Nordkorea startete erneuten Raketentest und scheitert – Russland und China warnen vor militärischer Eskalation
Ungeachtet des wachsenden Drucks der US-Regierung auf Nordkorea zur Abkehr von seinem Atom- und Raketenprogramm hat Pjöngjang einen erneuten Raketentest unternommen. Die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete am Samstag unter Berufung auf das südkoreanische Militär, der Test sei gescheitert. US-Präsident Donald Trump bezeichnete den Raketenabschuss als „Respektlosigkeit“ Nordkoreas gegenüber China.
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf die Armee, Nordkorea habe am Samstag „einen unbestimmten Raketentyp“ nördlich der Hauptstadt Pjöngjang abgefeuert. Die Rakete sei „offenbar Sekunden nach dem Abschuss explodiert“.
Das US-Militär teilte mit, die Rakete habe nordkoreanisches Gebiet nicht verlassen. Der Abschuss sei nahe des Flugfeldes Pukchang erfolgt, teilte Dave Benham, Sprecher des US-Pazifikkommandos, in Washington mit. Die Rakete habe für Nordamerika keine Bedrohung dargestellt.
US-Präsident Trump reagierte wenig später im Kurzbotschaftendienst Twitter auf den Test. „Nordkorea hat die Wünsche Chinas und seines hoch geschätzten Präsidenten nicht respektiert, indem es, wenn auch erfolglos, heute eine Rakete abgeschossen hat. Schlimm!“, schrieb Trump.
Nur wenige Stunden zuvor hatte sich der UN-Sicherheitsrat mit dem sich zuspitzenden Streit über das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas beschäftigt. Dabei erhöhten die USA den Druck auf Nordkoreas Verbündeten China, eine Abkehr Pjöngjangs von diesem Programm zu erzwingen. China habe „einen wirtschaftlichen Hebel auf Pjöngjang, der einzigartig ist“, sagte US-Außenminister Rex Tillerson. Für einen erneuten Raketentest Pjöngjangs behielt sich Tillerson „alle Optionen“ vor.
Russland und China warnen vor militärischem Eingreifen
China und Russland warnten vor den verheerenden Konsequenzen eines militärischen Eingreifens. Der chinesische Außenminister Wang Yi sagte bei der Sitzung in New York, eine militärischen Reaktion löse nicht das Problem und werde „nur zu größeren Katastrophen“ führen. Verhandlungen seien die „einzig richtige Wahl“.
Auch Moskau warnte eindringlich vor einem militärischen Eingreifen. „Rhetorik gepaart mit rücksichtslosen Muskelspielen“ gegenüber Pjöngjang könnten „erschreckende Konsequenzen“ haben, sagte der russische Vize-Außenminister Gennadi Gatilow vor dem UN-Sicherheitsrat.
Erst vor knapp zwei Wochen hatte Nordkorea einen Raketentest unternommen, der aber nach Angaben der USA und Südkoreas ebenfalls scheiterte. Seit 2006 hat Nordkorea nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.
Trump hatte bereits wiederholt gewarnt, dass er notfalls im Alleingang gegen Nordkorea vorgehen werde. Militärische Maßnahmen schloss er dabei nicht aus. Als Drohgebärde entsandte er einen US-Flugzeugträgerverband in den westlichen Pazifik. Der Verband soll bis Ende des Monats vor der koreanischen Halbinsel eintreffen. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion