Leben außerhalb des Planeten Erde oder sind wir „Allein im Universum“?

Die Wissenschaft ist näher dran als je zuvor, das Rätsel um Leben im All endlich zu lösen. Lisa Kaltenegger gewährt einen Einblick in die neuesten Forschungsergebnisse und nimmt uns mit auf eine erstaunliche Entdeckungsreise.
Titelbild
Von 30. November 2015

Lisa Kaltenegger ist eine der ersten Personen, die über die neuesten Forschungsergebnisse berichten dürfen. Mit „Sind wir allein im Universum?: Meine Spurensuche im Alllädt sie zu einer Entdeckungsreise durch die Milchstraße ein, präsentiert physikalisches Grundwissen und erläutert, worauf es bei der Suche nach Leben im Universum ankommt. Mithilfe unterhaltsamer Illustrationen von Mandy Fischer bringt sie dem Leser Super-Erden, kosmische Fußballfelder und einsame Riesenplaneten näher und beschäftigt sich mit der Frage, wie allein wir wirklich im Universum sind.

Die in Kuchl bei Salzburg am 4. März 1977 geborene Lisa Kaltenegger ist Astronomin und Astrophysikerin, lehrte am Max-Planck-Institut in Heidelberg und in Harvard. Seit 2014 ist sie Direktorin des von ihr gegründeten  Carl Sagan Institute an der Cornell University in Ithaca/ N.Y./USA. Sie zitiert auf Seite 181 das beeindruckende Zitat des Astrophysikers Carl Sagan (1934 – 1996): „Wir begannen als Wanderer und wir wandern noch immer. Wir haben lange genug am Ufer des kosmischen Ozeans verweilt. Nun sind wir — endlich — bereit, die Segel zu setzen, mit Kurs auf die nächsten Sterne“. Sagan, Sohn einer jüdischen Einwandererfamilie aus der Ukraine, kam in Brooklyn/New York auf die Welt. Als Sucher nach außerirdischer Intelligenz war er der Wegbereiter für die Exobiologie. Er war Professor an der Cornell University in Ithaca/N.Y.und hat zu den meisten unbemannten Weltraummissionen beigetragen. Seine Idee war, eine friedliche Botschaft der Menschheit an einem Raumschiff anzubringen, die von einer außerirdischen Intelligenz verstanden werden könnte.

Beim flüchtigen Lesen des 200-Seiten-Buchs könnte man zunächst den Eindruck von Science Fiction und esoterischer Phantasiewelt bekommen. Und beim genaueren Studium erkennt man, dass die sehr ungewöhnlich illustrierten Texte, befreit von lästigen zahllosen Fußnoten, offenbar seriöse wissenschaftliche Erkenntnis darstellen.

Lisa Kaltenegger zitiert die 1944 geborene Naturwissenschaftlerin Jill Cornell Tarter, die vor einigen Jahren vom TIME MAGAZINE zu den 100 einflussreichsten Frauen der Welt  erkoren wurde: „Wir sind das Resultat einer ursprünglichen Mischung aus Wasserstoff und Helium, die sich so lange entwickelt, bis sie fragt, woher sie kommt.“

8 eindrucksvolle Buchkapitel

·        4,6 Milliarden Jahre Einsamkeit

·        Unser Platz im Universum

·        Faszinierende Welten in unserem Sonnensystem

·        Werkzeuge für die Suche nach fremden Planeten

·        Toplage ist nicht alles oder: Die Habitable Zone

·        Spurensuche nach Leben im All

·        Der perfekte Planet

·        Die Top-Ten der Planeten, die unser Weltbild revolutioniert haben

Tardigrada – kleine Wasserbären als Überlebenskünstler

Das Buch von Lisa Kaltenegger ist auch für den unkundigen Naturwissenschaftler spannend zu lesen, insbesondere das 7. Kapitel über das große Mysterium „Leben“.

.        Leben auf der Erde wurde durch unsere Umwelt und unsere Sonne geprägt. Beide Faktoren haben unsere Entwicklung bestimmt. Andere Planeten, deren Sonne kühler oder heißer ist als unsere, könnten ganz andere Lebensformen hervorbringen. Wir beginnen gerade erst, solche möglichen Lebensformen wissenschaftlich anzudenken, aber die Möglichkeiten sind uferlos…

·        Kleine Wasserbären oder Tardigrada gehören zu den erstaun-lichsten Lebewesen auf unserer Erde. Sie überleben tiefgefroren bei bis zu minus 200 Grad Celsius und gekocht bis 100 Grad Celsius. Sie überleben mindestens 10 Jahre ohne Wasser. Man ist bestimmt schon auf ihn draufgetreten, aber das macht nichts. Er überlebt mehr als den tausendfachen Druck auf der Erdoberfläche, also auch uns. Er ist zwischen 0,5 und 1,5 Millimeter groß und bewegt sich wie ein Mini-Bär…

.       Kleine Wasserbären können ihren Metabolismus stoppen und austrocknen. Mit etwas Wasser erwachen sie dann wieder munter zum Leben. Eine Eigenschaft, die für uns nützlich wäre…

·        Wenn wir uns Lebewesen vorstellen, gehen wir meistens von irdischen Bedingungen aus. Dann wäre vieles ein Problem, zum Beispiel eine erhöhte Strahlung. Auf unserer Erde schützt uns die Ozonschicht davor, deshalb mussten wir uns nie strahlungsresistent entwickeln. Die kleine Wasserbären hätten kein Problem, wenn die Ozonschicht fehlt oder die Sonne mehr UV-Licht abstrahlt…

.        Wenn wir die Zeit zurückdrehen und noch einmal bei der Geburt unserer Erde beginnen könnten, würde sich die Erde wieder genau gleich entwickeln? Die kosmischen Bedingungen – eine gelbe Sonne, ein Mond – wären ja gleich. Und wenn man sie nur ein ganz wenig abändern würde, z.B. etwas mehr Wasser, so dass unsere Kontinente bedeckt blieben, würden sich dann ähnliche Lebewesen entwickeln? Diese Frage können wir nur durch den Blick auf andere Welten erforschen. Wir werden sehen, ob unsere Erde etwas Besonderes ist oder – hoffentlich – ein ganz normaler, bewohnter Planet unter vielen.

Die Wissenschaft ist näher dran als je zuvor, das Rätsel um Leben im All endlich zu lösen. Lisa Kaltenegger gewährt einen Einblick in die neuesten Forschungsergebnisse und nimmt uns mit auf eine erstaunliche Entdeckungsreise. Spezialteleskope der NASA haben in den letzten Jahren hunderte Planeten in unserer Galaxie entdeckt, die unserer Erde mehr oder weniger ähnlich sein könnten. Experten rechnen damit, dass die Frage nach außerirdischem Leben in den nächsten Jahren endgültig beantwortet werden kann.

Das Buch ist seit dem 31. Oktober 2015 auf dem Markt und bereits in 2. Auflage erschienen.

Lisa Kaltenegger

Sind wir allein im Universum?: Meine Spurensuche im All

Gebundene Ausgabe – 31. Oktober 2015

Ecowin; 2. Aufl. (31. Oktober 2015)

ISBN-10: 3711000800

Euro: 19,95



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion