WEF in Davos: 3.000 Gäste in Davos, darunter 70 Staatschefs – Morgen spricht Angela Merkel

Zum Weltwirtschaftsforum haben sich in diesem Jahr 3.000 Teilnehmer angemeldet, darunter 70 Staats- und Regierungschefs und rund 1.900 Konzernchefs. Aus Europa reisen unter anderen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die britische Premierministerin Theresa May und Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni an.
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Innerhalb des Congresscenters in Davos, 23. Januar 2018.Foto: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Januar 2018

+++ Newsticker +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos zu Gast. Vor Spitzenvertretern aus Politik und Wirtschaft hält die Kanzlerin am Nachmittag eine Rede (14.20 Uhr). Vorgesehen sind nach Angaben der Bundesregierung auch einige bilaterale Gespräche.

Der französische Präsident Emmanuel Macron wird am Mittwoch ebenfalls in Davos erwartet, wo sich insgesamt 3.000 Teilnehmer angemeldet haben. Er will in seiner Rede (17.30 Uhr) nach Angaben aus dem Elysée-Palast seine Vorstellungen von einer nachhaltigeren Globalisierung skizzieren.

Beim Weltwirtschaftsforum wird in diesem Jahr vor allem der Besuch von US-Präsident Donald Trump mit Spannung erwartet. Er soll am Freitag eine Rede halten. Sein Motto „Amerika zuerst“ steht im Kontrast zu den von vielen Davos-Teilnehmern favorisierten Themen Globalisierung und Freihandel.

Eröffnung durch Indiens Regierungschef

Mit einem Plädoyer für freien Welthandel und internationale Zusammenarbeit hat Indiens Regierungschef Narendra Modi am Dienstag das Weltwirtschaftsforum in Davos eröffnet.

„Die Kräfte des Protektionismus heben das Haupt“ gegen die Globalisierung, sagte Modi am Dienstag in dem Skiort in den Schweizer Alpen. Die negativen Folgen dieser Entwicklung seien „nicht weniger gefährlich als der Klimawandel oder der Terrorismus“, warnte er. Damit stellte sich Modi klar gegen die „Amerika zuerst“-Politik von US-Präsident Donald Trump, der zum Abschluss des viertägigen Treffens in Davos erwartet wird.

Isolationismus und Handelsbeschränkungen seien keine Lösung für die „besorgniserregende Lage“, sagte Modi mit Blick auf die Entwicklung. „Die Lösung ist, den Wandel zu verstehen und anzunehmen, und lebendige und flexible Strategien für die veränderten Zeiten zu entwickeln“, hob er hervor.

Trump soll am Freitag eine mit Spannung erwartete Rede beim Weltwirtschaftsforum halten. Seine Handelspolitik steht im Kontrast zu dem von vielen Davos-Teilnehmern favorisierten Kurs der Globalisierung.

Indischer Ministerpräsident hält Eröffnungsrede

In diesem Jahr steht Indien als aufstrebende Wirtschaftsmacht im Fokus. Der indische Ministerpräsident Modi hält die Eröffnungsrede.

Insgesamt sind mehr als 3.000 Teilnehmer in den Schweizer Alpenort gereist; unter ihnen Dutzende Staats- und Regierungschefs.

https://www.youtube.com/watch?v=GyydJW9_qwQ

Vier Tage Davos

Zum Auftakt des 48. Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos steht die aufstrebende Wirtschaftsmacht Indien im Fokus.

So hält der indische Ministerpräsident Narendra Modi die offizielle Eröffnungsrede (11.00 Uhr); er nimmt zum ersten Mal an der Tagung teil. Sechs Minister und mehr als 100 Wirtschaftslenker begleiten den Premier.

In den kommenden Tagen will Indien auf mehreren Veranstaltungen in Davos um Investitionen werben. Von der nationalen Investitionsagentur Invest India hieß es vorab, es gebe eine „deutliche nationale Vision“ und einen „starken politischen Willen“, um die offenste Volkswirtschaft der Welt zu werden.

In dem Schweizer Alpenort diskutieren noch bis zu diesem Freitag mehr als 3000 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft unter dem Motto „Für eine gemeinsame Zukunft in einer zerrütteten Welt“. Erwartet werden auch Dutzende Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatschef Emmanuel Macron.

Zum Abschluss soll US-Präsident Donald Trump eine Rede halten. UN-Generalsekretär António Guterres wird anders als im Vorjahr diesmal nicht nach Davos reisen. Grund seien „Terminprobleme“, sagte sein Sprecher Stéphane Dujarric am Montag in New York. Eigentlich gehört die Reise nach Davos zum Standard-Programm der UN-Chefs. Guterres‘ Vorgänger Ban Ki Moon war Stammgast beim WEF.

Trump wird seine geplante Reise zum Weltwirtschaftsforum in Davos antreten. Die Delegation des Weißen Hauses werde am Dienstag und damit einen Tag später als geplant starten, teilte Trumps Sprecherin Sarah Sanders am Montag mit. Trump werde später folgen. Die Abreise des Präsidenten war ohnehin erst für Mittwoch (Ortszeit Washington) geplant. Voraussetzung für das Stattfinden der Reise ist allerdings, dass der Regierungsstillstand in den USA bis dahin – wie angekündigt – aufgehoben wird.

Das WEF, das 1971 von dem aus Ravensburg stammenden Professor Klaus Schwab ins Leben gerufen worden war, hat sich zum Ziel gesetzt, „den Zustand der Welt zu verbessern“. Kritiker werfen der Organisation aber vor, mit dem jährlichen Treffen der Finanz- und Wirtschaftselite die sozialen Spannungen in der Welt noch zu verschärfen.

Kritische Stimmen am globalen Wirtschaftswachstum nehmen zu und sind auch in Davos zu hören. Einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC zufolge zweifeln mehr internationale Manager, ob die Globalisierung von Nutzen ist. Die Lücke zwischen ökonomischen Erfolgen und gesellschaftlichem Zweck wachse, sagte PwC-Chef Norbert Winkeljohann. Nicht mehr jeder Bürger profitiere, wenn die Wirtschaft wachse. Auf die Stimmung der Wirtschaftslenker drückten zudem Überregulierung sowie der sogenannte Populismus, politische Unsicherheiten und Terrorismus. Die Lage der Weltwirtschaft beurteilten sie jedoch so gut wie noch nie.

Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigte sich optimistisch und erhöhte seine Wachstumsprognosen für 2018 und 2019 teils deutlich. IWF-Chefin Christine Lagarde warnte allerdings: „Allzu viele Menschen sind immer noch ausgeschlossen von der Erholung.“ Besonders in einem Teil der Entwicklungs- und Schwellenländer käme bei den Menschen nichts von der guten weltwirtschaftlichen Entwicklung an. (dpa/dts/afp)

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