Tillerson: USA zu Gesprächen mit Nordkorea bereit – „Lasst uns einfach zusammenkommen“

Im Atomstreit mit Nordkorea sind die USA nach Aussage von US-Außenminister Rex Tillerson jederzeit für Gespräche mit Pjöngjang verfügbar. "Wir sind für ein erstes Treffen ohne Vorbedingungen bereit. Lasst uns einfach zusammenkommen", so Tillerson.
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US-Außenminister Rex Tillerson.Foto: Alex Wong/Getty Images
Epoch Times13. Dezember 2017

Die USA haben sich offen für die Aufnahme direkter Gespräche mit Nordkorea gezeigt. „Wir sind bereit zu einem ersten Treffen ohne Vorbedingungen“, sagte Außenminister Rex Tillerson am Dienstag in Washington.

Zugleich bekräftigte er, dass die USA Pjöngjang am Besitz von Atomwaffen hindern wollen. Während Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un den Aufstieg zur „stärksten Atommacht“ der Welt beschwor, kehrte ein ranghoher UN-Vertreter nach eigenen Angaben mit positiven Signalen aus Pjöngjang zurück.

Bislang hatten US-Vertreter darauf bestanden, dass sich Pjöngjang vor etwaigen Verhandlungen zur Abkehr von der atomaren Rüstung bereit erklärt. Tillersons Worte könnten eine Abschwächung der Position bedeuten: „Lasst uns einfach treffen und meinetwegen über das Wetter reden und darüber sprechen, ob es ein viereckiger Tisch oder ein runder Tisch sein wird, wenn es das ist, was euch Freude bereitet“, sagte Tillerson bei der Veranstaltung der Politik-Organisation Atlantic Council.

„Es ist nicht realistisch zu sagen, wir reden nur, wenn ihr vorher euer Programm aufgebt“, sagte Tillerson. „Sie haben zu viel dafür investiert.“ Allerdings erinnerte der US-Chefdiplomat an anderer Stelle an die harte Haltung von US-Präsident Donald Trump gegenüber dem kommunistischen Staat: Die USA würden ihre wirtschaftlichen und diplomatischen Sanktionen gegen Nordkorea aufrecht erhalten, „bis die erste Bombe fällt“, warnte er.

Washington könne „ein nuklear bewaffnetes Nordkorea einfach nicht akzeptieren“, sagte Tillerson. Trump wolle sicherstellen, dass Pjöngjang keine Atomwaffen besitze, die das Territorium der USA treffen könnten.

Nordkorea soll zur „stärksten Atommacht“ der Welt werden

Kim bekräftigte unterdessen seine Entschlossenheit zur atomaren Aufrüstung: Er wolle sein Land zur „stärksten Atommacht“ der Welt machen, sagte er laut einem Bericht der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA vom Mittwoch (Ortszeit). In einer Rede vor Mitarbeitern des ballistischen Raketenprogramms sagte Kim, sein Land werde „siegreich“ voranschreiten und „die stärkste atomare und militärische Macht der Welt“ werden.

Der gerade aus Pjöngjang zurückgekehrte UN-Untergeneralsekretär für politische Angelegenheiten, Jeffrey Feltman, informierte am Dienstag den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York über seine Begegnung mit nordkoreanischen Regierungsvertretern. Diese hätten ihm gesagt, dass Nordkorea einen Krieg verhindern wolle – Gesprächsangebote hätten sie nicht gemacht. Feltman traf in Pjöngjang am Wochenende Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho und dessen Stellvertreter Pak Myong Kuk. Es war der erste Besuch eines ranghohen UN-Vertreters in Nordkorea seit 2011.

Feltman sagte, sein Besuch könne nur als ein Anfang angesehen werden. Die nordkoreanischen Gesprächspartner hätten sich die Argumente der UN-Delegation „ernsthaft angehört“. Sie hätten aber keine Angebote gemacht. „Ich denke, sie müssen mit ihrer eigenen Führung über das beraten, was wir gesagt haben.“ Er habe Pjöngjang dazu gedrängt, Signale auszusenden, dass es bereit für Verhandlungen sei. Er habe die Unterstützung der UNO angeboten. „Ich hoffe nun inständig, dass die Tür für eine Verhandlungslösung weit offen steht“, fügte Feltman hinzu.

Atomwaffentests trotz Sanktionen

Die Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang haben sich in den vergangenen Monaten massiv verschärft. Trump und Kim lieferten sich scharfe Verbalattacken, während Nordkorea ungeachtet von UN-Sanktionen seine Atom- und Raketentests fortsetzte.

Anfang September nahm Pjöngjang nach eigenen Angaben seinen sechsten und bisher gewaltigsten Atomwaffentest vor. Zudem testete Nordkorea zuletzt mehrfach Mittelstreckenraketen. Ende November feuerte Pjöngjang eine Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-15 ab und erklärte, das gesamte US-Festland befinde sich nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen. (afp)



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