Trump: USA verlieren Milliarden Dollar im Handel deshalb sind Handelskriege „gut und leicht zu gewinnen“

"Wenn ein Land viele Milliarden Dollar im Handel mit quasi jedem Land verliert, mit dem es Geschäfte macht, sind Handelskriege gut, und einfach zu gewinnen," so US-Präsident Donald Trump.
Titelbild
Container hinter einem Zaun.Foto: takenobu/iStock
Epoch Times2. März 2018

Im Streit um angekündigte Strafzölle auf Stahl und Aluminium schreibt US-Präsident Donald Trump am Freitag auf Twitter: Handelskriege seien „gut und leicht zu gewinnen“.

Er reagierte damit auf scharfe Kritik an seiner Ankündigung, Importe von Stahl und Aluminium in die USA mit hohen Strafzöllen zu belegen.

Trump schrieb:

Wenn ein Land viele Milliarden Dollar im Handel mit quasi jedem Land verliert, mit dem es Geschäfte macht, sind Handelskriege gut, und einfach zu gewinnen. Wenn die USA zum Beispiel ein Handelsdefizit von 100 Milliarden Dollar mit einem anderen Land haben, und dieses unschuldig tut, dann höre auf mit dem Handel.“

Die USA würden in dem Fall „groß gewinnen. Es ist einfach!“

Trump hatte am Donnerstag Strafzölle auf den Import von Stahl und Aluminium in die USA angekündigt. Durch die Schutzzölle könnten US-Unternehmen deutlich wachsen und neue Jobs schaffen, begründete er den Schritt. Kritik daran kam unter anderem von der EU und China. Die EU kündigte eine „entschlossene“ Reaktion an.

„Erhebliche“ Verunsicherung in Deutschland

Auch Deutschland kritisiert den Schritt: bei deutschen Unternehmen führe die Entscheidung zu „erheblicher“ Verunsicherung, erklärte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. „Gerade die hoch-internationalisierte deutsche Wirtschaft ist auf offene Märkte und ein funktionierendes Welthandelssystem angewiesen“. Der Hang zu „Protektionismus ist schädlich für den Welthandel“.

Die EU solle nun gemeinsam mit internationalen Partnern bei der Welthandelsorganisation (WTO) und mit eigenen Maßnahmen „mit Augenmaß“ gegen die US-Entscheidung vorgehen, forderte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Zugleich müsse der Gesprächskanal nach Washington offen gehalten werden.

Gabriel sieht durch US-Strafzölle Arbeitsplätze in Europa bedroht

Unterdessen hat Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) „mit größter Sorge“ auf die Ankündigung von Trump reagiert. „Ein solcher weltweiter US-Rundumschlag würde gerade unsere Exporte und Arbeitsplätze mit am Stärksten betreffen“, sagte Gabriel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die EU müsse auf die Strafzölle, die Tausende Arbeitsplätze in Europa gefährdeten, „mit Entschiedenheit reagieren“.

Eine schwere handelspolitische Auseinandersetzung sei allerdings weder im Interesse Europas noch der USA. „Deshalb hoffe ich, dass Präsident Trump seine Ankündigung noch einmal überdenkt“, sagte der Außenminister. „Wir müssen alles dafür tun einen internationalen Handelskonflikt zu vermeiden.“

Die deutsche und europäische Stahl- und Aluminiumindustrie betreibe keinen unfairen Wettbewerb mit Dumpingpreisen, betonte Gabriel. Auch sei die Begründung der Strafmaßnahme mit nationalen Sicherheitsinteressen der USA besonders gegenüber EU- und Nato-Partnern überhaupt nicht nachvollziehbar.

China kritisiert geplante Strafzölle

Auch China hat die Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium kritisiert. „Wenn alle Länder dem Beispiel der Vereinigten Staaten folgen, wird das unzweifelhaft ernsthafte Folgen für die Welthandelsordnung haben“, sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministerium, Hua Chunying, am Freitag in Peking.

Die US-Regierung solle sich bei der Anwendung von Schutzinstrumenten für den Handel „in Zurückhaltung üben“. (afp/dts/dpa/so)



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