US-Gesandter: Dschihadisten in Mossul sitzen in der Falle

"Mehr als ein Drittel von West-Mossul ist unter Kontrolle unserer Einheiten", so General Maan al-Saadi von der irakischen Anti-Terror-Eliteeinheit CTS. US-Beauftragter Brett McGurk sagt, die IS-Dschihadisten in Mossul sitzen "in der Falle".
Titelbild
Sunnitische Kämpfer im irakischen Mossul helfen die Stadt vom IS zu befreien.Foto: AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images
Epoch Times13. März 2017

Die IS-Dschihadisten in Mossul sitzen nach dem Vormarsch der irakischen Regierungstruppen laut dem US-Beauftragten Brett McGurk „in der Falle“.

Die neunte irakische Armeedivision habe in der Nacht zum Sonntag „die letzte Ausfallstraße aus Mossul abgeriegelt“, sagte McGurk vor Journalisten in Bagdad. „Wir legen es darauf an, sie in Mossul nicht nur zu besiegen, sondern sicherzustellen, dass diese Typen nicht entkommen können.“

Seit dem Beginn ihrer Offensive in West-Mossul vor knapp einem Monat hat die irakische Armee nach eigenen Angaben große militärische Erfolge erzielt. Rund ein Drittel von West-Mossul sei von der Dschihadistenmiliz IS zurückerobert worden, erklärte ein Armeevertreter. Aus Rücksicht auf die Zivilbevölkerung müssten die Einheiten allerdings behutsam vorgehen.

„Mehr als ein Drittel von West-Mossul ist unter Kontrolle unserer Einheiten“, sagte General Maan al-Saadi von der irakischen Anti-Terror-Eliteeinheit CTS der Nachrichtenagentur AFP. Beim Vorrücken dürften die Armee und ihre Verbündeten allerdings nicht überstürzt vorgehen. Um keine Dschihadisten-Nester in ihrem Rücken zu haben, müssten sie eingenommene Gebiete genau kontrollieren, IS-Kämpfer unter den Einwohnern aufspüren und von den Dschihadisten zurückgelassene Sprengsätze entschärfen.

Auch der Sprecher des gemeinsamen Einsatzkommandos, Jahja Rasul, hob hervor, dass der Kampf gegen den IS schwierig sei: „Wir kämpfen gegen einen irregulären Feind, der sich unter Zivilisten versteckt und Sprengsätze, Heckenschützen und Selbstmordattentäter einsetzt.“ Es gehe der irakischen Armee bei ihrem Einsatz darum, das Leben von Zivilisten zu schützen.

Am Wochenende kämpfte die irakische Armee in den Vierteln al-Dschadida und al-Aghawat sowie in Bab al-Tub in der Nähe der Altstadt von Mossul. Die Regierungstruppen hatten am 19. Februar eine Offensive zur Rückeroberung von West-Mossul aus der Hand des IS gestartet. Ende Januar nahmen sie nach gut dreimonatigen Kämpfen den Ostteil der zweitgrößten irakischen Stadt ein.

Im berüchtigten Badusch-Gefängnis bei Mossul wurde am Wochenende offenbar ein Massengrab mit hunderten IS-Opfern entdeckt. Die mit der Armee verbündeten schiitischen Milizionäre der Haschd al-Schaabi (Volksmobilisierungseinheiten) teilten mit, sie hätten die sterblichen Überreste von etwa 500 Menschen entdeckt, die vom IS getötet worden seien. Eine unabhängige Bestätigung gab es zunächst nicht.

Laut einem 2015 veröffentlichten UN-Bericht hatte der IS nach der Eroberung des Badusch-Gefängnisses im Juni 2014 rund 600 Männer umgebracht. In dem Gefängnis hielt der IS nach Angaben der irakischen Abgeordneten Vian Dachil rund 500 Frauen der jesidischen Minderheit gefangen, die als Sex-Sklavinnen missbraucht worden seien. Die Männer dieser religiösen Minderheit wurden umgebracht.

Trotz der andauernden Kämpfe in Mossul rief der irakische Regierungschef Haider al-Abadi in Deutschland lebende Iraker zur Rückkehr auf. „Es ist in unserem Interesse, dass unsere Landsleute zurückkommen“, sagte er der „Bild“-Zeitung. „Wir möchten nicht, dass unsere Leute das Land verlassen müssen, dass sie Flüchtlinge sein müssen.“ (afp)



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