Das wird bestimmt Jahrzehnte dauern, bis wir diese Gesellschaft wieder kitten können. Und das ist nicht nur bei uns in Deutschland so. Ich habe eine Firma in Amerika. Mein Geschäftspartner hat dort viel zu tun und ich rede viel mit ihm. Er sagt, es ist dasselbe in Amerika passiert.
In Amerika ist es fast noch schlimmer, weil sie zusätzlich noch das Rassenproblem auf dem Tisch haben. Das sind zwei massive Themen. Und dazu kommt noch das Thema Trump und Biden. Das ganze Land ist so extrem gespalten, dass es noch viel länger dauern wird als in Deutschland, das wieder zu kitten.
Es ist ein weltweites Problem. Wir erleben überall ähnliche Geschichten – in Großbritannien, in Holland.
ET: Kommen wir jetzt von den gesellschaftlichen Problemen zu Ihren konkreten Zahlen. Sie haben sich angesehen, wie sich die Sterbefallzahlen in Deutschland entwickelt haben. Sie haben einen Betrachtungszeitraum vom 1. Januar 2020 bis 26. Dezember gewählt und vom 27. Dezember bis zum 24. Februar – der Zeitraum vor und nach der Impfung. Wie hat sich eigentlich die Impfung ausgewirkt? Was ist Ihnen in der Betrachtung aufgefallen?
Adam: Am Anfang des Jahres, ich glaube, das war Ende Januar oder Anfang Februar, gab es einen Artikel über ein Altenheim in Miesbach. Ich bin als Kind oft in der Gegend gewesen und habe deshalb einen persönlichen Bezug dazu. In einem Artikel stand, dass elf Personen in einem Altersheim verstorben seien. Alle sind geimpft worden. In der Begründung, warum sie gestorben sind, hieß es, die müssen schon vorher infiziert gewesen sein. Ich fand diese Aussage unzusammenhängend. Natürlich kann das so sein. Ich will das gar nicht infrage stellen, dass es nicht so ist. Aber keiner wollte nachforschen.
Also, es stand ganz klar drin, dass es nicht die Impfung gewesen sein kann. Es gibt keine Obduktionen, die Menschen werden begraben. Ohne Obduktion, ohne Untersuchungen. Das kann doch irgendwie nicht stimmen. Ist das nur einmal vorgekommen? Oder haben wir mehrere solche Fälle gehabt? Da ich schon längere Zeit Zahlen aufbereite und inzwischen auch eine Schnittstelle zum RKI programmiert habe, die alle Daten ausliest, hatte ich diese Zahlen zur Verfügung. Ich habe Miesbach angeschaut.
Man merkte sehr deutlich: In Miesbach war vorher so gut wie kein Mensch gestorben. Nach Beginn der Impfung sind ganz viele Menschen gestorben. Ich habe keine Ahnung, ob es einen Zusammenhang gibt. Aber ich fand den Hinweis ziemlich gravierend, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte.
Die Staatsanwaltschaft hat trotzdem gesagt: Wir prüfen das nicht. Gibt es andere Landkreise, wo das auch so ist? Ich habe in den Daten nachgeschaut und war erstaunt. Ich habe sofort 50, 70, 80 Landkreise gefunden, die alle dasselbe Bild gezeigt haben.
Ich fragte mich, was mache ich jetzt? Ich recherchierte und habe angefangen, Zeitungs- und Medienartikel zu durchsuchen. Bei Google habe ich tatsächlich einfach eingegeben: Altenheim, Tote, Impfung. Ich fand zehn Seiten – 25 Ergebnisse aus 25 unterschiedlichen Landkreisen, die alle dieselbe Geschichte erzählt haben. All diese Landkreise hatten auch dieselben Zahlen.
Ich musste weitermachen. Ich habe das große Glück gehabt, dass ich auf die Website vom Corona-Blog gestoßen bin. Sie hatten nämlich auch schon über 100 Artikel darüber gesammelt. Die Zahlen habe ich so aufgebaut, dass man Landkreis-weise den Unterschied sehen konnte. Ich konnte es zwischen der Zeit vor der Impfung und der Zeit nach der Impfung grafisch darstellen. Die Zeitungsartikel habe ich gegen diese Daten gestellt.
In 116 Landkreisen haben wir Zeitungsartikel mit denselben Geschichten finden können, teilweise sogar in mehreren Altenheimen in den Landkreisen. Ich habe diese Daten in einem kleinen Kreis in den Chatraum auf Telegram gestellt: Guckt mal, ich habe etwas gefunden.
Jemand hat diese Datei genommen und sie an Herrn Professor Sucharit Bhakdi, Stefan Hockertz und an Herrn Homburg geschickt. Sie haben sich das angeschaut und gesagt: „Wenn das wahr ist, was dadrin steht, dann muss das sofort an die Öffentlichkeit“.
ET: Sie haben sich ausschließlich mit den Zahlen vom RKI beschäftigt, dazu die Medienberichte genommen, die sie auf dem Corona-Blog gefunden haben. Sie haben auch schon davor Daten vom RKI gesammelt und haben das dann einfach nur fortgesetzt.
Adam: Ja, aber etwas komplizierter. Ich habe schon im September-Oktober mit dem Rechtsanwalt zusammen angefangen die Sterberaten aufzuarbeiten, um sie Landtagsabgeordneten und Bundestagsabgeordneten der FDP zur Verfügung zu stellen, damit sie bessere Entscheidungen treffen können.
Es ging dabei um die Frage des Infektionsschutzgesetzes, das verlängert oder erweitert werden sollte. Dafür haben wir die Daten aufbereitet. Wir haben damals tatsächlich einen Fehler gemacht, aber unwissentlich, weil das RKI so schlecht aufklärt. Das RKI stellt Daten zur Verfügung, aber wie sie funktionieren, wird nicht richtig erklärt.
In den Datensätzen steht ein Melde-Datum, ein Referenz-Datum und verschiedene Parameter. Wir gingen davon aus, wenn jemand stirbt, dann wird ein Datensatz angelegt. In diesem Datensatz steht das Sterbedatum – das sollte das Referenz-Datum sein.
Es hat sich aber herausgestellt, das stimmte nicht. Das Referenz-Datum steht ausschließlich für den Test.
ET: Also wie hat sich das herausgestellt, haben Sie da nachgefragt beim RKI?
Adam: Lustigerweise hat ein Mitarbeiter vom RKI über Twitter Kontakt aufgenommen. Es gab vorher eine Diskussionsrunde mit dem Rechtsanwalt auf Twitter und ein RKI-Mitarbeiter hat sich eingeschaltet und bestätigt, dass das Datum – was ich schon befürchtet habe – als Referenz-Datum nicht zutreffend ist.
Was passiert beim RKI? Das ist eine ganz spannende Geschichte. Ein Mensch wird getestet, aus welchem Grund auch immer. Ob er Symptome hat oder nicht, ist erstmal unwichtig – er wird erst mal getestet. Dieser Test wird ans Gesundheitsamt auf lokaler Ebene geschickt und die schicken das ans RKI weiter. Das RKI öffnet einen Datensatz und schreibt rein: Diese Person – Alter, Geschlecht, aus dem Landkreis so und so – ist hier bei uns an dem Tag gemeldet worden. Der Test bezieht sich auf einen Zeitpunkt X.
Das kann entweder die Testzeit, das Erkrankungdatum oder das Melde-Datum sein, wenn keine besseren Informationen vorhanden sind. Der Mensch ist getestet worden, was mit ihm passiert ist, ist erstmal egal. Eine Woche später stirbt er. Das RKI nimmt diesen Datensatz und trägt eine Eins ein – er ist verstorben. Es ändert aber die Daten-Parameter nicht. Es gibt in der Datenbank keine Möglichkeit, eine Verbindung herzustellen, wann dieser Mensch gestorben ist.
ET: Und diese Aussage wurde Ihnen vom RKI bestätigt?
Adam: Ja, Herr Wieler hat es im Prinzip nachher auch bestätigt.
ET: Wenn wir nochmal auf Ihre Sterbezahlen vor und nach Impfung eingehen. Was ist ihnen genau bei diesem Vergleich zwischen dem Zeitraum vor Impfung und nach Impfung aufgefallen?
Adam: Die Anzahl der Verstorbenen im Alter von über 80 war nach dem Beginn der Impfung deutlich höher als vor der Impfung. Allerdings nicht deutschlandweit – deutschlandweit war die Kurve sehr einheitlich und abfallend. Aber in ganz vielen Landkreisen war das genau konträr dazu. Es muss Landkreise gegeben haben und es gibt Landkreise, in denen tatsächlich noch weniger Menschen gestorben sind als vorher. Aber es gibt ganze Landkreise, wo das Bild andersherum ist und die haben mich interessiert.
Ich habe niemals die Behauptung aufgestellt, dass Menschen durch Impfung gestorben sind oder dass ganz viele Menschen in Deutschland gestorben sind. Wir haben ein klares Bild von vielen Landkreisen, wo es entstanden ist.
Der Zeitraum ist sicherlich ein Schwieriger. Zu sagen, wir vergleichen ein ganzes Jahr mit zwei Monaten – das war aber aus der Situation heraus geboren. Ich brauchte gar keine genauen Daten. Für mich ging es als Erstes darum, ein Bild zu bekommen. Gibt es hier eine Auffälligkeit? Und die konnte ich auf jeden Fall nachstellen.
Bei den Meldedaten und beim Referenz-Datum ist das Wichtige: Es gibt keinen Zeitpunkt X, an dem das RKI einen Todesfall einträgt. Wir haben beim RKI nachgefragt und die Aussage war, die Eintragung erfolgt meistens oder so gut wie immer, in einem Zeitraum von ein bis zwei Wochen nach dem tatsächlichen Tod.
So konnte ich die Todeszeitpunkte zumindest auf zwei Wochen genau eingrenzen. Das reichte für meine Forschung aus, weil ich nur wissen wollte, ob es eine Auffälligkeit gibt. Und das konnte ich mit diesen Zahlen nachweisen.
Jetzt hab ich nach vielen Nachfragen die Betrachtung eingeschränkt. Ich habe nicht zwölf Monate oder zehn Monate zwei Monaten gegenüber gestellt, sondern zwei Monate zu zwei Monaten. Seit Impfbeginn bis zum 24.2. waren es 59 Tage. Ich habe rückwärts betrachtet den Zeitraum vom 27. Dezember bis zum 30.10. als Betrachtungszeitraum gewählt und die die beiden Zeiträume miteinander verglichen.
Das Ergebnis war: Es ändert sich nichts. Auch da hatten wir dieselben Landkreise. Wir haben natürlich auch die zweite Welle, die im Prinzip überall gleich war. In der 40. Kalenderwoche ist die Grippe-Zeit. Wir wissen, dass die Zahlen bei der Grippe zu der Zeit nach oben gehen, auch bei SARS-CoV-2. Natürlich sind viele Menschen schon vorher gestorben.
Am 24.2. hab ich das erste Mal diese Datei erstellt. Ich bin dabei, bestimmte Dinge anzupassen und zu optimieren. Jeden Vorschlag nehme ich dankend an, weil ich auch gute Ergebnisse zeigen will. Ich will keinen Quatsch machen. Mir geht es darum, dass die Leute verstehen, was sie da 'rauslesen können.
Das können sie nur, wenn sie verstehen, wie ich herangegangen bin. Das ist ein ganz kompliziertes Thema. Gerade kurz nach Weihnachten ist der Verzug der Meldungen bekannt geworden. Dieser Vorwurf kam auch schon [von Freunden]. „Du weißt doch wahrscheinlich, ganz viele von den Toten, die eigentlich im Dezember angefallen sind, sind jetzt in den Januar verlegt“. Diese Möglichkeit besteht tatsächlich, weil das RKI uns nur sehr ungenaue Informationen dazu gibt.
Ich kann aber inzwischen sagen, nachdem ich mir die Daten in diese Richtung nochmal komplett angeschaut habe, dass die meisten der Toten eben nicht Anfang Januar gestorben sind, sondern tatsächlich Ende Januar /Anfang Februar.
Das hebt im Prinzip den Verzug zu Weihnachten garantiert auf. Das heißt, man kann sehr deutlich sehen, dass kein kontinuierliches Sterben stattgefunden hat. Es ist tatsächlich Ende Januar-Anfang Februar hoch geschlagen, und zwar nur in einer bestimmten Anzahl von Landkreisen. Inzwischen habe ich 120 Landkreise identifizieren können, in denen es vorgefallen ist.
ET: Dies begründet aber immer noch keine Kausalität, dass diejenigen, die mehr gestorben sind, auch an der Impfung gestorben sind. Es müsste auf eine Obduktion hinauslaufen. Was ist denn dann eigentlich das Ziel mit dieser Zahl, mit dieser Statistik, die Sie erheben?
Adam: Genau das. Ich habe drei Ziele verfolgt bei der ganzen Geschichte. Punkt 1 ist tatsächlich zu prüfen, ob es Hinweise gibt, dass eine Kausalität bestehen könnte. Denn die Staatsanwaltschaften in Deutschland sagen, es gebe derzeit keine Hinweise. Aus diesem Grund verweigern sie die Obduktion. Ich habe aber einen [Hinweis]. Ich kann zumindest erkennen, dass ein Hinweis da ist.
Der zweite Punkt war: Ich wollte Menschen die Möglichkeit geben, dass sie ihre Entscheidung, sich impfen zu lassen, auf einer guten Basis treffen können. Also wenn der Impfstoff tatsächlich ein Problem darstellt und wenn ich einen Hinweis darauf habe, dann muss man das untersuchen.
Ich bin kein Arzt, aber wenn ich mich impfen lassen wollte, dann möchte ich ganz gerne so viel darüber wissen, wie es möglich ist und unter Umständen den Zeitpunkt der Impfung verschieben. Solange das nicht geklärt ist und solange eine Möglichkeit besteht, dass der Impfstoff etwas auslöst, möchte ich mich nicht impfen lassen.
Ich glaube auch gar nicht, dass der Impfstoff selbst ein großes Problem darstellt. Ich glaube, wir haben ein ganz großes Problem damit, dass die über 80-Jährigen in den Altenheimen und Pflegeheimen krank sind. Sie haben ein schwaches Immunsystem und sie haben Vorerkrankungen.
Jetzt sind zwei Dinge zusammengekommen. Das erste ist, dass sie geimpft worden sind. Ein Impfstoff sorgt immer dafür, dass der Körper reagiert. Man will eine Immunreaktion herbeiführen. Auf der einen Seite haben wir noch den psychischen Stress – das Impfen selbst.
Wir wissen, dass Bundeswehr-Soldaten in die Heime gegangen sind. Ich weiß nicht, ob die Bundeswehr-Soldaten tatsächlich in Uniform da gewesen sind, wie es berichtet wurde oder ob sie im Kittel vor Ort waren. Ich weiß es nicht. Trotzdem sind unbekannte Personen da gewesen und sie haben einen psychischen Stress für die älteren Herrschaften gebracht. Das daraus natürlich Folgen entstehen können, ist auch eine Variante. Aber das weiß ich nicht. Es kann auch der Impfstoff gewesen sein.
Es sind viele Menschen gestorben. Es gab auch den großen Vorwurf, dass wenn man die Zahlen der über 80-Jährigen mit der gesamten Gruppe der Verstorbenen vergleicht, es keinen Unterschied gibt.
Ich war sehr verwundert drüber und habe nicht verstanden, woran das liegen könnte. Dann ist mir aufgefallen, dass das RKI Altersklassen gebildet hat, die nicht auswertbar sind.
Die nächste Altersklasse ist von 60 bis 79. Aber 60 bis 69 ist garantiert anders als 70 bis 79. Die 70- bis 79-Jährigen werden eher in die 80-er Richtung gehen und die 60- bis 69-Jährigen werden eher in die Richtung der 50-Jährigen gehen. Ich habe diese Zahlen auseinandergenommen und geschaut, was passiert, wenn ich die Gruppe der 60- bis 79-Jährigen hineinnehme und sie mit allen vergleiche.
Und siehe da, alle anderen haben andere Verläufe. Wenn man sich die anderen Altersgruppen anschaut, haben sie einen ziemlich gradlinigen Verlauf. Manchmal gibt es Zacken darin, aber es gibt keine Kurven, es sind ganz stringente Todesverläufe, anders als in der Altersklasse über 80 beziehungsweise 70 bis 70 Plus.
ET: Was werden sie weiterhin mit den Zahlen machen? Werden Sie sie weiter verfeinern? Haben Sie da konkrete Pläne?
Adam: Ich habe mir tatsächlich eine neue Website eingerichtet, auf der ich jeden Tag diese Daten jedem Menschen zur Verfügung stelle. Ich mache sie, warum soll ich es nicht jedem Menschen zur Verfügung stellen? Das wäre ja unsinnig. [Anm. d. Red: Adams Webseite finden Sie unter ich.bingenervt.de. Die Links zu seinen Daten funktionieren in einem sehr kleinen Bereich an der Oberkante der Schrift.]
Ich habe alle Daten vom RKI seit Beginn an abgefragt. Ich habe jeden Datensatz in einer Datenbank gespeichert, sodass ich sie jetzt zur Verfügung stellen kann. Das ist wichtig, wenn man diese historischen Betrachtungen behandelt.
Der dritte Punkt ist: Ich möchte gerne das RKI davon überzeugen, dass sie uns bessere Daten geben. Ich will zeigen, dass das deutsche Volk ein Recht darauf hat, verlässliche Daten zu bekommen. Das RKI liefert diese Daten aktuell nicht so, wie wir sie als Bürger bräuchten.
Wir haben als Bürger ein Auskunftsrecht. Wir haben das Recht darauf, zu verstehen, warum Dinge passieren – mit den Daten vom RKI können wir das nicht.
Wir können nicht verstehen, wie sich die Sterberaten entwickelt haben, weil das Sterbedatum nicht [in den Daten] enthalten ist. Wir können das in ganz Deutschland betrachten. Aber wie ich festgestellt habe, ist das in Deutschland unterschiedlich.
Wir haben [letztes Jahr] festgestellt, dass Bayern und Nordrhein-Westfalen anders gewesen sind als die anderen Bundesländer. Und genau dasselbe stellen wir jetzt auch wieder fest – die Landkreise sind völlig unterschiedlich. Es gibt unterschiedliche Entwicklungen und die müssen wir uns anschauen.
Wir können nicht pauschal sagen: Die Impfung ist nicht das Problem. Das glaube ich nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Impfung ein Problem ist. Das ist relativ deutlich geworden.
ET: Kann man sich nicht auch irgendwann in den Zahlen verlieren?
Adam: Ja, es ist tatsächlich so. Aber es ist auch eine Beruhigung. Jeder hat seinen eigenen Weg, wie er mit Dingen umgeht. Für mich sind Zahlen etwas Valides, etwas Fixes – etwas, was ich lesen kann.
Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr Sicherheit gewinne ich für mich und desto sicherer bin ich darin, anderen Informationen zu geben. Es ist wichtig, dass ich meinen eigenen Zahlen traue.
Epoch Times: Ganz herzlichen Dank für das Gespräch.
Martin Adam: Ich danke.
Das Interview führte Alexander Zwieschowski.
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