Finanzbranche hat Probleme mit neuem Verbraucherschutz – Zugang zu Wertpapieren versperrt

Eine neue Richtlinie versperrt Privatanlegern derzeit den Zugang zu Tausenden Wertpapieren, die sie im Vorjahr noch kaufen konnten.
Titelbild
Beraterin und Kundin in einer Bankfiliale: Privatanlegern ist derzeit der Zugang zu Tausenden Wertpapieren versperrt, die sie im Vorjahr noch kaufen konnten.Foto: Patrick Pleul/dpa
Epoch Times13. Januar 2018

Die Finanzbranche hat Probleme bei der Umsetzung der seit Jahresbeginn geltenden neuen Richtlinien zum Verbraucherschutz im Wertpapierhandel. Deshalb ist Privatanlegern derzeit der Zugang zu Tausenden Wertpapieren versperrt, die sie im Vorjahr noch kaufen konnten, wie die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Bei der Direktbank ING-Diba stehen rund 80.000 Wertpapiere nicht zur Verfügung, wie das Unternehmen bestätigt habe. Auch die Online-Anbieter Comdirect und Consorsbank räumten demnach Lücken ein, ohne genaue Zahlen zu nennen. Insgesamt könnten Anleger hierzulande aus mehr als 1,5 Millionen Produkten wählen, hieß es.

Hintergrund der Probleme sind gesetzliche Vorgaben mit dem Kürzel „Mifid II“, die Anfang 2018 in Kraft traten. Danach müssen Anbieter von Finanzprodukten unter anderem schriftlich festlegen, zu welchem Anlegertyp ihr Fonds oder ihr Zertifikat passt.

Denn der Bankberater muss in einer „Geeignetheitserklärung“ festhalten, warum er einem Kunden ein bestimmtes Produkt empfohlen hat und warum die Bank es angesichts der persönlichen Risikobereitschaft und der Kapitalmarkterfahrung des Kunden für geeignet hält. Liegen den Banken nicht alle notwendigen Informationen vor, können sie das Wertpapier nicht vertreiben.

Laut „Welt am Sonntag“ sind es keineswegs nur Nischenanbieter, die bislang nicht lieferten. Auch ETF Securities als einer der größten Indexfondsanbieter in Europa habe Probleme mit der Umsetzung der neuen Vorgaben. Seit Anfang Januar könnten deutsche Anleger keinen der 733 Fonds der Briten kaufen. Anfang der neuen Woche wolle man die fehlenden Informationen liefern, teilte die Fondsgesellschaft mit. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion