Trumps neuer Pressechef will „dramatische Maßnahmen“ gegen interne Leaks

Der neue Kommunikations-Chef im Weißen Haus will „dramatische Maßnahmen ergreifen“ gegen die ständigen internen Leaks. Kurz zuvor kam vom US-Präsidenten ein Rundumschlag per Twitter.
Titelbild
US-Präsident Donald Trump.Foto: Brigitte N. Brantley/dpa
Von 23. Juli 2017

Ständige Leaks von internen Informationen seien „nicht fair“ gegenüber dem US-Präsidenten und Amerika. Das sagte Anthony Scaramucci, der neue Kommunikations-Chef des Weißen Hauses, am Sonntag auf „Fox News“.

Ich werde dramatische Maßnahmen ergreifen, um diese Leaks zu stoppen“, so Trumps neuer Pressechef. Zwar habe er keinen Einfluss auf Leaks anderer US-Regierungsagenturen. Aber in der Kommunikations-Abteilung des Weißen Hauses werde er jeden feuern, der sich nicht an die Spielregeln halte: „Jeder kann bleiben, wenn er das Protokoll gegen die Leaks einhält“, so Scarramucci.

Nachdem Scaramucci ernannt worden war, sickerten wieder Insider-Berichte durch. Demnach sei Pressesprecher Sean Spicer wegen Scarramuccis Ernennung gegangen.

Verhältnis zu Medien soll besser werden

Scarramucci sagte auf Fox, dass er das Verhältnis zwischen Medien und Weißem Haus verbessern wolle. „Es gibt leider einige Fake News“, sagte er. Bestimmte Leute in den Medien würden „Dinge übertreiben oder fabrizieren“. Er wolle Soziale Medien und Trumps Kommunikations-Talent nutzen, um negativen Geschichten entgegen zu treten.

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Außerdem sagte Scaramucci, die „Situation“ mit Russland sei „übermäßig aufgebläht“ worden. Das Weiße Haus wolle sie „deeskalieren“. Das Treffen mit der russischen Anwältin von Trump jr. sei „ein Nichtereignis“ gewesen.

Dann beleuchtete Scaramucci auch noch den Bericht der „Washington Post“, wonach Trumps juristisches Team nach Wegen suche, wie der Präsident sich selbst oder andere Begnadigen könne. „Er hat niemand zu begnadigen. Er hat nichts falsches getan. Er [Trump] habe lediglich über die Macht der Begnadigung gesprochen“, so der neue Pressechef.

Trumps neuestes Twitter-Gewitter

Trump hatte am Samstag über Begnadigung getwittert:

Während sich alle einig sind, dass der US-Präsident die komplette Macht zu begnadigen hat, warum drüber nachdenken, solange die einzigen Verbrechen LEAKS gegen uns sind.“

Aber das war nicht der einzige spektakuläre Tweet des US-Präsidenten.

„New York Times vereitelte Tötung Al-Baghdadis“

Trump warf der „New York Times“ (NYT) gestern auf Twitter vor, den Tod des Terroristenführers Al-Baghdadi vereitelt zu haben. Ob der Chef des „Islamischen Staats“ noch lebt ist fraglich, sein Tod wurde schon öfter gemeldet. Erst am Freitag hatte US-Verteidigungsminister James Mattis laut „NYT“ gesagt, er glaube, das Al-Baghdadi noch lebe. Man sei hinter ihm her.

Trump twitterte:

Die versagende New York Times hat den US-Versuch vereitelt, den meistgesuchten Terroristen der Welt, Al-Baghdadi, zu töten. [Das ist] ihre kranke Agenda bezüglich Nationale Sicherheit.“

Zuvor hatte Trump Enthüllungen der Washington Post über seinen Justizminister kritisiert:

Ein neues GEHEIMDIENST LEAK der Amazon Washington Post, diesmal gegen [Justizminister] Jeff Sessions. Diese illegalen Leaks, wie das von Comey, müssen aufhören!“

Über seinen gegangenen Pressesprecher twitterte Trump schließlich:

Sean Spicer ist ein wundervoller Mensch, der enorm viel Misshandlung durch die Fake News Medien eingesteckt hat – aber seine Zukunft ist strahlend!”

Der neue Pressechef Scaramucci ist ein Ex-Mitarbeiter von Goldman Sachs. Gestern löschte er auf seinem eigenen Twitter alle Tweets, die eine „Ablenkung“ für seinen zukünftigen Job darstellen könnten, darunter auch Kritik an Trump.

 



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