Rote Liste sieht Wiesen und Weiden in Deutschland in besonderer Gefahr
Knapp zwei Drittel der 863 Biotoptypen in Deutschland sind nach Angaben der Bundesregierung in Gefahr.
„Besonders dramatisch“ sei die Entwicklung bei Wiesen und Weiden, heißt es in der am Mittwoch vom Bundesumweltministerium in Berlin vorgestellten Roten Liste. Positiv entwickelten sich dagegen Biotope an Küsten sowie an zahlreichen Flüssen und Bächen. Zu den größten Biotopgefährdern zählt demnach weiterhin die intensiv betriebene Landwirtschaft.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sprach mit Blick auf die Rote Liste von einem „Alarmsignal“. Der Zustand von Wiesen und Weiden werde vor allem wegen der Intensivierung der Landwirtschaft immer schlechter, erklärte sie. Die Rote Liste zeige aber auch, dass sich die Anstrengungen für Natur und Umwelt lohnten.
„Mit besseren Kläranlagen und Renaturierungsprojekten haben wir es zum Beispiel geschafft, dass es vielen Flüssen und Bächen wieder besser geht“, erklärte Hendricks. Mit der Naturschutzoffensive 2020 sei zwar schon viel erreicht worden. Nun komme es aber „darauf an, dass auch die Agrarpolitik endlich ihre Verantwortung für den Naturschutz wahrnimmt“, erklärte Hendricks.“
Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, verwies darauf, dass beim Grünland schon Lebensräume „mittlerer Nutzung“ wie die artenreichen Mähwiesen in die höchste Gefährdungskategorie fielen. „Die Folgen dieser Entwicklung spiegeln sich auch im dramatischen Rückgang von Lebewesen der Agrarlandschaft wider, beispielsweise bei den Feldvögeln wie Feldlerche, Braunkehlchen oder Kiebitz und auch bei den Insekten“, erklärte Jessel.
Positive Entwicklungen bei Flüssen und Bächen sind Hendricks zufolge auch auf immer bessere Kläranlagen zurückzuführen. Dieser Befund treffe aber wegen der Stickstoffbelastung aus der Landwirtschaft nicht auf das Grundwasser und viele stehende Gewässertypen zu. Stabilisiert habe sich auch die Entwicklung bei vielen Waldbiotopen. Dies hängt etwa mit einer nachhaltigeren Bewirtschaftung insbesondere in den öffentlichen Wäldern zusammen. (afp)
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