Anschlag auf BVB: Schreiben an Tatort fordert Schließung von US-Militärbasis Ramstein
+++ Newsticker +++
Am Anschlagsort in Dortmund sind drei Schreiben entdeckt worden, teilte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Mittwoch mit. Der oder die Verfasser fordern unter anderem den Abzug der Bundeswehr-Tornados aus Syrien und die Schließung des US-Luftwaffenstützpunktes Ramstein in Rheinland-Pfalz. Laut Köhler werden die Bekennerschreiben derzeit „insbesondere unter islamwissenschaftlichen Gesichtspunkten“ geprüft.
Festnahme in Islamistenszene – Islamistischer Hintergrund „möglich“
Die Bundesanwaltschaft hat nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund zwei Verdächtige aus der islamistischen Szene ins Visier genommen. Einer der Männer sei vorläufig festgenommen worden, sagte eine Sprecherin der Behörde am Mittwoch in Karlsruhe. Über die Eröffnung eines Haftbefehls sei noch nicht entschieden.
Es sei von einem terroristischen Hintergrund der Tat auszugehen, sagte die Sprecherin weiter. Die genaue Motivlage sei noch unklar. Ein islamistischer Hintergrund des Anschlags sei „möglich“. Drei in Tatortnähe gefundene Bekennerschreiben würden nun insbesondere unter islamwissenschaftlichen Gesichtspunkten von Experten ausgewertet. Eine abschließende Bewertung sei noch nicht möglich.
Bundeskanzlerin „entsetzt“ über Anschlag
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nach den Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert „entsetzt“ über den Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund. „Das ist eine widerwärtige Tat“, sagte Seibert am Mittwoch in Berlin vor Journalisten. In einem Telefonat mit dem BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke habe Merkel dem Verein ihre Solidarität ausgesprochen.
Seibert sagte, Mannschaft und Fans von Borussia Dortmund und AS Monaco sei ein großes Lob auszusprechen. Alle hätten auf die Situation nach dem Anschlag am Dienstagabend besonnen reagiert. „Es ist gut zu sehen, dass in einer solchen Situation wahre Fußballfans mitmenschlich reagieren.“
Hannelore Kraft besucht aus Solidarität mit BVB Spiel gegen Monaco
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) will nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund das auf Mittwochabend verschobene Champions-League-Spiel des BVB gegen den AS Monaco besuchen. „Aus Solidarität“ werde die Ministerpräsidentin ins Stadion gehen, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Düsseldorf mit. Kraft erklärte, sie wünsche dem Verein und den durch den Anschlag Verletzten alles Gute.
Angebliches Islamisten-Schreiben erwähnt Merkel persönlich
In dem nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund gefundenen Bekennerschreiben wird Kanzlerin Angela Merkel erwähnt. In dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es: „Aber anscheinend scherst du dich Merkel nicht um deinen kleinen dreckigen Untertanen. Deine Tornados fliegen immer noch über dem Boden des Kalifats, um Muslime zu Ermorden.“ Zuvor wird der Berliner Weihnachtsmarkt-Anschlag erwähnt. Die Echtheit des Schreibens wird noch geprüft. In Sicherheitskreisen wird betont, der Tathintergrund stehe keinesfalls fest.
Ermittler prüfen Bekennerschreiben mit Islamisten-Bezug – und zweites Bekennerschreiben aus Antifa-Szene
Die Polizei in München hat nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund die Sicherheitsvorkehrungen für das Champions-League-Spiel des FC Bayern gegen Real Madrid erhöht. Als eine der Konsequenzen sei die Zahl der bei dem Spiel eingesetzten Polizisten von 370 auf momentan 450 Polizisten erhöht worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Außerdem seien die Busse, mit denen die beiden Mannschaften zum Stadion für das Spiel am Mittwochabend transportiert werden sollen, noch mehr in das Sicherheitskonzept integriert worden als zuvor. Die Münchner Polizei hob hervor, dass es „keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung weder der beiden Mannschaften noch der Fans“ in München gebe. Auf den Wegen zum Stadion und im Stadion gebe es durchgehend „einen sehr, sehr hohen Sicherheitsstandard“.
Antifa bekennt sich zur Tat
Im Zusammenhang mit den drei Explosionen in der Nähe des Dortmunder Mannschaftsbusses prüfen die Ermittler die Authentizität eines zweiten Bekennerschreibens, das möglicherweise aus der antifaschistischen Szene kommt.
Im Internet wurde ein Schreiben in Antifa-Duktus verbreitet in dem es hieß, der Bus sei mit eigenes für den Anschlag angefertigten Sprengsätzen als „Symbol für die Politik des BVB“ attackiert worden, die sich nicht genügend gegen „Rassisten, Nazis und Rechtspopulisten“ einsetze. (Siehe: Antifa: „Wir haben den Bus des BVB mit eigens angefertigten Sprengsätzen attackiert“ – Bekennerschreiben wieder gelöscht)
Bekennerschreiben mit Islamisten-Bezug – Bundesanwaltschaft ermittelt
Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund prüfen die Ermittler einen islamistischen Hintergrund. Nach Informationen von „Süddeutscher Zeitung“, NDR, WDR sowie der Deutschen Presse-Agentur wird in dem Bekennerschreiben auf den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt und den Einsatz deutscher Tornado-Kampfflugzeuge in Syrien Bezug genommen.
Die Bundesanwaltschaft hat nun die Ermittlungen übernommen. Das teilte die Anklagebehörde am Mittwochmorgen in Karlsruhe mit. Vor dem Champions-League-Spiel gegen den AS Monaco waren am Dienstagabend drei Sprengsätze in der Nähe des BVB-Busses explodiert, wobei ein Spieler und ein Polizist verletzt wurden.
Ganze Mannschaft „in einer Schockstarre“
Auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund ist nach Einschätzung der Polizei am Dienstagabend ein gezielter Anschlag verübt worden. Die konkreten Hintergründe der Tat seien aber noch völlig unklar, sagte Polizeipräsident Gregor Lange.
Die Polizei sprach von „einem Angriff mit ernst zu nehmenden Sprengsätzen“. Die Wucht der Detonationen ließ die Scheiben des Busses teilweise bersten. Das Fußballspiel wurde abgesagt und soll am Mittwochabend um 18.45 Uhr nachgeholt werden.
Die Polizei leitete Schutzmaßnahmen für die Spieler beider Mannschaften ein, wie Polizeipräsident Lange sagte. Nach den Explosionen seien sofort alle verfügbaren Polizeikräfte eingebunden worden, um sowohl den Tatort als auch am Stadion die Abreise der Fans abzusichern.
Unter anderem seien Sprengstoffexperten und Sprengstoffhunde im Einsatz gewesen, sagte Lange. „Wir wussten nicht, was an weiterem passieren wird.“ Aus der Luft sei am Tatort mit einer Drohne nach möglichen weiteren Sprengsätzen und weiteren Gegenständen gesucht worden.
Seinen ausdrücklichen Dank richtete der Polizeipräsident an den BVB, die Feuerwehr, die Sicherheitsbehörden sowie „an die Gäste im Stadion, die einen kühlen Kopf bewahrt haben“. Dies habe „die Bewältigung der Lage insgesamt leichter gemacht“.
Für das Spiel am Mittwoch bereitet sich die Dortmunder Polizei demnach auf einen Großeinsatz vor. „Wir werden alles dafür tun, dass das Spiel morgen sicher ablaufen kann“, fügte Lange hinzu
Die ganze Mannschaft sei „in einer Schockstarre“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. „Ich hoffe, dass die Mannschaft einigermaßen in der Lage ist, morgen wettbewerbsfähig auf dem Feld zu stehen.“
Der Verein bedankte sich über Twitter ausdrücklich bei den AS-Monaco-Fans im Stadion für deren aufmunternde „Dortmund“-Rufe.
Regierungssprecher Steffen Seibert wünschte dem verletzten BVB-Spieler Bartra auf Twitter „Gute Beserung“ und lobte die „große Reaktion“ der Monaco-Fans.
De Maizière: „Meine Gedanken sind bei der Mannschaft“,
Bundesinnenminister Thomas de Maizière dringt nach den Explosionen nahe des Mannschaftsbusses von Borussia Dortmund auf Aufklärung. „Meine Gedanken sind bei der Mannschaft“, wurde der CDU-Politiker am Abend über den Twitter-Account seines Ministeriums zitiert. „Jetzt gilt es die Hintergründe aufzuklären. Ich hoffe, dass morgen wieder der Fußball im Mittelpunkt steht.“ De Maizière ist auch für Sport zuständig.
Auch Polizist bei Sprengstoffanschlag verletzt
Beim dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund ist nach Polizeiangaben auch ein Polizist verletzt worden. Der Beamte habe bei den Detonationen ein Knalltrauma und einen Schock erlitten, teilte die Dortmunder Polizei am frühen Mittwochmorgen mit. Der Polizist sollte den Bus demnach mit einem Motorrad zum Stadtion begleiten. Zum Zeitpunkt der Explosionen befand er sich vor dem Mannschaftsbus.
+++ Ende des Liveticker am Dienstag +++
23:26 Uhr Marc Bartra muss nach Anschlag operiert werden
BVB-Innenverteidiger Marc Bartra, der bei der Explosion in der Nähe des Busses schwer verletzt wurde, musste am Handgelenk operiert werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf ein Tötungsdelikt.
23:25 Uhr Staatsanwaltschaft: Bekennerschreiben am Tatort in Dortmund gefunden
Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat die Polizei ein Bekennerschreiben in Tatortnähe gefunden. Das sagte Sandra Lücke von der Staatsanwaltschaft Dortmund am Dienstabend vor Journalisten. In dem Schreiben werde Verantwortung für den Anschlag übernommen.
Die Echtheit würde derzeit noch überprüft und über den weiteren Inhalt könne aus ermittlungstaktischen Gründen nichts gesagt werden. Die Ermittlungen würden wegen eines versuchten Tötungsdeliktes geführt, so die Staatsanwältin. Neben den drei detonierten Sprengsätzen sei auch noch ein vierter Gegenstand gefunden worden, dessen Echtheit als Sprengsatz aber ebenfalls noch nicht feststehe.
Für den nächsten Tag bereite sich die Polizei auf einen Großeinsatz vor, unter anderem auch mit Sprengstoffhunden am Stadion, damit das am Dienstag ausgefallene Spiel sicher nachgeholt werden könne. „Die hundertprozentige Sicherheit kann es nie geben“, so Dortmunds Polizeipräsident. Unterdessen wurde BVB-Spieler Marc Bartra noch am Dienstagabend operiert. Er habe eine gebrochene Speiche im rechten Handgelenk sowie diverse Fremdkörper im Arm, teilte der BVB mit. Die Einstufung sei von „leichter Verletzung“ mittlerweile auf „schwere Verletzung“ geändert worden. (dts)
23:21 Uhr Polizei: Explosionen waren gezielter Angriff auf BVB-Team
Die Sprengstoffexplosionen in der Nähe des Mannschaftsbusses von Borussia Dortmund waren nach Einschätzung der Polizei ein gezielter Anschlag auf die BVB-Spieler. Die Polizei gehe von einem „gezielten Anschlag auf den BVB“ aus, sagte Polizeipräsident Gregor Lange am Dienstagabend bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Dortmunder Polizei, der Staatsanwaltschaft und des BVB. Die konkreten Hintergründe der Tat seien aber noch völlig unklar.
Staatsanwältin Sandra Lücke sagte, es werde wegen des „Verdachts eines Tötungsdeliktes“ ermittelt. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, fügte sie hinzu.
Kurz vor dem Champions-League-Spiel waren gegen 19.15 Uhr drei Sprengsätze in der Nähe des Mannschaftsbusses der Borussia-Spieler explodiert. Dortmunds Innenverteidiger Marc Bartra wurde dabei schwer verletzt und musste operiert werden. Der Spanier habe „eine gebrochene Speiche im rechten Handgelenk und diverse Fremdkörpereinsprengungen“, sagte BVB-Pressesprecher Sascha Fligge. Zunächst war von einer leichten Verletzung die Rede gewesen. Die anderen Spieler blieben unverletzt.
Der BVB-Bus war auf dem Weg zum Viertelfinale-Hinspiel gegen den AS Monaco, als in der Nähe des Mannschaftshotels die drei Sprengsätze explodierten. Die Polizei sprach von „einem Angriff mit ernst zu nehmenden Sprengsätzen“. Die Wucht der Detonationen ließ die Scheiben des Busses teilweise bersten. Das Fußballspiel wurde abgesagt und auf Mittwochabend verschoben.
Die Polizei leitete Schutzmaßnahmen für die Spieler beider Mannschaften ein, wie Polizeipräsident Lange sagte. Für das Spiel am Mittwoch bereitet sich die Dortmunder Polizei demnach auf einen Großeinsatz vor. „Wir werden alles dafür tun, dass das Spiel morgen sicher ablaufen kann“, fügte er hinzu.
(dpa/afp/dts/so)
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