US-Elite-Internat deckt Missbrauchsfälle aus Jahrzehnten auf
An einem US-Elite-Internat, das Prominente wie Ex-Präsident John F. Kennedy, Schauspieler Michael Douglas und Präsidententochter Ivanka Trump besuchten, hat es jahrzehntelang sexuelle Übergriffe gegeben. Die Schule Choate Rosemary Hall in Wallingford im Bundesstaat Connecticut entschuldigte sich für die Vorfälle, die sich im Zeitraum von 1963 bis 2010 ereigneten. In einem Bericht sind Missbrauchsfälle durch zwölf frühere Lehrer aufgelistet.
Die Schule hatte nach entsprechenden Vorwürfen und nach der Häufung von Berichten über sexuellen Missbrauch an anderen US-Privatschulen eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Den nun veröffentlichten Ergebnissen zufolge gab es an dem Internat die meisten Missbrauchsfälle in den 80er Jahren. Die Opfer seien sowohl Mädchen als auch Jungen gewesen. Gegen derzeit an der Schule tätige Mitarbeiter lägen keine Vorwürfe vor.
Dem Bericht zufolge sagten ehemalige Schüler aus, dass sie mit „intimen Küssen, intimen Berührungen und Geschlechtsverkehr“ belästigt wurden. Die Schule sei mal mehr, mal weniger entschlossen gegen die Beschuldigten vorgegangen. Viele der beschuldigten Mitarbeiter durften an der Schule bleiben, andere setzten ihre Tätigkeit an anderen Schulen fort. Keiner der Fälle wurde der Polizei gemeldet.
In dem 48-seitigen Bericht wird beispielsweise der Fall eines Spanischlehrers erwähnt, der nach der sexuellen Belästigung einer 17-jährigen Schülerin während einer Klassenfahrt nach Costa Rica entlassen wurde. Eine Schülerin steckte sich den Angaben zufolge bei einem Englischlehrer mit Herpes an. Ein Kunstlehrer weigerte sich demnach Kondome zu benutzen und zwang eine Schülerin, die Pille zu nehmen. Der Schulleiter nannte den Bericht „verheerend“ und entschuldigte sich am Donnerstag in einem Brief für die Vorgänge an dem Internat. (afp)
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