Säbelrasseln: Nato verlegt kampfbereite Bataillone an russische Grenze – „Wollen keinen neuen Kalten Krieg“

Die Nato treibt ihre Pläne voran und rüstet den Osten Europas weiter auf. Vier Kampfbataillone werden nun nach Osteuropa verlegt. Die Verbände mit je rund tausend Soldaten sollen ab 2017 in den baltischen Staaten und Polen stationiert werden.
Titelbild
Polnische Nato-Soldaten nehmen im Juni 2016 am Nato-Manöver "Baltops" teil.Foto: Kay Nietfeld/Archiv/dpa
Epoch Times26. Oktober 2016

Die Nato treibt ihre Pläne voran, vier Kampfbataillone nach Osteuropa zu verlegen. Die „robusten“ Verbände mit jeweils rund tausend Soldaten sollten ab Anfang des Jahres in den drei Baltischen Staaten und Polen stationiert werden, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel.

Auch in der Region des Schwarzen Meeres will die Militärallianz ihre Präsenz verstärken. Diverse Nato-Staaten, darunter Deutschland, haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Als Grund wird der Konflikt in der Ukraine genannt.

Die Stationierung von vier multinationalen, „kampfbereiten“ Bataillonen beginnt im Februar kommenden Jahres  und soll bis zum Sommer abgeschlossen werden.

Deutschland stellt etwa die Hälfte der rund 1.000 Soldaten – zeitweise mit Atillerie

Die Bundeswehr hat dabei die Führung über den Verband in Litauen. Deutschland wird laut Bundesverteidigungsministerium zwischen 400 und 600 Soldaten der insgesamt rund tausend Soldaten stellen. Flankiert werden sie 2017 und 2018 von Truppen aus sechs Partnernationen: den Niederlanden, Norwegen, Belgien, Frankreich, Kroatien und Luxemburg. Stationiert werden sollen das Bataillon im zentrallitauischen Rukla.

Die anderen sogenannten Rahmennationen bei dem Osteuropa-Einsatz sind Kanada für das Bataillon in Lettland, Großbritannien in Estland und die USA in Polen. Die Verbände sind auch mit Panzern und schwerem Gerät ausgerüstet. Die Bundeswehr plant, zumindest zeitweise Artillerie zu stationieren.

Desweiteren beteiligen sich mehrere Länder im Rahmen der multinationalen Bataillone, wie Stoltenberg erklärt. So unterstützen Albanien, Italien, Polen und Slowenien die kanadischen Truppen in Lettland. In Estland stehen Dänemark und Frankreich an der Seite der britischen Bataillonsführung. Und in Polen kommen neben den USA auch Rumänien und Großbritannien zum Einsatz.

Nato plant Verstärkung im Schwarzmeer-Raum – Deutschland mit im Boot

Darüber hinaus stellt sich die Nato im Südosten des Bündnisgebietes stärker auf. Dort wird Rumänien an Land eine multinationale Rahmenbrigade führen. Gleichzeitig ist dort laut Stoltenberg auch eine Verstärkung in der Luft und im Schwarzen Meer geplant.

Beiträge zugesagt haben laut dem Generalsekretär bereits Deutschland, Kanada, die Niederlande, Polen, die Türkei und die USA. Im Falle Deutschlands geht es um Unterstützung im Ausbildungsbereich. Abgeschlossen werden sollen die Planungen beim Verteidigungsministertreffen im Februar.

Stoltenberg sagt, Nato will keinen „neuen Kalten Krieg“

Stoltenberg bekräftigte, die Nato wolle „keine Konfrontation“ mit Russland und keinen „neuen Kalten Krieg“. Er bot Moskau erneut Gespräche an. „Dialog ist umso wichtiger in Zeiten, in denen es starke Spannungen gibt“, sagte er. Auch zu einem Treffen im Nato-Russland-Rat „in naher Zukunft“ sei das Bündnis bereit, nachdem Gespräche dort zuletzt im Juli stattgefunden hatten.

Russland setze seinen Kurs „militärischer Drohgebärden“ fort, sagte Stoltenberg bei einem zweitägigen Treffen der Nato-Verteidigungsminister. Dazu gehörten „massive, nicht angekündigte Manöver“ an den Grenzen des Bündnisses. Darauf müsse die Nato reagieren. (afp/dk)

Siehe auch: 

„Totaler Irrsinn“: Putin über Russlands „Absicht“ baltische Staaten zu erobern – „Wir wollen nicht gegen die Nato kämpfen”

NATO vs. Russland: Kriegsgefahr droht nicht durch Ukraine, sondern Nahen Osten

 

 



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