UNO kritisiert Massenhinrichtung von 38 Islamisten im Irak – darunter ein Schwede
Nach der Massenhinrichtung von 38 mutmaßlichen Dschihadisten haben die Vereinten Nationen den Irak dazu aufgerufen, vorerst keine Todesurteile mehr zu vollstrecken.
Die irakische Justizbehörden müssten ein sofortiges Moratorium verhängen und das Strafrechtssystem „dringend und umfassend“ untersuchen, forderte Liz Throssell, eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, in Genf. „Wir sind zutiefst schockiert und erschüttert von der Massenhinrichtung am Donnerstag“, sagte sie.
Throssell bestätigte, dass es sich bei allen im Gefängnis der südirakischen Stadt Nassirija Gehängten um Männer gehandelt habe, die wegen „Straftaten im Zusammenhang mit Terrorismus“ verurteilt worden seien. Es sei jedoch „äußerst zweifelhaft“, dass sie alle ein ordentliches Verfahren erhalten hätten.
Am Donnerstag hatten örtliche Behörden mitgeteilt, dass die verurteilten Anhänger der Terrororganisation Al-Kaida oder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Anwesenheit von Justizminister Haider al-Sameli erhängt wurden. Aus Gefängniskreisen verlautete, bei allen Hingerichteten habe es sich um Iraker gehandelt. Darunter sei jedoch auch ein Mann gewesen, der auch die schwedische Staatsangehörigkeit besaß.
Schweden bestellte für Freitag den irakischen Botschafter in das Außenministerium. Ministerin Margot Wallström kritisierte die Todesstrafe als „unmenschlich und grausam“. Sie habe zuvor von Bagdad verlangt, dass die Strafe in eine Gefängnisstrafe umgewandelt werde. Dem Ministerium zufolge lebte der Mann im Irak und wurde dort im Jahr 2010 verurteilt.
In demselben Gefängnis in Nassirija waren am 25. September 42 zum Tode verurteilte Häftlinge gehängt worden. Insgesamt wisse die UNO von 106 Hinrichtungen im Irak in diesem Jahr, hieß es.
Die UNO sowie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International haben sich wiederholt besorgt über die hohe Zahl an Hinrichtungen im Irak geäußert. Nach China, dem Iran und Saudi-Arabien zählt der Irak zu den Ländern, in denen die meisten Todesurteile vollstreckt werden. (afp)
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