Trumps Luftschlag traf die CIA – Putin wurde vorgewarnt und aktivierte die Luftabwehr NICHT

Nach Donald Trumps Luftschlag in Syrien haben seine Gegner ein Problem: Sie müssen ihn nun öffentlich gut finden.
Titelbild
Wladimir Putin und Donald Trump.Foto: Adam Berry / Getty und Mandel Ngan / AFP / Getty
Von 8. April 2017

Vieles deutet darauf hin, dass Trumps Reaktion auf den angeblichen Giftgas-Angriff am Dienstag ein Schachzug gegen die US-Geheimdienste war und von Russland unterstützt wurde.

Die US-Angriffe am Donnerstagabend richteten sich auf einen Flugplatz im syrischen Homs, doch die Landebahn blieb nahezu unversehrt. Schon am späten Freitag nachmittag konnten syrische Jets dort wieder starten und landen.

US-Präsident Trump twitterte eine Begründung, warum die Landebahn „normalerweise“  nicht getroffen würde – sie sei zu leicht zu reparieren.

Der Luftwaffenstützpunkt, der im Kampf gegen den IS gebraucht wird, ist noch betriebsfähig. Trotzdem wurden Menschen getötet und mehrere verwundet. Sechs Flugzeuge des russischen Typs MiG-23 wurden zerstört, außerdem ein Lagerhaus, ein Trainingsgebäude, eine Kantine und eine Radarstation.

USA warnten Russland

Russland wurde vor dem Angriff gewarnt und die russischen Beamten wiederum warnten Syrien. Pentagon-Sprecher Jeff Davis sagte: „Die russischen Truppen wurden im Vorfeld des Schlags über die eingerichtete Konfliktentschärfungs-Leitung benachrichtigt.“

Und weiter: „US-Militärplaner trafen Vorkehrungen, um das Risiko für russische oder syrische Mitarbeiter auf dem Flugplatz zu minimieren.“ Auch die russische Agentur TASS bestätigte die Vorwarnung.

Syrien rechnete damit

Eine syrische Quelle erklärte gegenüber AFP, man habe Vorbereitungen getroffen und zwar „in mehr als einem Militärstützpunkt“: „Wir hörten von der amerikanischen Bedrohung und erwarteten die Bombardierung syrischen Territoriums.“

Die Assad-Regierung nannte den Angriff „eklatante Aggression“, sagte aber nicht „Kriegsakt“.

Merkwürdig war, dass weder die Russen noch die Syrer ihre Luftabwehr aktivierten um die Einschläge der US-Raketen zu verhindern. Am Morgen danach meldete TASS, dass die russische Luftabwehr 24 Stunden aktiv sei und Putin  schickte „umgehend“ ein mit Raketen bestücktes Kampfschiff vor die syrische Küste.

Kleinste militärische Option

Für Trump war es laut „New York Times“ die „begrenzteste“ militärische Option, die man ihm vorgeschlagen hatte.

Was es Trump nützt

Wenn Trump auf den Militärschlag verzichtet hätte, aber nächste Woche durch seinen Außenminister Tillerson in Russland versuchen würde, eine Koalition gegen den IS zu schmieden, würden die Neokonservativen im Kongress weiterhin öffentlich behaupten, er wäre eine „russische Marionette“.

John McCain und Lindsey Graham wurde nun effektiv der Wind aus den Segeln genommen. Sie müssen über den Luftschlag jubeln.

Nach dem Schlag kann Trump jetzt die Spannungen mit Moskau „deeskalieren“, und eine Koalition aufbauen, die den IS, und nicht Assad, bekämpft.

Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten analysierten, dass die Geschichte ein Schachzug gewesen sein könnte, mit dem Trump die Geheimdienste ausbooten wollte, die ihm zu Hause in den USA, in Syrien und weltweit im Weg stehen. Denn die CIA und der „Deep State“ haben nun ein Problem: Sie müssen ihren Todfeind plötzlich gut finden – zumindest in der Öffentlichkeit.

Ein CNN-Moderator ging bereits so weit zu sagen: „Ich denke, Donald Trump wurde gestern Abend zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Ich denke, das war wirklich ein großer Augenblick.“ Trump habe eine interessante Metamorphose durchlaufen und sei erwachsen geworden. Zerohedge berichtete.

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Alles nur Theater?

Trumps Pressesprecher Sean Spicer hatte bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus detailliert den Beratungsprozess beschrieben, in dem Trump dazu kam, den Luftschlag gegen die Assad-Armee zu befehlen. Dabei betonte er, dass der Präsident wohldurchdacht und informiert gehandelt habe – aber er zeichnete auch ein Bild des emotionalen Trump, den der Giftgasangriff auf Frauen und Kinder sehr erschüttert habe.

„Von Anfang an war es sehr, sehr verstörend, tragisch und aufwühlend für ihn“, sagte Spicer wörtlich. (Mehr dazu HIER.)

Ob Trump denn kein bisschen skeptisch gewesen sei bezüglich der schnellen Beschuldigung Assads, fragte ein Journalist. „Nein“, so Spicer.

Plötzlicher Gesinnungswandel

Gesetzt den Fall, der Angriff wäre das gewesen, was er oberflächlich scheint, dann hätte Trump innerhalb einer Woche einen dramatischen Gesinnungswandel durchgemacht, der alles, was er im Wahlkampf und den vergangenen Jahren sagte und twitterte, ad absurdum führt. Nicht umsonst reagieren Trump-Wähler jetzt verstört.

Wie passt das also zusammen? Noch vor wenigen Tagen hatte US-Außenminister Tillerson erklärt, dass Assad an der Macht bleiben könne und sein Schicksal die Entscheidung des syrischen Volks sei.

Am Dienstag nach dem Giftgas-Vorfall sagte Trump jedoch sofort: „Es ist sehr gut möglich – und bereits geschehen – dass sich meine Haltung gegenüber Syrien und Assad sehr geändert hat.“

Unstimmigkeiten um Giftgas-Angriff

Die Sache mit dem Giftgas-Angriff wird von vielen Seiten angezweifelt.

In ARD und ZDF wurde berichtet, dass überhaupt nicht klar sei, wer den Angriff am Dienstag wann verübte, der 86 Menschen, darunter 27 Kinder, tötete.

Syriens Außenminister Al-Muallim erklärte, der Angriff der syrischen Luftwaffe sei am Dienstag gegen 11.30 Uhr am Vormittag erfolgt. „Zahlreiche Bilder von Opfern sowie Berichte von Aktivisten hatten jedoch schon mehrere Stunden vorher in den sozialen Medien kursiert“, berichtete „Heute.de“. Augenzeugen aus Chan Scheichun hätten zudem von Luftangriffen am Dienstagmorgen berichtet.

Die ehemalige UN-Beauftragte für Abrüstung, Angela Kane, sagte Freitagabend in der ARD, dass ein Giftgasangriff nicht endgültig bewiesen sei. Bislang gäbe es nur Testergebnisse EINES türkischen Labors, von dem unbekannt sei, ob es für solche Tests überhaupt ausgerüstet sei. „Das kann man also als hundertprozentigen Beweis nicht verfassen“, so Kane laut AFP.

Unklug für Assad

Warum sollte Assads Armee trotz militärischer und diplomatischer Erfolge in den vergangen Monaten einen Giftgasangriff verüben? Für Assad wäre das strategisch äußert unklug gewesen. US-Politiker Ron Paul sagte deshalb, es bestehe „Null Chance“, dass Assad dies absichtlich getan habe.

Vieles deutet auf eine Operation unter falscher Flagge hin, die von einem anderen Urheber kam. Die staatstreue syrische Zeitung „Al-Watan“ machte zum Beispiel die Türkei verantwortlich. Assad habe kein Interesse an einem Giftgasangriff, nachdem er endlich von den USA Anerkennung erfahren hätte. Ankara aber sei die Annäherung zwischen Damaskus und Washington ein Dorn im Auge gewesen, so das Blatt.

Dass der Giftgas-Angriff so umstritten ist, mache Trumps scharfe Reaktion darauf umso merkwürdiger.

Eine Falle für die CIA?

Sollte nun eine „False Flag“ der Geheimdienste ans Tageslicht kommen, hätte Trump nach dem Luftschlag folgende Karte in der Hand: Er könnte den Geheimdiensten vorwerfen, ihn falsch gebrieft zu haben (genau das, was mit Bush zu Beginn des Irak-Kriegs gemacht wurde). Damit hätte Trump einen Vorwand, um die CIA aufzuräumen und alles, was in der Vergangenheit heimlich geschah, ans Licht zu bringen.

Die DWN schreiben, Trump habe die Macht wieder in die Hände des Militärs gelegt. Sein Kurs sei: Die Armee ist für das Führen von Kriegen zuständig und nicht die Geheimdienste.



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