Ohne Anklage eingesperrt: Palästinensischer Clown nach 20 Monaten aus israelischer Haft entlassen
Der 20 Monate ohne Anklage von Israel festgehaltene palästinensische Clown Mohammed Abu Sacha ist wieder frei. Er sei am Mittwoch freigelassen worden und nach Dschenin im Westjordanland zurückgekehrt, wo er von Freunden und Angehörigen erwartet worden sei, sagte der 26-Jährige am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Abu Sacha war im Dezember 2015 im besetzten Westjordanland festgenommen worden. Nach eigenen Angaben erfuhr er nie den genauen Grund für seine Festnahme. Auch sei ihm nie mitgeteilt worden, wie lange er festgehalten werden sollte.
Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet warf ihm vor, der linksextremistischen Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) anzugehören. Israel, die EU und die USA stufen die Gruppe als Terrororganisation ein.
Wie unter der umstrittenen Verwaltungshaft in Israel üblich, wird den Gefangenen nicht mitgeteilt, was ihnen konkret vorgeworfen wird. Als „Bedrohung für die öffentliche Sicherheit“ können sie für mehrere Monate ohne Anklage festgehalten werden. Der Zeitraum der Verwaltungshaft kann beliebig oft verlängert werden. Nach Angaben palästinensischer Menschenrechtsgruppen sitzen derzeit rund 450 Palästinenser in israelischer Verwaltungshaft. (afp)
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