Fichtelgebirge: Vulkankrater in Oberfranken konservierte 20 Millionen Jahre alte Baumpollen
Ein Vulkankrater in Oberfranken hat 20 Millionen Jahre alte Baumpollen konserviert. Experten konnten durch die Untersuchung fossilen Pollens den damaligen Wald im Fichtelgebirge rekonstruieren, wie das bayerische Landesamt für Umwelt am Montag in Augsburg berichtete.
Dort gab es einst keinen Fichtenwald, der ursprüngliche Mischwald kehrte nach dem Vulkanausbruch erst allmählich zurück. Das Fichtelgebirge ist ein bis zu 1051 Meter hohes oberfränkisches Mittelgebirge im Nordosten Bayerns und im Nordwesten Tschechiens.
Farne, Ulmen und später wieder Mischwald
Ein Vulkanausbruch sprengte demnach vor Millionen von Jahren ein mehr als 70 Meter tiefes Loch in den Untergrund des Fichtelgebirges. Der Wind wehte später Pollen der dort wachsenden Bäume in den Krater, wo dieser von Erde überdeckt und so bis heute konserviert wurde.
Wie Untersuchungen von Geowissenschaftlern der Technischen Universität Darmstadt ergaben, besiedelten nach dem Vulkanausbruch zuerst Farne die kahlen Kraterhänge, gefolgt von Ulmen und heute exotischen Hickorybäumen.
Erst allmählich kam der ursprüngliche Mischwald aus Kiefern, Fichten, Rotbuchen, Kastanien und Walnussgewächsen zurück. Direkt am feuchten Ufer des wassergefüllten Lochs breitete sich ein Sumpfwald mit Zypressen und Gagelsträuchern aus.
Das Fichtelgebirge und die nordöstliche Oberpfalz erlebten in der jüngeren Vergangenheit gleich zweimal eine explosive vulkanische Phase – vor rund 20 Millionen und vor 300.000 Jahren.
Die Hinterlassenschaften dieser Vulkanausbrüche, wassergefüllte Mulden, wurden erst in den vergangenen Jahren durch Auswertung hochauflösender Geländefotos, geophysikalische Methoden und Bohrungen entdeckt. Die Erkundungen dauern an. (afp)
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