US-Vizepräsident Pence: USA werden nicht mit Nordkorea verhandeln – Syrien-Angriff dient als Warnung
US-Vizepräsident Mike Pence hat am Mittwoch einen schärferen Ton gegenüber Nordkorea angeschlagen. Er sagte, dass das kommunistische Land die jüngsten US-Angriffe gegen Syrien und Afghanistan als Warnung betrachten soll. Die Entscheidung und Entschlossenheit von US-Präsident Donald Trump – gegen nordkoreanische „Provokationen“ vorzugehen – solle die dortige Führung besser nicht in Frage stellen.
Andere Vertreter des Weißen Hauses bekräftigten das, indem sie sagten, jedermann habe gesehen, dass die jüngsten Angriffe im Mittleren Osten beweisen, dass Trump „entscheidende“ Attacken durchführen kann, wenn er will.
Im Interview mit der „Washington Post“ sagte Pence außerdem: Die Trump-Regierung fordere von Nordkorea, seine nuklearen und ballistischen Raketenprogramme ohne jegliche Versprechen, oder direkter Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten aufzugeben.
„Ich denke, die Verhandlungen mit Nordkorea sind in den mehr als 25 Jahren kolossal gescheitert“, so Pence. „Wir glauben, dass wir durch Diskussionen und Verhandlungen mit den Nationen – ausgenommen Nordkorea – durchaus in der Lage sein werden, den wirtschaftlichen und diplomatischen Druck so weit zu erhöhen, dass Nordkorea endlich seine nuklearen Ambitionen und sein ballistisches Raketenprogramm aufgibt.“
Allianz mit Japan: „Grundpfeiler für Frieden und Sicherheit in Nordostasien“
Anfang der Woche legte der US-Vizepräsident ein Bekenntnis zur traditionellen Militärallianz mit Japan ab. Die Allianz der USA mit Japan sei „ein Grundpfeiler für Frieden und Sicherheit in Nordostasien“, sagte Pence am Dienstag bei einem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe in Tokio. Abe mahnte, den Nordkorea-Konflikt „friedlich“ zu lösen.
Der Konflikt um das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm hatte sich zuletzt verschärft. US-Präsident Donald Trump droht mit einem Alleingang gegen Nordkorea. Vergangene Woche schickte die US-Armee einen Flugzeugträger und mehrere Kriegsschiffe zur Koreanischen Halbinsel. Am Sonntag feuerte Nordkorea dann erneut eine Rakete ab, die allerdings kurz nach dem Start explodierte.
Nordkoreas Nachbarländer Südkorea und Japan sehen die zunehmenden Spannungen mit großer Sorge. Es sei für Japan von „größter Wichtigkeit“, die diplomatischen Bemühungen fortsetzen, um den Nordkorea-Konflikt „friedlich“ beizulegen, sagte Abe bei dem Treffen mit Pence. „Ein Dialog um des Dialogs willen“ sei aber „wertlos“, fügte Abe hinzu. Darum müsse auch weiterhin Druck ausgeübt werden.
Pence hatte zuvor während seines Besuchs in Südkorea gesagt, dass „alle Optionen auf dem Tisch“ lägen. Nordkorea solle die „Entschlossenheit“ von Präsident Trump und die Stärke des US-Militärs besser „nicht auf die Probe stellen“. Trump selbst sagte am Montag beim traditionellen Osterei-Rollen im Garten des Weißen Hauses, der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un solle sich „benehmen“.
Trotz der Warnungen drohte Nordkorea mit weiteren Raketentest. „Wir werden weitere Raketentests vornehmen – auf einer wöchentlichen, monatlichen und jährlichen Basis“, sagte der nordkoreanische Vize-Außenminister Han Song Ryol dem britischen Rundfunksender BBC in einem Interview. Sollten die USA dagegen vorgehen, sei Nordkorea zu einem „totalen Krieg“ bereit.
Am Montag hatte bereits Pjöngjangs stellvertretender Botschafter bei der UNO gesagt, sein Land sei bereit, auf „jegliche Art von Krieg“ seitens der USA zu reagieren. Wenn Washington auf ein militärisches Vorgehen etwa mit Atomwaffen und Interkontinentalraketen zurückgreife, werde die Demokratische Volksrepublik Korea darauf ebenfalls militärisch antworten, ergänzte der Diplomat Kim In Ryong.
Nordkorea hat seit 2006 nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. (so/afp)
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