Trump-Bannon-Streit: War das Treffen zwischen Trump Jr. und russischer Anwältin eine Falle Clintons?

Tappte Donald Trump Junior in eine Falle von Hillary Clinton, als er sich während des Wahlkampfes mit einer russischen Anwältin traf? Einige Indizien sprechen dafür. Wieso durfte die Anwältin überhaupt im Land sein? Sie hatte kein Visum.
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Präsident Donald Trump in der Rotunda im Capitol von Utah in Salt Lake City, Dezember 2017.Foto: George Frey/Getty Images
Von 6. Januar 2018

Steve Bannon, ehemaliger Chefstratege von Trump und Chef des Nachrichtenportals „Breitbart“ trat bis vor kurzem als Unterstützer von Donald Trump auf – nun wendet er sich gegen ihn. Ein Leser von „Breitbart“ schreibt:

„Von Bannon und seinen Spielen habe ich genug.“ Und: „Er ist ein irrer Dummkopf. Mit dieser Seite [Breitbart] bin ich fertig.“

Oder auch (Quelle: „Breitbart“): „Was für eine feige Art, sich zu rächen – Bannon sollte sich besser JETZT äußern“, schrieb ein anderer Leser.

Bannon wurde im vergangenen Januar zum Hauptberater des Präsidenten ernannt. Kurz nachdem er im August entlassen wurde und die Administration verließ, ging er als Vorstandsvorsitzender zurück zu Breitbart.

Was ist der Hintergrund?

Steve Bannon wird im Buch über Trump zitiert. Geschrieben ist es von Michael Wolff unter dem Titel „Fire and Fury: Inside the Trump White House“ (Feuer und Wut: In Trumps Weißem Haus). Dort habe Bannon geäußert: Trumps ältester Sohn Donald Trump Junior sei „verräterisch“ und „unpatriotisch“.

Die Äußerung fiel im Zusammenhang mit einem Treffen zwischen mehreren Mitgliedern des Wahlkampfteams mit der russischen Anwältin Natalia Weselnitskaja.

Breitbart veröffentlichte dazu einen kurzen Artikel, doch schon vier Stunden nach der Veröffentlichung hatte er 12.000 User-Kommentare.

Einer der Top-User-Kommentare lautet: „Ich habe Trump gewählt… Ich habe nicht Bannon gewählt.“ Der Leser fügte hinzu: „Ich bleibe bei Trump, danke.“

„Ich habe den Leuten ja gesagt, dass Bannon auf einem Ego-Trip ist. Er ist so jemand, der anderen in den Rücken fällt“, schrieb ein anderer Leser. „Die Familie redet nicht mit Fremden. Sch**ßt auf euren Bannon!“

„Ein dummer Schritt von Steve. Das muss er zurücknehmen oder er und Trump sind fertig miteinander“, so die Bewertung eines Lesers auf Breitbart. „CNN hat die Story schon als Eilmeldung gebracht. Wetten, dass andere liberale Abnehmer das totschlagen werden. Warum, Steve?“

Trump: Bannon hat „den Verstand verloren“

Trump reagierte am Mittwoch mit einem Statement, in dem er unter anderen sagte, Bannon habe nach Verlassen des Weißen Hauses „den Verstand verloren“.

Steve Bannon hat mit mir oder meiner Präsidentschaft nichts zu tun. Als er gefeuert wurde, hat er nicht nur seinen Job verloren, sondern auch seinen Verstand“, so der US-Präsident.

Außerdem sei Steve wenig an Trumps Wahlsieg beteiligt gewesen. „[Der Wahlsieg] kam von den vergessenen Männern und Frauen dieses Landes“, so Trump weiter.

Steve tut so, als wäre er im Krieg mit den Medien, die er die ‚Oppositionspartei‘ nennt. Aber seine Zeit im Weißen Haus verbrachte er damit, Falschinformationen an die Medien weiterzuleiten, um sich selbst viel wichtiger erscheinen zu lassen als er war. Das ist das Einzige, in dem er gut ist“, fügte der US-Präsident hinzu.

Zudem habe Steve äußerst selten Gespräche unter vier Augen mit ihm geführt, so Trump. „Er tut nur so, als hätte er Einfluss gehabt, um ein paar Leute ohne Zugang oder Informationen reinzulegen. Denen half er dann beim Schreiben verlogener Bücher.“

Treffen mit Weselnitskaja untersucht – kein Fehlverhalten festgestellt

Bannons Vorwürfe zielen auf ein Treffen zwischen Mitgliedern von Trumps Wahlkampfteam und der russischen Anwältin Weselnitskaja.

Die Details des Meetings sind sorgfältig untersucht worden, dabei konnte kein Fehlverhalten festgestellt werden. Trotzdem bezeichnete Bannon das Treffen als „verräterisch“.

Donald Trump Junior, Sohn des Präsidenten, der daran teilnahm, sagte aus, er habe dem Treffen zugestimmt, weil er davon ausgegangen sei, die Juristin Weselnitskaja würde schädliche Informationen über Hillary Clinton liefern, die während des Wahlkampfes nützlich gewesen wären.

Wieso durfte Weselnitskaja überhaupt einreisen?

Inwiefern die Juristin Natalia Weselnitskaja überhaupt zur Einreise in die USA berechtigt war, ist vollkommen unbeantwortet.

Entsprechend des „Foreign Agent Registration Act“ (Beschluss zur Registrierung ausländischer Agenten) wäre sie verpflichtet gewesen, sich als Lobbyistin registrieren zu lassen. Am 15. Juli 2016 wurde sie beim Justizministerium der Vereinigten Staaten angezeigt, da sie der Registrierung nicht nachgekommen war.

Der republikanische Senator des US-Staates Iowa und Vorsitzender vom Rechtsausschuss des Senats, Chuck Grassley, forderte bereits am 11. Juli Informationen dazu an. Er wollte wissen, wieso Weselnitskaja erlaubt wurde, die USA ohne ein Visum zu betreten.

Senator Grassley wendet sich in seiner Anfrage sowohl an das Innen- als auch an das Außenministerium. Nach seinen Informationen wurde das Visum für Weselnitskaja ursprünglich abgelehnt. 2015 habe Weselnitskaja dann per „Parole Letter“ -– einer Ausnahmeregelung, die von „hoher Stelle“ ausgesprochen wird – einreisen dürfen, um an einer Gerichtsverhandlung in den USA teilzunehmen.

Am 7. Januar 2016 lief Weselnitskajas „Parole Letter“ für die USA aus. Der Antrag auf Verlängerung wurde bereits am 4. Januar 2016 abgelehnt.

Nun stellt sich die bedenkliche Frage, ob es die Obama-Administration war, die ihr [Weselnitskaja] erlaubte, im Land zu bleiben und wenn ja: warum?“, fragt Senator Grassley in seinem Schreiben.

War Weselnitskaja im Auftrag Clintons unterwegs?

Mit Berufung auf eine vertrauliche Quelle sowie Gerichtsdokumente berichtete „Fox News“ am 7. November 2017, dass Weselnitskaja außerdem mit dem Co-Gründer von „Fusion GPS“, Glenn Simpson, gesprochen habe – und zwar sowohl vor als auch nach ihrem Treffen mit Trump Junior am 9. Juni 2016.

„Fusion GPS“ erhielt Gelder aus Hillary Clintons Wahlkampfmitteln und weitere Gelder flossen dem Unternehmen durch die nationale Organisation der Demokratischen Partei zu.

„Fusion GPS“ hatte einen besonderen Auftrag: Die Profis sollten einen skandalösen Bericht über den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump produzieren.

Derzeit untersucht der Kongress, ob das sogenannte „Trump Dossier“ von FBI-Agenten benutzt wurde, um die Ermächtigung zur Abhörung von Trumps Wahlkampagne zu erhalten.

Hillary Clinton bei einer Rede auf einem Treffen in Los Angeles mit dem „Girls Build Leadership Summit“, 15. Dezember 2017. Foto: Alberto E. Rodriguez/Getty Images

Weselnitskaja betrieb Lobby-Arbeit gegen „Magnitsky Act“

Wie sich herausstellte, war die russische Anwältin verdeckt als Lobbyistin tätig. Im Auftrag der russischen Firma Prevezon sollte sie auch einen Widerruf des „Magnitsky Acts“ erwirken.

Der „Magnitsky Act“ erlaubt Sanktionen gegen russische Beamte, die mutmaßlich mit dem Tod des russischen Anwaltes Sergei Magnitski in Verbindung stehen. Im Zuge der Sanktionen kann ihr ausländisches Vermögen eingefroren werden. Magnitski starb 2009 in einem russischen Gefängnis, nachdem er zuvor gefoltert worden sein soll.

Das Original erschien am 3. Januar auf der Seite der englischen EPOCH TIMES. (Deutsche Bearbeitung von lw und as)

Mehr dazu:

US-Doku Agenda Teil 1: Ein böser Plan? – Wie der Untergang der Moral eine ganze Gesellschaft zerstört

US-Doku: „Agenda 2: Die Meister der Täuschung“ – Ein „Trojanisches Pferd“ untergräbt die Freiheit



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