Türkei, Iran, Afghanistan: Proteste in muslimischen Ländern gegen Trumps Jerusalem-Entscheidung

In mehreren muslimischen Ländern haben tausende Menschen nach dem Freitagsgebet gegen die US-Entscheidung zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels protestiert. Demonstrationen gab es etwa in der Türkei, dem Iran und Afghanistan.
Titelbild
Wütende Muslime.Foto: MOHAMMED ABED/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Dezember 2017

In mehreren muslimischen Ländern haben am Freitag tausende Menschen nach dem Freitagsgebet gegen die US-Entscheidung zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels protestiert.

In Istanbul zogen tausende Türken  durch das konservative Viertel Fatih und hielten Plakate mit der Aufschrift „Jerusalem ist unsere Ehre“ und „Nieder mit Amerika, nieder mit Israel“ hoch. Viele schwenkten palästinensische Flaggen, während sie Slogans gegen Israel und die USA riefen.

„Ob Amerika Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennt, ist egal, für uns ist das null und nichtig“, sagte die Studentin Merve. Die Worte von US-Präsident Donald Trump seien „leer und bedeutungslos“, sagte sie mit Blick auf dessen Entscheidung am Mittwoch, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen. „Wann immer wir auf einer Karte den Namen Israel sehen, streichen wir es durch und schreiben Palästina“, sagte die Studentin.

Der 17-jährige Doguhan sagte, er sei gekommen, um die „Einheit und Stärke“ der Muslime zu zeigen. Auch der Demonstrant Sadik Cakmak sagte, er wolle seinen „palästinensischen Brüdern“ versichern, dass sie nicht allein seien. „Die Türkei tut, was notwendig ist. Wir haben volles Vertrauen in die Leute, die uns regieren“, sagte er. Die Türkei hat wie andere Staaten der Region Trumps Entscheidung scharf verurteilt.

Auch im Iran gingen mehrere tausend Menschen aus Protest gegen Trump auf die Straße. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder der Proteste in der Hauptstadt Teheran und weiteren Städten nach dem Freitagsgebet. „Tod den USA“, „Tod Israel“ skandierten die Demonstranten, einige verbrannten die Flaggen der USA und Israels.

Der Imam in der größten Moschee Teherans, Ahmed Chatami, rief die Palästinenser zum Aufstand auf. Trump habe bewiesen, dass nur die Intifada die Lösung des Problems sein könne, sagte Chatami beim Freitagsgebet in der Mossala-Moschee. Zugleich warnte er, Israel sei in der Reichweite iranischer Raketen.

In der afghanischen Hauptstadt Kabul protestierten ebenfalls mehr als tausend Muslime gegen die USA. Neben den Fahnen der USA und Israels wurden auch Puppen verbrannt, die Trump darstellten. Einige dutzend Demonstranten versuchten, in die schwer geschützte US-Botschaft einzudringen, wurden jedoch schnell von afghanischen Sicherheitskräften zurückgedrängt.

In der westafghanischen Stadt Herat forderten rund 2500 Demonstranten, Trump solle seine Entscheidung zurücknehmen. Etwa 500 Menschen gingen aus Protest gegen die USA in der nordöstlichen Stadt Kundus auf die Straße, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. (afp)



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