Jeder Fünfte bekommt Niedriglohn: „Wer über einen vermeintlichen Fachkräftemangel klagt, darf keine Armutslöhne bezahlen“

Über fünf Millionen Beschäftigte in Deutschland erhalten trotz abgeschlossener Berufsausbildung einen Niedriglohn. Als Niedriglohn gilt laut OECD ein Bruttolohn, der unterhalb von zwei Dritteln des mittleren Bruttolohns liegt.
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BauarbeiterFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times9. Januar 2017

Mehr als fünf Millionen Beschäftigte in Deutschland erhalten trotz abgeschlossener Berufsausbildung einen Niedriglohn. Das berichtet die „Bild“-Zeitung (Montag) mit Verweis auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion. Als Niedriglohn gilt laut OECD ein Bruttolohn, der unterhalb von zwei Dritteln des mittleren Bruttolohns liegt, berichtet die Zeitung.

In Deutschland beginnen Niedriglöhne demnach unterhalb von 10 Euro pro Stunde oder 1.993 Euro pro Monat für Vollzeitbeschäftigte. Somit verdienen in Deutschland mehr als 5,1 Millionen oder 20,9 Prozent der Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss einen Niedriglohn.

Im Osten liege der Anteil sogar bei 38,8 Prozent. „Dort ist die Tarifbindung besonders niedrig“, sagte Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), gegenüber „Bild“. Angesichts dieser Zahlen würden „Hochglanzkampagnen für die berufliche Bildung weitgehend wirkungslos verpuffen“, so Hannack weiter. „Wer über einen vermeintlichen Fachkräftemangel klagt, darf keine Armutslöhne bezahlen.“ Von den Beschäftigten ohne Berufsabschluss erhalten 46,4 Prozent einen Lohn unterhalb der Niedriglohngrenze, insgesamt 2,2 Millionen Menschen. (dts)



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