Zypries: Siemens-Stellenabbau in Ostdeutschland wird Rechtspopulismus befeuern
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hat an Siemens-Chef Joe Kaeser appelliert, mögliche Streichungspläne zu überdenken, heißt es in der „Bild“-Zeitung. „Es ist besonders kritisch, wenn Standorte in strukturschwachen Regionen – etwa im Osten Deutschlands – zur Disposition stehen“, schrieb sie in einem persönlichen Brief an Kaeser, aus dem die „Bild“ (Samstagsausgabe) zitierte.
Für den Fall eines Festhaltens an den Plänen warnt Zypries vor einem Anwachsen von Rechtspopulismus: „Andernfalls wachsen Unmut und Zweifel und brechen sich auch politisch Bahn – das konnten wir bei der Bundestagswahl schon erleben.“
Das „Manager Magazin“ hatte vergangene Woche berichtet, dass Siemens Einschnitte an weltweit elf Standorten seiner Kraftwerkssparte plant. Besonders hart soll es demnach die Werke in Görlitz und Erfurt treffen. Nach Informationen der „Leipziger Volkszeitung“ drohen auch in einem der beiden Leipziger Siemens-Werke massive Einschnitte.
Auch die IG Metall kritisierte, der geplante Kahlschlag würde vor allem Standorte und Arbeitsplätze im Osten treffen. „Das wäre fatal für die Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und die weitere Entwicklung der Zivilgesellschaft“, erklärte am Freitag der IG-Metall-Vorsitzende für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Olivier Höbel. Obwohl der Konzern finanziell hervorragend dastehe, würden die Beschäftigten nicht mitgenommen.
Höbel erinnerte Kaeser an seine Worte nach der Bundestagswahl. Der Siemens-Chef habe den Einzug der AfD in den Bundestag als Niederlage der Eliten bezeichnet und gesagt, es müsse Aufgabe aller sein, Menschen, die sich zurückgesetzt fühlen, einzubinden und ihnen Perspektiven zu geben. (afp)
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