Flüchtlingsintegration: Arbeitgeberpräsident zieht positive Bilanz
Ingo Kramer, der Präsident des Arbeitgeberverbands BDA, zieht mit Blick auf die Integration der Flüchtlinge in Deutschland eine ausgesprochen positive Bilanz. „Eine Million Menschen sind in den vergangenen Jahren als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, und 200.000 davon arbeiten bereits in Betrieben, sei es als Praktikanten, in Ausbildung oder als Beschäftigte“, sagte Kramer der „Welt“.
Das sei ein großer Anteil, vor allem wenn man bedenke, dass viele Flüchtlinge noch in Deutschkursen seien, Kinder und Alte nicht arbeiten könnten und viele Frauen aus traditionellen Gründen gar keine Arbeit suchten.
„Das heißt, wir sind auf einem verdammt guten Weg“, sagte der Arbeitgeberpräsident.
Die kleinen und mittleren Betriebe fehlen die Lehrlinge
Es sei falsch, bei der Bewältigung der Flüchtlingsintegration immer nur auf die großen Konzerne zu schauen. Den Großteil der Arbeitsplätze gebe es in Deutschland im Mittelstand.
Es seien die kleinen und mittleren Betriebe, denen es an Lehrlingen fehle und die sich im Zweifel freuten, wenn sich Flüchtlinge bewerben.
„Die Last der Ausbildung trägt der Mittelstand und so dürfte es bei der Ausbildung der Flüchtlinge auch sein“, sagte Kramer. Der BDA-Chef ist über das überwiegend geringe Qualifikationsniveau der Flüchtlinge nicht überrascht.
Auch die Ausbildung in Deutschland reicht oft nicht aus
„Ich hatte nie erwartet, dass diese Menschen groß qualifiziert sind“, sagte Kramer. Jeder Unternehmer hierzulande wisse, dass die Berufsausbildung außerhalb Deutschlands bei uns oft nicht ausreiche. Und jedes deutsche Unternehmen, das ins Ausland gehe, bilde seine Angestellten vor Ort noch einmal neu aus. „Klar, dass wir diejenigen, die hierherkommen, auch ausbilden müssen“, sagte der Arbeitgeberpräsident.
Von der Politik forderte Kramer, „offensiver als bisher im Ausland um Talente“ zu werben. Allerdings müsse klar sein, dass nicht nur Fachkräfte kämen. „Andere Länder werden nicht unsere duale Ausbildung einführen und ihre jungen Bürger ausbilden, damit wir sie ihnen dann abwerben können“, sagte der Unternehmer. Viele Zuwanderer werde man zusätzlich selbst qualifizieren müssen. (dts)
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